
ST. VALENTIN. Als erstes Pflegeheim in St. Valentin lief im Pflegeheim Pum Anfang voriger Woche der Beginn der Covid-19-Impfungen an. 36 Personen wurden mit dem Vakzin „Comirnaty“ von Pfizer-Biontech geimpft.
Der Impfstoff wurde Montagnachmittag aus Wien geliefert. Noch am selben Abend wurden vom Praxisteam Dr. Schnopfhagen-Matura aus St. Valentin die Impfungen durchgeführt. Neben dem Personal und den Bewohnern hatten auch Angehörige die Möglichkeit, sich impfen zu lassen.
Jammern ändert nichts
Die zweite Impfrunde findet am 1. Februar drei Wochen nach dem ersten Termin statt. Heimleiterin Petra Pum begrüßt den Impfstart: „In unserem Team besteht ein großer Wunsch zum Minimieren der derzeitigen Schutzmaßnahmen. Ebenso wollen wir wieder ein Haus mit offenen Türen sein. Auch die Bewohner sehnen den gewohnten Alltag herbei. Wie eine Bewohnerin so schön sagte: “Ich lass mich impfen, weil vom Jammern allein wird sich nix ändern„.“
Impfung ist alternativlos
Impfen ließen sich auch Arzt Stefan Matura und sein Team. „Die Impfungen sind die einzige Schutzmaßnahme gegen Covid-19 und daher alternativlos. Nur so kommen wir aus der Krise“, meinte Matura. Im Falle von Untätigkeit würde nicht nur das Gesundheitssystem kollabieren, auch das Risiko von Nebenwirkungen sei im Vergleich zum Risiko von Komplikationen bei einer Erkrankung gering. „Ich habe ein leichtes Ziehen an der Injektionsstelle gespürt. Ansonsten habe ich sehr gut geschlafen“, sagte Matura erleichtert.
Appell an Opinion-Leader
Matura befürwortet eine Impfpflicht, da die Krankheit nur so halbwegs sicher eingedämmt werden könne. Eine Impfpflicht lasse sich aber wahrscheinlich politisch nicht durchsetzen. Um mehr Menschen zum Impfen zu motivieren, appelliert Matura an bekannte Persönlichkeiten, eine Vorbildrolle einzunehmen. Bei den Impfstoffen selbst hat er keinen Favoriten. Für die Impfung der breiten Bevölkerung und für Impfstraßen sei jedoch der Impfstoff des schwedisch-britischen Pharmakonzerns AstraZeneca geeigneter, da er länger gelagert werden kann.
Lebenserwartung gesunken
Laut Statistik Austria ist die Lebenserwartung vorläufigen Schätzungen zufolge in Österreich gegenüber 2019 um ein halbes Jahr gesunken. Bei Männern liegt sie nun bei 78,9 und bei Frauen bei 83,7 Jahren. „Mit einer starken Verbreitung der Impfungen und nach Bewältigung der Pandemie ist anzunehmen, dass die Lebenserwartung mittelfristig wieder auf den Wachstumstrend einschwenken wird. Ähnliches zeigen die Erfahrungen aus stärkeren Grippejahren. Offen sind allerdings noch die möglichen langfristigen Folgen überstandener Coronaerkrankungen“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.