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Arbeitstrainingszentren von pro mente OÖ helfen Menschen bei Bewältigung psychischer Krisen

Thomas Lettner, 16.03.2021 20:00

ASTEN. Im pro mente OÖ Arbeitstrainingszentrum (ATZ) Zweigstelle Schwaigau erhalten Menschen mit oder nach psychischen Problemen Unterstützung, um wieder ins Berufsleben zurückkehren zu können.

  1 / 4   Die Trainingsmitarbeiter sind in der gärtnerischen Produktion, im Verkauf, in der Landschafts- und Gartengestaltung sowie in Sekretariat, Küche und Reinigung tätig. Fotos: Thomas Lettner

In Oberösterreich gibt es 16 Betriebe, die ein Arbeitstraining in unterschiedlichen Bereichen anbieten. Finanziert werden sie vom AMS und der Pensionsversicherungsanstalt sowie durch Eigenerwirtschaftung. In Asten entstand aus einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb eine große Gärtnerei. Die Trainingsmitarbeiter sind in der gärtnerischen Produktion, im Verkauf, in der Landschafts- und Gartengestaltung sowie in Sekretariat, Küche und Reinigung tätig.

Rückkehr in den Arbeitsmarkt

Das Arbeitstraining beginnt mit drei Monaten Einarbeitungszeit und kann maximal 15 Monate dauern. „Für viele bedeutet dies einen herausfordernden Neubeginn nach längerem Krankenstand und Arbeitslosigkeit. Die klaren Strukturen durch den Arbeitsalltag und auch die sozialen Kontakte empfinden viele als hilfreich im Umgang mit ihrer Krankheit“, sagt Betriebsleiter Walter Platzer. Bei einem Erstgespräch werden sowohl individuelle Problemlagen als auch Stärken und Potenzial des zukünftigen Trainingsmitarbeiters besprochen. Während des Arbeitstrainings wird der individuelle Fortschritt gemeinsam mit den Sozialarbeitern vor Ort regelmäßig reflektiert. Ziel ist es, die Trainingsmitarbeiter zu unterstützen, ihre Selbstständigkeit wieder zu erlangen, damit sie auch auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen können.

Heilsame Gartenarbeit

Im ATZ Zweigstelle Schwaigauarbeiten Menschen ab 18 Jahren bis kurz vor dem Pensionsalter mit verschiedenen Krankheitsbildern und aus allen Berufsgruppen und Gesellschaftsschichten. Die Trainingsarbeiter werden nicht vor Ort therapiert, sondern von externen Fachärzten und Psychotherapeuten. In der Einrichtung erleben viele die bewusst stressarme Gartenarbeit als heilsam. „Wenn man Samen sät und sieht, wie die Pflanzen aufwachsen, erdet das die Menschen sehr“, erklärt Platzer. Nach den 15 Monaten verfügt ein Trainingsmitarbeiter über Kenntnisse und Fähigkeiten einer Anlernkraft und kann sich in einer Gärtnerei bewerben. Viele kehren auch wieder in ihren alten Beruf zurück oder orientieren sich beruflich völlig neu.


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