ASTEN. An den Badeseen rund um Linz kann man mit viel Glück ein besonderes Naturschauspiel erleben. Bei Wassertemperaturen um die 25° C gleiten die etwa zwei Zentimeter großen Süßwassermedusen durch das Wasser. Die kleinen Quallen sind für den Menschen vollkommen harmlos.
Quallen findet man normalerweise im Meer. Dort sind sie äußerst unbeliebt, denn die Tiere können mit ihren Fangfäden schwere Verletzungen verursachen. Nur wenige wissen aber, dass es auch im Süßwasser Quallen gibt. Die ungefähr zwei Zentimeter große Süßwassermeduse findet man gelegentlich in Badeseen, so auch im Ausee. Mit 99,3 Prozent hat sie den höchsten Wassergehalt unter allen Lebewesen und ist somit Weltrekordhalter. Die kleinen Süßwasserquallen waren ursprünglich in Asien heimisch, wurden aber 1880 das erste Mal in Europa nachgewiesen. Offensichtlich wurden sie mit tropischen Seerosen nach England eingeschleppt. Die Quallen sind für Menschen vollkommen harmlos und ihr Erscheinen hat nichts mit der Wasserqualität zu tun. Sie leben auch in sauberen Gewässern und entwickeln sich gerne bei hochsommerlichen Wassertemperaturen.
Qualle entwickelt sich aus dem Süßwasserpolypen
Die Süßwassermeduse ist sexuell die Vermehrungsform eines Polypen. Der nur wenige Millimeter große Süßwasserpolyp heftet die meiste Zeit an Pflanzenstengeln im Wasser und bleibt weitgehend unbemerkt.
Ab einer Wassertemperatur von 25° C löst sich der Kopf des Polypen ab und wächst zur Qualle heran. Bei den Quallen gibt es männliche und weibliche Tiere, die sich in diesem Stadium sexuell vermehren und ihre Eier im Wasser absetzen. Aus den Eiern entwickeln sich wiederum Polypen, die lange Zeit unentdeckt im Wasser leben. Die Lebensdauer der Quallen beträgt ungefähr drei Wochen. Das Naturschauspiel kann in der Regel noch bis Ende August beobachtet werden.
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