RAAM-Filmpräsentation in Niederneukirchen lockte massenhaft Besucher
NIEDERNEUKIRCHEN. 225 Besucher lockte die Filmdoku über die Teilnahme Kaufmanns beim weltweit längsten Radmarathon, dem Race Across America (RAAM), ins Niederneukirchner Gemeindezentrum.
Mit seinem Vortrag bescherte der Extremsportler vor allem den kleinen Gästen Zuversicht und Mut: „Alles begann vor 22 Jahren beim Radverein Niederneukirchen. Damals war ich bei Wettbewerben nur deshalb der Vorletzte, weil der Letzte sich am Weg verirrt hatte“, so der heute 30-Jährige, der beim heurigen RAAM als Solo-Fahrer den zweiten Platz abstaubte und eine erneute Teilnahme für 2025 plant.
Ein Erfolgsjahr
2024 war für Lukas Kaufmann ein erreignisreiches Jahr: Neben der Teilnahme am Race Across America brach er beim Bernegger Calc-Trophy-Wochenende den Weltrekord für mit dem Mountainbike gefahrenen Höhenmetern im Elfi Tunnel in Molln. Auch den Wettbewerb am Attersee, den „King of the Lake“ ließ sich Kaufmann nicht entgehen. Über all seine sportlichen Ereignisse berichtete er im Vorfeld der Filmpräsentation. Der Vortrag war gleichermaßen inspirierend als auch kabarettistisch.
Unter dem Publikum befand sich auch der ein oder andere Ehrengast - so beispielsweise Karl Traunmüller, der beim Race Across America bereits 1994 mitgeradelt ist. Eine Foto-Show zeigte, wie sich die Landschaft innerhalb der 30 Jahren verändert hat. Traunmüller wurde damals sogar vom ORF begleitet, Kaufmann hatte heuer sein eigenes Medienteam dabei.
Die Chance ergreifen
In neun Tagen, 23 Stunden und 11 Minuten bezwang der Kronstorfer die Strecke quer durch Amerika - von der West- zur Ostküste. Sein Medienteam, Betreuer und ein Arzt begleiteten ihn dabei stetig. Der 70-minütige Dokumentar-Film schildert eindrucksvoll, dass der Wettbewerb nicht nur lustig war, sondern auch sehr auf die Psyche und den Körper schlug. „Was man gleich vorweg sagen muss ist, dass das, was wir hier machen, kein Gesundheitssport mehr ist - es ist Extremsport“, so Kaufmann. Warum er die Strapazen dann trotzdem auf sich und durchgezogen hat?: „Weil ich irgendwann nicht 60 Jahre alt sein will, zurückblicken und feststellen muss, dass ich etwas verpasst habe.“
„You are amazingly crazy and we love it“
Während der fast 5.000 Kilometer langen Fahrt, werden die Teilnehmenden von amerikanischen Einwohnern am Straßenrand immer wieder angefeuert. So auch ein kleiner Verein, der bei seiner Hütte irgendwo im nirgendwo Getränke und Snacks für vorbeifahrende Sportler und deren Teams angeboten haben. Mittels eines großen Schildes gaben sie die Einladung zur Einkehr kund, mit dem Nachsatz: „You [Participants of the RAAM-Competition, Anm. der Redaktion“ are amazingly crazy and we love it!“
Ein Tipp fürs Leben
Berechtigterweise wurde bei der abschließenden Fragerunde die Überlegung eines kleinen Bubs laut „Wie man das nur schaffen kann?“: Einige Tage nur in der Wüste, bei unglaublich hohen Temperaturen zu fahren, alle 24 Stunden nur gerade einmal 50 Minuten zu schlafen und nicht einmal fürs Essen stehenzubleiben. „Nun ja, der Körper ist anpassungsfähig. Schau mal, wenn du irgendwo bist, wo es warm ist, wird es dir am Anfang auch sehr heiß vorkommen, aber irgendwann gehts. Wenn du irgendwo bist, wo es sehr kalt ist, ist das am Anfang 'zach', aber später dann doch nicht mehr so. Und wenn du heute was für die Schule lernen musst, dann ist das zu Beginn auch richtig nervig, aber dann fängst du an, den Stoff zu verstehen und es wird leichter“, so der 30-jährige Extremsportler, der selbst seit kurzen Papa ist.
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