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"Solarfarm Schäferhof" für Obstbäume und Solarstrom in Enns

Helmuth Wimmer, 09.09.2025 13:00

ENNS. Acht Ennser Bürger setzen ein starkes Zeichen für die Energiewende: Gemeinsam finanzieren sie die „Solarfarm Schäferhof“, eine Agri-Photovoltaikanlage auf 2.200 Quadratmetern nahe dem Altstoffsammelzentrum. Der Baustart erfolgt noch im September, ab November soll die Anlage bereits Strom liefern.

Sechs der acht Betreiber: Roland Gstöttner, Rolf Salomon, Hans Schillinger, Jürgen Seyrlehner, Volker Fischlmayr und Gerd Liebig (v. l.) (Foto: Gerd Liebig)

Die Agri-PV-Technologie kombiniert Landwirtschaft mit Solarstromerzeugung. Unter den in rund drei Metern Höhe montierten Modulen wird ein Landwirt künftig Obstbäume pflanzen – die Solarpaneele bieten Wind- und Sonnenschutz, gleichzeitig bleibt der Boden für Regenwasser durchlässig.

Entwickelt wurde das Projekt von der Ennser Firma „Unser Sonnenstrom“ in Kooperation mit der Erneuerbaren Energie Gemeinschaft (EEG) Enns, die mittlerweile 200 Einspeiser und fast 600 Konsumenten umfasst. Die Solarfarm besteht aus 450 Agri-PV-Modulen und 60 PV-Zaunmodulen und wird jährlich rund 300.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Das entspricht dem Bedarf von 75 bis 100 Haushalten.

Die Gesamtinvestition von 375.000 Euro tragen acht Bürger gemeinsam mit der OÖ Versicherung. Die Investitionssummen der Bürger liegen zwischen 7.500 und 75.000 Euro. Hauptkunde der Solarfarm wird das Gesundheitszentrum Enns, das das vor einem Jahr mit allen Praxen der EEG Enns beigetreten ist.

„Ziel ist die primäre Einspeisung in die EEG Enns“, erklärt Obmann Gerd Liebig, einer der Finanziers: „Das Grundstück pachten wir zu einem symbolischen Preis von einem lokalen Bauern.“

Betrieben wird die Anlage von „unser-sonnenstrom.at“, hinter der ein PV-Unternehmer, ein Immobilieninvestor und ein Bankangestellter stehen – alle selbst EEG-Mitglieder. „Wir wollen Erfahrung mit dieser Form der Bürgerbeteiligung sammeln, um danach ein größeres Modell mit breiterer Beteiligung und Einbindung der Gemeinde umzusetzen“, sagt Liebig.      


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