Der gemeine Riesenschirmpilz ist Speisepilz des Jahres
REGION. Ganz schön schwammig - im Rahmen des Europäischen Pilztages wurde soeben der Pilz des Jahres 2017 ernannt: es ist der Gemeine Riesenschirmpilz oder Parasol (Macrolepiota procera).
Parasol ist spanisch und bedeutet „Sonnenschirm“. Tatsächlich hat der von Juli bis November erscheinende Pilz eine gewisse Ähnlichkeit mit einigen der Schirmen, die an Spaniens Stränden die Urlauber vor Sonnenbrand schützen sollen. Es ist fast müßig, eine detaillierte Beschreibung der imposanten Pilzgestalt zu geben; mit seinem gebuckelten, bis zu 35 Zentimeter großen, schuppigen Hut, dem genatterten Stiel und dem großen, beweglichen, sogar roh essbaren Ring ist er eine der markantesten Gestalten in der Blätterpilzwelt. Paniert und gebraten ist er eine Delikatesse ohnegleichen.
Wo er vorkommt
Er wächst in Wäldern und auf Wiesen gleichermaßen, gerne auch auf Freiflächen, auf denen zuvor Bäume gestanden hatten. Häufig findet man, oft sogar unmittelbar in seiner Gesellschaft, auch seinen wesentlich kleineren, ansonsten ähnlichen Verwandten, den Sternschuppigen Riesenschirmpilz Macrolepiota konradii. Er ist ebenfalls essbar und schmeckt vorzüglich. Wobei man Riesenschirmlinge allerdings stets braten, aber nicht kochen sollte.
Wann er gemein wird
Vorsicht ist lediglich geboten bei derben, grobschollig bedeckten Riesenexemplaren mit breiter, scharf gerandeter, sandbedeckter Stielknolle und gelborange bis safranrötlich anlaufendem Fleisch. Dieser wächst auf oder am Rand von Komposthaufen oder an anderen stark gedüngten Stellen. Das könnte dann der magen-darm-giftige Garten-Safranschirmpilz Chlorophyllum brunneum sein. Ernsthafte Vergiftungen mit bleibendem Schäden wären bei einer Verwechslung nach den bisherigen Erfahrungen bei ansonsten gesunden Menschen aber kaum zu befürchten.
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