RAAM 2025: Der zweite Streich des "Lucky Lukes"
KRONSTORF. Extremsportler Lukas Kaufmann hat beim Race Across America (RAAM) erneut eine beeindruckende Leistung gezeigt. Trotz enormer körperlicher und mentaler Herausforderungen sicherte sich der 31-Jährige zum zweiten Mal in Folge den zweiten Platz bei dem mit über 5.000 Kilometern längsten und härtesten Radrennen der Welt. Und auch wenn der Kronstorfer von seinen Freunden „Lucky Luke“ genannt wird, hatte dieses Rennen viel mehr mit Durchhalte- und Widerstandsvermögen zu tun, als mit Glück.
Mit dem Sieg als erklärtes Ziel ins Rennen gestartet, wurde für Kaufmann rasch klar, dass dieses Vorhaben heuer kaum realisierbar war. Vor allem die extreme Wüstenhitze von bis zu 45 Grad und ein schwerer Einbruch in den ersten Renntagen machten dem Oberösterreicher schwer zu schaffen. „Schon nach fünf Stunden mussten wir unser ganzes Konzept über Bord werfen. Ich konnte nichts essen und war körperlich am Limit“, berichtet Kaufmann offen. Doch statt aufzugeben, kämpfte er sich durch – bis an die Atlantikküste nach Atlantic City.
Nach 9 Tagen, 13 Stunden und 40 Minuten überquerte Kaufmann erschöpft, aber glücklich die Ziellinie. Der Sieg ging diesmal an den Steirer Philipp Kaider (8 Tage, 22 Stunden), der ein konstant starkes Rennen ablieferte. Kaufmann gratulierte fair: „Philipp hatte keine Einbrüche – das war ein beeindruckendes Rennen!“
Taktik-Experiment mit Haken
Ein mit dem Team abgestimmtes Experiment mit längeren Schlafpausen ging nicht auf. Kaufmanns Schlafzeiten lagen mit insgesamt rund 15,5 Stunden deutlich über jenen des Vorjahres (10:15 Stunden), was ihn täglich zu höheren Fahrleistungen zwang. „Diese Schlaftaktik war ein Risiko – am Ende hat es uns wertvolle Zeit gekostet“, analysierte Teamchef Thomas Hölzl selbstkritisch. Dennoch: Kaufmann war fahrzeittechnisch ähnlich schnell wie 2024 – und konnte gegen Rennende sogar wieder Boden gutmachen.
Zweiter zweiter Platz – große Genugtuung
„Viele schaffen es nicht ins Ziel. Ich bin bei meinem zweiten RAAM zum zweiten Mal Zweiter – und das ohne Stürze oder Verletzungen. Das macht mich schon stolz“, so Kaufmann im Ziel. Der dritte Platz ging mit großem Rückstand an den Schweizer Lionel Poggio.
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