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Hühnermastfarm St. Valentin: "Bürgeranliegen müssen ernst genommen werden"

Rafael Haslauer, 15.10.2018 10:12

ST. VALENTIN. Ein Bauwerber in der Stadtgemeinde St. Valentin beabsichtigt im Gemeindegebiet einen Masthühnerstall mit Lagerhalle, Düngerstätte und Güllegrube mit einer Kapazität für 39.912 Tiere zu errichten (wir berichteten). Ein Anrainerprotest mit etwa 5.400 Unterschriften hat bereits seine ablehnende Haltung kundgetan. Der Gemeinde, als Baubehörde, sind aufgrund der Erfüllung geltenden Rechts der Raum- und Gewerbeordnung die Hände gebunden.

Symbolfoto: David Tadevosian / shutterstock.com
Symbolfoto: David Tadevosian / shutterstock.com

„Als Bürgermeisterin der Stadtgemeinde St. Valentin nehme ich die Anliegen der Bürgerinitiative und der St. Valentiner sehr ernst und bin bemüht, einen Konsens zwischen Bauwerber und Bürger zu erzielen – etwa durch Verlegung des Standortes oder Verbesserung der Bedingungen für die Tierhaltung“, so Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr (SPÖ).

Gesetzesänderung

Sie möchte auch in ihrer Funktion als Landtagsabgeordnete auf eine notwendige Gesetzesänderung in der Raumordnung und im Gewerberecht aufmerksam machen. Ansonsten sieht sie demnächst vielerorts massives Konfliktpotential ähnlicher Art. Suchan-Mayr möchte zusätzlich die Industrialisierung der Nahrungsmittel zum Thema machen und hinwirken auf die Sensibilisierung der KonsumentInnen wieder mehr Wert auf Qualität und Regionalität zu legen.

Absolute Unvereinbarkeit 

Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ) unterstützt die Initiative von Bürgermeisterin Suchan-Mayr und meint: „Zum einen gilt es eine Initiative, die 5.392 Unterschriften hinter sich weiß, nicht einfach vom Tisch zu wischen. Zum anderen müssen alte gesetzliche Verordnungen auf ihre Praktikabilität in der heutigen Zeit abgeklopft werden. Eine Massentierhaltung von fast 40.000 Hühnern in 230 Metern zum nächsten Siedlungsgebiet zählt wohl zu einer absoluten Unvereinbarkeit!“

Lösungen erarbeiten 

Schnabl verspricht abschließend das Gespräch mit dem zuständigen Landeshauptfrau-Stellvertreter für Landwirtschaft Stephan Pernkopf (ÖVP) in dieser Sache zu suchen: „Wir werden noch heute einen Brief aufsetzen, um auf die Situation in St. Valentin aufmerksam zu machen und bieten an, gemeinsam Lösungen dafür zu erarbeiten. Damit ein ähnlicher Fall nicht auch andernorts zum Problem werden kann.“


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