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Steigende Treibstoffpreise stellen Unternehmer vor Herausforderungen

Thomas Lettner, 22.03.2022 20:00

REGION. Die Preise für Diesel, Benzin und Erdgas sind aufgrund der nach der Coronazeit wieder erhöhten Nachfrage und des Ukraine-Kriegs stark angestiegen. Tips fragte nach, was das für heimische Unternehmen bedeutet.

  1 / 2   Der Preis an den heimischen Zapfsäulen wird in nächster Zeit sicher noch etwas ansteigen. (Foto: Thomas Lettner)

Seit 2017 betreibt der Gasspeicherbetreiber RAG Austria AG die erste österreichische LNG-Tankstelle im Ennshafen. Unter LNG versteht man auf minus 162 Grad Celsius heruntergekühltes Flüssigerdgas. Das von RAG verwendete Erdgas stammt zu 40 Prozent aus Österreich, der Rest wird importiert. Derzeit ist bei der Tankstelle eine leicht sinkende Absatzänderung festzustellen. „Der Preis für LNG pro Kilogramm beträgt derzeit 2,20 Euro. Er kann aus derzeitiger Sicht aufgrund von fehlenden Importmengen aber noch deutlich steigen, womit ein Betrieb von LNG-angetriebenen Lkw vorwiegend aus dem Ausland erschwert wird“, befürchtet Thomas Plessnitzer von RAG. 25 Prozent des in der EU verbrauchten Erdgases ist LNG, 75 Prozent kommt aus Leitungen. Mehr ist derzeit nicht möglich, denn die LNG-Infrastruktur als Ersatz von Erdgas aus Gasleitungen ist in Europa so gut wie noch nicht vorhanden. „Der Ausbau der LNG-Terminals und Leitungskapazitäten wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen“, so Plessnitzer.

Zähe Preisverhandlungen

Für das Lebensmittel-Transportunternehmen Karlinger aus Ennsdorf sind die Frachtkosten um insgesamt 23 Prozent seit Jänner 2022 gestiegen. Den Großteil macht mit 16,5 Prozent der gestiegene Dieselpreis aus. Die restlichen Mehrkosten setzen sich aus gestiegenen Fixkosten sowie gestiegenen Kosten für Reifen/Reparatur (aufgrund erhöhter Rohöl- und Erdgaspreise), Tankreinigung und auf die Inflation angepasste Löhne zusammen. Auch die Kosten für die dem Diesel beigemengte Harnstofflösung „AdBlue“ haben sich in den letzten zwei Monaten verdreifacht. Nur die Mautkosten sind unverändert. „Die steigenden Frachtkosten bewirken, dass es momentan zu sehr hart geführten und zähen Preisverhandlungen zwischen Kunden und Lieferanten kommt“, sagt Geschäftsführer Rene Karlinger.

Lieferrouten fix eingeteilt

Die TTS (Transport Trade Services) GmbH betreibt 470 Frachtschiffe auf der Donau und bewirtschaftet neben dem Ennshafen noch sechs weitere Donauhäfen. Der Dieselpreis pro Tonne beträgt derzeit 1.280 US-Dollar (Stand 16. März), hat sich also seit dem 1. Jänner (750 US-Dollar pro Tonne) fast verdoppelt, obwohl der Schiffsverkehr wie der Flugverkehr und der internationale Lkw-Verkehr von der Mineralölsteuer befreit ist. In den nächsten Wochen werde der Dieselpreis voraussichtlich stagnieren, meint General Manager Herfried Leitner. Dass es nun zu einer Reduktion des Frachtverkehrs auf der Donau kommt oder Kunden verstärkt auf Zugtransporte umsteigen, glaubt er nicht. „Kurzfristig wird es zu keiner Verlagerung der Frachten kommen, denn die Lieferrouten sind fix eingeteilt“, sagt er.

Angebote für Taxi-Kunden

Auch Taxi Claudia aus Enns muss seine Preise an die gestiegenen Treibstoffpreise anpassen. „Daher wird es leider auch für unsere Kunden teurer. Jedoch fährt der Großteil mit dem Angebot der Gemeinden und nützt die City-Scheine, das Taxi-Ticket und den sozialen Taxidienst, die es in Enns, Ennsdorf, Asten und St. Florian gibt. Somit wird das Taxifahren für unsere Kundschaften zumindest in den Gemeinden etwas billiger“, sagt Inhaberin Claudia Birklbauer. Ein zweiter und auch sehr kundenfreundlicher Dienst liegt bei den Krankentransporten, da die Kosten bei Notwendigkeit die Krankenkassen übernehmen.


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