Diskonter Thomas Philipps will das Ennscenter beleben
ENNS. Der deutsche Diskonter Thomas Philipps eröffnet Ende Juni seinen ersten Markt in Oberösterreich im Ennscenter am Römerfeld. Tips sprach vorab mit Marktleiter Christian Salamon.
Tips: Thomas Philipps hat Ende März einen Markt im steirischen Köflach aufgemacht. Bald folgt der erste Markt in Oberösterreich. Warum wurde heuer der Sprung nach Österreich gewagt?
Salamon: Wir sind in Deutschland mit über250 Filialen vertreten und haben Österreich schon jahrelang im Visier. Die Logistik wurde mit zwei großen Lagern in Deutschland auf den Damm gebracht. Jetzt ist die Zeit reif, um auch den österreichischen Markt zu bedienen. Als Familienbetrieb können wir anders als ein Konzern, der sich sofort rechnen muss, selber entscheiden, was wir tun.
Tips: Ist man als Diskonter am Niedrigpreissektor großer Konkurrenz ausgesetzt?
Salamon: Wir konzentrieren uns nicht auf die Mitbewerber, sondern auf unser Standsortiment, das 18.000 Artikel umfasst. Dazu gehört nicht nur alles für den Garten und den Gartenbedarf, sondern auch Lebensmittel, Haushaltsartikel, Spielzeug, Bekleidung und Elektrogeräte. Über das Zentrallager in Deutschland sind 80 Prozent der Artikel sofort verfügbar. Die Verfügbarkeit und der Preis sind unsere Stärken.
Tips: Was verkauft sich am Gartensektor am besten?
Salamon: Derzeit verkauft sich Blumenerde am besten. Viele Kunden wollen ein Hochbeet anlegen und brauchen dazu die passende Erde.
Tips: Die Sprit- und Energiepreise sind am Steigen und es bleibt weniger Geld im Börserl. Gehen die Kunden daher eher bei Diskontern einkaufen?
Salamon: Aufs Geld schaut grundsätzlich jeder. Die Kunden gehen jetzt schon eher zu Diskontern, aber die steigenden Energiepreise allein sind dafür nicht verantwortlich. Unsere deutschen Filialen haben ihre Stammkunden. Die neue Filiale in Köflach ist deutlich über Plan. Wir haben kein eingeschränktes Kundensegment, weil nicht jeder so ein Sortiment wie unseres anbietet.
Tips: Wird bei euch mehr im Onlineshop oder im stationären Handel eingekauft?
Salamon: In Deutschland werden eher kleine Artikel im Onlineshop eingekauft. Die Kunden bestellen gerne online und holen die Waren im Geschäft ab. Ein guter Onlineshop ist wichtig, weil er sich mit dem stationären Handel ergänzt.
Tips: In einem in einer Tageszeitung im April erschienenen Artikel wurde das Ennscenter als trostlos wirkendes Einkaufszentrum mit vielen Leerständen beschrieben. Wird sich das mit der Eröffnung der Thomas Philipps-Filiale ändern?
Salamon: Am Standort in Enns haben wir 1.200 Quadratmeter Verkaufsfläche und eine Gartenabteilung mit 300 Quadratmetern. Das Ennscenter wird sich wieder beleben. Wir sind ein Frequenzbringer, und es kommen auch noch einige Geschäfte dazu.
Tips: Stammen die Arbeitskräfte aus der Region?
Salamon: Arbeitskräfte sind in Oberösterreich aufgrund der relativ niedrigen Arbeitslosigkeit nicht leicht zu finden. Wir schauen aber darauf, dass sie aus der Region kommen. Im Ennscenter werden 10 bis 15 Stammkräfte Vollzeit und Teilzeit angestellt. Einige Mitarbeiter haben wir schon gefunden. Um Engpässe abzudecken wie gerade jetzt beim Regalbau, arbeiten wir mit Leiharbeiterfirmen zusammen.
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