Kerstin Suchan-Mayr: „Ich bin in stolz Valentinerin zu sein“
ST. VALENTIN. Die Stadt St. Valentin feiert 40 Jahre Stadterhebung. Tips nahm das zum Anlass Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr (SPÖ) zum Inteview zu bitten.
Tips: St. Valentin feiert 40 Jahre Stadterhebung. Sie waren damals acht Jahre alt. Haben Sie Erinnerungen an die damaligen Feierlichkeiten?
Suchan-Mayr:Ja, ein wenig erinnere ich mich noch an die Stadterhebung im Jahr 1983. Da gab es die tollen Eintrittsbuttons, die haben mir als Kind gefallen und diese habe ich gesammelt. Erinnern kann ich mich auch noch auf den Festplatz mit Jahrmarkt auf der Wiese, wo sich jetzt der Penny befindet. Der Festumzug war an einem sehr heißen Tag und hat mich mit den vielen schön geschmückten Wägen besonders fasziniert. Dass die Drahdiwaberl bei einigen Leuten für Aufregung und Empörung sorgten, kenne ich nur aus Erzählungen. Ich denke, es war wirklich ein gelungenes Fest und viele erinnern sich gerne an damals zurück
Tips: Hatten Sie damals als Kind schon eine Ahnung, dass Sie eines Tages Bürgermeisterin der Stadt werden würden?
Suchan-Mayr: Natürlich nicht, als Kind wusste ich ja auch über die politische Landschaft noch wenig Bescheid. Aber ich war schon als Kind bei den Kinderfreunden und so ergab sich in weiterer Folge mein politisches Interesse. Ich wohnte aber schon damals und nach wie vor sehr gerne in Sankt Valentin und bin stolz eine „Valentinerin“ zu sein.
Tips: Was bedeutet es für Sie, dass aus dem damals größten Dorf Österreichs eine Stadt wurde?
Suchan-Mayr: Ob Dorf oder Stadt ist grundsätzlich nicht so wichtig. Ich habe St.Valentin ja bis auf meine Kindheit nur als Stadt erlebt. Vielmehr ist es wesentlich, was sich in einem Ort tut und wohin er sich entwickelt. Sankt Valentin hat sich über die letzten 40 Jahre sehr gut entwickelt spielt im Westwinkel und in der gesamten Region eine wichtige Rolle.
Tips:Damals gab es in St. Valentin das Arbeiterheim (später Volksheim) und das ÖVP-Heim (später Kulturhaus) als Veranstaltungsorte. Heute hat die Bevölkerung mit dem Valentinum ein überparteipolitisches Veranstaltungszentrum. Wie bewerten Sie diese Entwicklung?
Suchan-Mayr: Diese Entwicklung war längst überfällig und ist eine überaus Positive. (Das Volksheim ist zwar in gutem Zustand, aber für viele Veranstaltungen viel zu klein. Das Kulturhaus ist baulich am Ende und war ebenfalls vom Platz und ganz besonders von den sanitären Einrichtungen zu klein. Was viele nicht wussten, dass diese beiden Häuser nicht im Besitz der Gemeinde sind.) Mit dem Valentinum haben wir nun einen neuen multifunktionalen Ort geschaffen, wo die Stadt, die Vereine und auch Privatpersonen ihre Veranstaltungen, ob klein oder groß, durchführen können – eben ein Haus für alle! Alles optisch und technisch auf dem neuesten Stand. Weiters hat auch die Musikschule endlich eine Bleibe gefunden, die wirklich den Anforderungen eines modernen Musikunterrichts entspricht.
Tips:Eine steigende Bevölkerungszahl erfordert auch einen steigenden Bedarf an Kinderbetreuungseinrichtungen. Wie bewerten Sie in dem Zusammenhang die Aktivitäten des Taka-Tuka-Lands?
Suchan-Mayr: Sankt Valentin verfügt über eine hervorragende Infrastruktur, was Kinderbetreuung anbelangt. Wir haben zwei Kleinkinderbetreuungseinrichtungen, drei Kindergärten mit derzeit 16 Gruppen, zwei Volksschulen, zwei Mittelschulen, die Brückenschule, den Schülerhort, das Jugendzentrum JUZ und als I-Tüpfelchen noch das Taka-Tuka-Land, welches in den Schulferien kostenlose Ganztagesbetreuung in eigenen Räumlichkeiten anbietet. Darüber hinaus haben wir eine Vielzahl von Vereinen die aktiv mit tollen Angeboten in der Kinder- und Jugendarbeit Großartiges leisten. Wir haben sozusagen ein Rundumsorglospaket an Kinderbildung- und betreuung in Sankt Valentin, das nun mit der Ganztagesbetreuung in der Volksschule Langenhart noch verbessert wird. Und aktuell wird bereits an weiteren Ausbau- und Erweiterungsplänen im Kleinkinder- und Kindergartenbereich gearbeitet, damit dem immer höheren Bedarf auch Rechnung getragen werden kann
Tips:Die Schulen müssen mit der Bevölkerungszahl wachsen. Wie ist der aktuelle Stand des Schulumbaus in der Werkstraße?
Suchan-Mayr: In den letzten Jahren wurde sehr viel Geld in die Schulen von Sankt Valentin investiert. Alle Schulen sind in einem sehr guten Zustand und auch bestens und mit modernen Lehrmitteln ausgestattet. In Langenhart fehlte es mittlerweile in der Schule an Platz. Dieser wurde nun mit zusätzlichen Räumlichkeiten geschaffen und die Volksschule und die Brückenschule in Langenhart freuen sich schon auf die Eröffnung des Umbaus pünktlich mit Beginn des Schuljahres im Herbst 2023.
Tips: In der Herzograder-Kurve entsteht ein attraktiver Freizeitpark mit Pumptrack, Skatepark und Grünflächen. Ist das vor allem ein Angebot an die Jugend?
Suchan-Mayr:Das ist ein Angebot an alle Generationen, natürlich vorrangig für Kinder, Jugendliche und Familien. Es soll ein multifunktionaler Park werden, wo nun als erste Attraktion die Pumptrackanlage (eignet sich für Fahrräder, Skateboards, Roller, Rollschuhe und Laufräder) fertiggestellt wurde und demnächst eröffnet werden soll. Der Park wird in den nächsten Jahren sukzessive erweitert und soll bis 2026 voll ausgebaut sein. Die Lage ist auch zwischen Herzograd und Langenhart in der Nähe zu den Schulen perfekt. Es soll ein Ort für alle Valentiner und Valentinerinnen sein, die in ihrer Freizeit frei und kostenlos sportliche Angebote nutzen wollen.
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