ORT/I. Einige Personen aus Ort, darunter Eva Standhartinger und Joe Standhartinger, haben im März 2025 die Bürgerenergiegemeinschaft Austria (BEG-Austria) gegründet – mit großem Erfolg.
Was zunächst als familiäres Projekt gedacht war – nämlich ihre in Wien, Klagenfurt und Linz lebenden Kinder mit günstigem Strom zu versorgen – hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einer österreichweiten Bewegung entwickelt. Mittlerweile umfasst die Gemeinschaft Mitglieder aus sechs Bundesländern.
Der Vorteil einer derart breit aufgestellten Energiegemeinschaft liegt in der geografischen Streuung der Stromerzeugung. „Wenn es bei uns bewölkt ist, scheint im Burgenland vielleicht den ganzen Tag die Sonne“, erklärt Joe Standhartinger. Dadurch könne die Stromversorgung besser abgefedert und regional ausgeglichen werden. Besonders auf dem Land, wo zahlreiche Photovoltaikanlagen bestehen, entsteht ein natürlicher Überschuss, von dem städtische Haushalte profitieren können.
Mitmachen können Menschen aus ganz Österreich. Ziel ist es, gemeinsam einen Beitrag zu Klimaschutz, regionaler Unabhängigkeit und leistbaren Energiepreisen zu leisten. Die Vision der Gründer ist klar formuliert: Eine dezentrale, solidarische Energiewelt, in der Sonnenstrom vom Dach eines Bauernhofs in Niederösterreich direkt eine Wohnung in Wien versorgen kann.
Aktuell verhandelt die Gemeinschaft mit Betreibern von Wasser- und Windkraftanlagen, um auch nachts oder bei schlechtem Wetter günstigen Strom anbieten zu können. Damit möchte man unabhängig von politischen Entscheidungen werden. „Wir wollen nicht auf ein neues Billig-Strom-Gesetz warten – wir schaffen unseren eigenen Tarif“, betont Standhartinger.
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