Kinderbetreuungseinrichtung löst Bauhof ab – der zieht ins Denkmal
ST. FLORIAN. Der alte Bauhof in St. Florian soll abgerissen werden und in den denkmalgeschützten Moarhof in Hohenbrunn einziehen. Anstelle des Bauhofs erhält eine Kinderbetreuungseinrichtung Einzug.
Der bestehende Hort stößt längst an seine Kapazitätsgrenzen. Um mehr Platz zu schaffen, wird die Krabbelstube ausgelagert und anstelle des alten Bauhofs eine moderne Betreuungseinrichtung errichtet. Mit diesem Konzept möchte die Gemeinde nicht nur die Kinderbetreuung und Infrastruktur verbessern, sondern auch Leerstand sinnvoll nutzen und den Ortskern beleben, ohne neue Flächen zu versiegeln.
4,3 Millionen Euro für neue Betreuungseinrichtung
Die neue Betreuungseinrichtung soll in nachhaltiger Hybridbauweise (Beton im Erdgeschoß, Holz im Obergeschoß) gebaut werden und Platz für sieben Gruppen bieten. Durch die direkte Nachbarschaft zum bestehenden Kindergarten ergeben sich Synergien – etwa eine gemeinsame Leitung oder Vorteile für Familien mit Geschwisterkindern. Auch die fußläufige Erreichbarkeit macht den Standort attraktiv. Die Umsetzung erfolgt durch die Lawog als Totalübernehmer, die Investition beträgt insgesamt rund 4,3 Millionen Euro. 2027 soll das neue Gebäude bezogen werden können.
Ein besonderes Highlight soll außerdem die Gestaltung des Umfelds werden: Der Vorplatz rund um den alten Bahnhof wird neugestaltet, und verspielte „Zugelemente“ wie ein Rutschenturm in Lokomotivform sollen den Standort noch kinderfreundlicher machen.
Historische Substanz neu nutzen
Während die Kinderbetreuungseinrichtung das Zentrum stärkt, wird der Bauhof an den Ortsrand verlegt – in den denkmalgeschützten Moarhof in Hohenbrunn. Damit setzt die Gemeinde bewusst auf die Revitalisierung historischer Bausubstanz, anstatt neue Flächen zu versiegeln. Der ortsbildprägende Vierkanter wird in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt saniert. Drei Viertel des Gebäudes werden künftig vom Bauhof genutzt, zusätzlich entsteht eine Fahrzeughalle im Innenhof. In späteren Bauphasen sollen auch der Süd- und Osttrakt neu belebt werden – die Gemeinde prüft hier noch mögliche Nutzungskonzepte.
Bürgermeister Bernd Schützeneder (ÖVP) sieht in dem Projekt eine Vorzeigelösung: „Wir schaffen dringend benötigte Kinderbetreuungsplätze, entlasten das Zentrum durch die Bauhofverlegung und nutzen Leerstand sinnvoll. Damit vermeiden wir Flächenversiegelung und beleben gleichzeitig das Ortsbild.“ Die Bauhof-Übersiedelung soll bis 2026 abgeschlossen sein.
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