Stift St. Florian stellt Landwirtschaft von biologisch auf konventionell um
ST. FLORIAN. Das Stift richtet den Ackerbaubetrieb neu aus und stellt von biologischer auf konventionelle Landwirtschaft um. Das stößt nicht überall auf Zustimmung.
Mit der bevorstehenden Pensionierung des langjährigen Betriebsleiters Volker König nach 40 erfolgreichen Dienstjahren richtet das Stift St. Florian den Ackerbaubetrieb neu aus. Mit 1. Jänner 2026, schließen das Stift und der Ennser Landwirt Johannes Dorninger ihre Ackerbaubetriebe zusammen.
Zugleich entsteht gemeinsam mit zwei weiteren Landwirten aus der Region eine Maschinengemeinschaft.
Dieser Entscheidung war eine Ausschreibung des Stiftes nach einem landwirtschaftlichen Partner vorausgegangen, begleitet durch die externe Unternehmensberatung BB Göttingen, vertreten durch Cord Amelung. Amelung berät den Ackerbaubetrieb des Stiftes bereits seit dem Jahr 2015 und ist Betriebsberater mehrerer österreichischer Stifts- und Gutsbetriebe.
Bereit zur Zusammenarbeit
Der Wirtschaftsdirektor des Stiftes, Martin Spiesberger, erklärt: „Aus unserer Sicht können Landwirte den aktuellen Herausforderungen am besten durch eine Bereitschaft zur vollumfänglichen Zusammenarbeit begegnen. Damit ein solcher Zusammenschluss langfristig gelingen kann, braucht es Vertrauen, eine aufeinander abgestimmte Flächen- und Betriebsausstattung sowie die Bereitschaft, Investitionen, Chancen und Risiken gemeinsam zu tragen. Mit Johannes Dorninger gewinnt das Stift einen Partner und Betriebsführer, der hohe fachliche Kompetenz und langjährige Praxiserfahrung einbringt.“ Der künftige gemeinsame Schwerpunkt liegt auf dem konventionellen Marktfruchtanbau auf einer Fläche von rund 290 Hektar.
32 Jahre biologisch
Seit 1993 wurde der Ackerbaubetrieb des Stiftes biologisch nach den Richtlinien des Demeter-Verbandes geführt. Spiesberger erklärt: „Der Zusammenschluss und die Veränderung in Richtung eines anderen Marktsegments basieren auf einer sorgfältigen Abwägung wirtschaftlicher, personeller und ökologischer Rahmenbedingungen. Die Zusammenarbeit ermöglicht Investitionen in den technischen Fortschritt durch neue, ressourcenschonende Landtechnik.“
Das Stift dankt Volker König für vier Jahrzehnte verantwortungsvolle Tätigkeit und verlässliche Führung des Betriebes.
„Schlag ins Gesicht“
König selbst ist über die Entwicklung nicht glücklich. „Für mich ist das ein Schlag ins Gesicht“, erklärt er. „Wir haben seit den 1990er-Jahren Boden aufgebaut und die Humusschicht verdreifacht. Mit der konventionellen Landwirtschaft wird der Humus wieder abgebaut.“
Biologische Landwirtschaft wäre für den Boden und das Renommee des Stiftes besser.
Umweltschützer
Der neue Vertragspartner Dorninger, erklärt: „Auch wir konventionellen Bauern sind Umweltschützer und am Humusaufbau interessiert.“ Die Bewirtschaftungsform nennt sich „konventioneller Marktfruchtanbau mit ökologischer Verantwortung“.
Zum Einsatz kommt etwa Spot Spraying: Mittels Drohne werden Schadpflanzen im Feld erkannt. Das Sprühgerät erhält die GPS-Daten der Pflanze, und wenn der Traktor das Feld befährt, werden nur die Schadpflanzen – wie etwa Disteln – mit Unkrautvertilgungsmitteln behandelt und nicht das ganze Feld.
Eine weitere Maßnahme ist das gezielte Düngen mittels Applikationskarten. Dorninger erklärt: „Ein Acker ist keine homogene Fläche. Es gibt Stellen, die mehr und andere, die weniger Dünger benötigen. Mit den Applikationskarten kann gezielt gedüngt werden.“
Auch Tierschutz sei ihm wichtig, betont Dorninger. In diesem Jahr habe er 14 Kiebitznester ausgespart und sich über Kiebitzküken gefreut, die danach über das Feld liefen.
Lange Tradition
„Die Pflege und Bewirtschaftung unserer Güter ist ein wichtiger Teil des Auftrags, den unser Haus erfüllt“, sagt Propst Klaus Sonnleitner. „Mit der neuen Kooperation wollen wir diese Aufgabe im Geist der Nachhaltigkeit, der Gemeinschaft des Stiftes und der Zukunftsorientierung wahrnehmen und fortführen. Mein Dank gilt allen, die sich in diese neue Form der Zusammenarbeit einbringen.“
Kritik an der Umstellung
Kritisch sehen die Grünen St. Florian die Umstellung. Fraktionsobfrau Gabriela Schönberger berichtet, dass sich bereits mehrere besorgte Bürger bei ihnen gemeldet haben. In der grünen Gemeindezeitung „Gemeindeplanet“ bringt Friedrich Witzany die Schöpfungsverantwortung ins Spiel: „Den Leuten fällt der offenkundige Unterschied zwischen guten Vorsätzen und konkretem Handeln auf.“
Bürgermeister Bernd Schützeneder (ÖVP) zeigt sich hingegen zuversichtlich: „Anhand einer sorgfältigen Prüfung der Bewerber unter ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten wurde die Bewirtschaftung der Felder vergeben. Als Bürgermeister hätte ich mich eventuell über eine Florianer Lösung gefreut, bin aber zuversichtlich, dass wir auch mit dem neuen Bewirtschafter bestens zusammenarbeiten werden.“
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26.10.2025 11:51
Das Schwarzweiß-Denken der Grünen
Dieses Beispiel zeigt wieder einmal, dass die Grünen ihr radikales Schwarzweiß-Denken nicht ablegen können. Moderne konventionelle Landwirtschaft arbeitet in Einklang mit der Natur. Da die Grünen von der landwirtschaftlichen Praxis keine Ahnung haben, greifen sie zu Halbwahrheiten. Humusaufbau ist in der konventionellen Landwirtschaft gleichermaßen ein Ziel wie im Biolandbau. Pflanzenschutzmittel werden in geringsten Mengen in Einklang mit den strengen gesetzlichen Regelungen und Auflagen eingesetzt.
23.10.2025 10:07
Katastrophaler Rückschritt
Ich finde es höchst unverantwortlich von den Betreibern des Stiftes, das Lebenswerk eines Mannes derart zu zerstören. Anderswo wird mühsam versucht, einen Boden nach jahrzehntelangem konventionellen Anbau biologisch aufzubauen, während hier kostbares, voll intaktes Land ruiniert wird. Schande! Und das im Namen des Christentums??
23.10.2025 10:06
Katastrophaler Rückschritt
Ich finde es höchst unverantwortlich von den Betreibern des Stiftes, das Lebenswerk eines Mannes derart zu zerstören. Anderswo wird mühsam versucht, einen Boden nach jahrzehntelangem konventionellen Anbau biologisch aufzubauen, während hier kostbares, voll intaktes Land ruiniert wird. Schande! Und das im Namen des Christentums??
23.10.2025 10:06
Katastrophaler Rückschritt
Ich finde es höchst unverantwortlich von den Betreibern des Stiftes, das Lebenswerk eines Mannes derart zu zerstören. Anderswo wird mühsam versucht, einen Boden nach jahrzehntelangem konventionellen Anbau biologisch aufzubauen, während hier kostbares, voll intaktes Land ruiniert wird. Schande! Und das im Namen des Christentums??
22.10.2025 22:27
Umstellung auf konventionelle Landwirtschaft
Der Kiebitz stellt besondere Ansprüche (z. Bsp an die Brut angepasste Mahd- und Aussaatzeiten) an seinen Lebensraum. Diese können/werden von der konventionellen Landwirtschaft mit ihren hochtechnisierten Arbeitsabläufen (flächenmässige Mahd in der Region) nicht ausreichend erfüllt. Im Ergebnis wird diese Umstellung auf konventionelle Landwirtschaft mit einem Verlust an Biodiversität einhergehen.
21.10.2025 23:42
Diese Entscheidung ist in keiner Weise nachvollziehbar.
Gut, Demeter muss nicht sein aber auf konventionell umzustellen entbehrt jeglicher Vernunft. Da stellt sich die Frage was im Hintergrund abgelaufen ist damit es so weit kam.
21.10.2025 23:42
Diese Entscheidung ist in keiner Weise nachvollziehbar.
Gut, Demeter muss nicht sein aber auf konventionell umzustellen entbehrt jeglicher Vernunft. Da stellt sich die Frage was im Hintergrund abgelaufen ist damit es so weit kam.
21.10.2025 23:42
Diese Entscheidung ist in keiner Weise nachvollziehbar.
Gut, Demeter muss nicht sein aber auf konventionell umzustellen entbehrt jeglicher Vernunft. Da stellt sich die Frage was im Hintergrund abgelaufen ist damit es so weit kam.
21.10.2025 23:42
Diese Entscheidung ist in keiner Weise nachvollziehbar.
Gut, Demeter muss nicht sein aber auf konventionell umzustellen entbehrt jeglicher Vernunft. Da stellt sich die Frage was im Hintergrund abgelaufen ist damit es so weit kam.
21.10.2025 23:42
Diese Entscheidung ist in keiner Weise nachvollziehbar.
Gut, Demeter muss nicht sein aber auf konventionell umzustellen entbehrt jeglicher Vernunft. Da stellt sich die Frage was im Hintergrund abgelaufen ist damit es so weit kam.
21.10.2025 23:42
Diese Entscheidung ist in keiner Weise nachvollziehbar.
Gut, Demeter muss nicht sein aber auf konventionell umzustellen entbehrt jeglicher Vernunft. Da stellt sich die Frage was im Hintergrund abgelaufen ist damit es so weit kam.
21.10.2025 23:42
Diese Entscheidung ist in keiner Weise nachvollziehbar.
Gut, Demeter muss nicht sein aber auf konventionell umzustellen entbehrt jeglicher Vernunft. Da stellt sich die Frage was im Hintergrund abgelaufen ist damit es so weit kam.
21.10.2025 13:18
Technik statt Bio.
Vielleicht ist es die Zukunft. Aber eben nur Vielleicht. Einen langjährig von Giften befreiten Boden aufzugeben ist verantwortungslos. In der Toskana werden werden vergiftete Böden aufgekauft und langjährig vitalisiert. Und das mit durchschlagendem Erfolg. Die lässt sich doch genauso im Verbund machen. Oder lockt das schnelle Geld, wobei die Technik sicher auch nicht günstig ist. Meine Meinung: konventionelle Böden mit Technik aufwerten und Bio-Böden solange wie möglich erhalten.