Esternberg trauert um Amtsleiter Alois Götzendorfer
ESTERNBERG. Im Juli feierte Esternbergs Amtsleiter Alois Götzendorfer die Vollendung seines 60. Lebensjahres. Im Saal des Gasthauses Hubinger war kein Platz mehr frei, es wurde gefeiert, gesungen, gelacht. Bei den Geschenken wurde auch schon an die kommenden Pensionsjahre gedacht, die für den Jubilar immer näher rückten. Zwei Wochen danach schockte die Nachricht von der schweren Erkrankung des dreifachen Familienvaters die gesamte Bevölkerung des Ortes. Kurz nach der Diagnose, verschlechterte sich das Befinden rapid und Alois nahm mit Geduld und Demut sein schweres Schicksal an. Liebevoll betreut und umsorgt von seiner Familie konnte er seine letzten Lebenstage im eigenen Heim verbringen - friedlich verstarb er am 9. Jänner in den Morgenstunden.
Der „Bachschmied Lois“ war das fünfte und jüngste Kind. Er schwärmte oft von seiner fröhlichen Kindheit, umsorgt und geborgen im Kreise seiner Familie und Nachbarn. Er war nach dem Schulbesuch in Esternberg einer der ersten, der die damals eröffnete Handelsschule in Schärding besuchen konnte. In dieser Zeit entstanden viele Freundschaften mit Schulkollegen. Er war als aktiver Sportler auf dem Fußballfeld, später gern auch auf dem Tennisplatz zu sehen.
Karriere am Gemeindeamt
Alois begann seine Karriere auf dem Gemeindeamt in Esternberg, wo auch sein Vater noch tätig war. Bereits 1975 erfolgte die Übernahme in das Vertragsbedienstetenverhältnis. 1976 legte er die Standesbeamtenprüfung ab, 1978 war er geprüfter Gemeindebeamter. In diesem Jahr wurde er auch zum Leiter des Finanzwesens ernannt - über 20 Jahre hindurch verwaltete er die Finanzen der Gemeinde mit großem Erfolg. Mit Rat und Tat stand er den Menschen im Ort zur Verfügung, half mit seinem Wissen und war froh, vielen helfen zu können. Im Jahr 2009 wurde er zum Amtsleiter der Gemeinde bestellt. In seiner langjährigen Berufslaufbahn stand er mehreren Bürgermeistern zur Seite, war für seine Kollegen in der Amtsstube nicht nur Vorgesetzter sondern auch Freund. Jeder im Ort fand Gehör und Verständnis - für ihre vielen Wünsche fanden die Esternberger Vereinsverantwortlichen in Alois einen immer verständnisvollen Ansprechpartner und Vermittler.
Dreifacher Familienvater
1987 heiratete er Silvia Diebetsberger aus Freinberg, die ihm drei Söhne gebar. Die Familie war für ihn jene wichtige Station im Leben, die ihm Freude und Zufriedenheit stets geboten hatte. Wichtig waren ihm die beruflichen Werdegänge seiner talentierten Kinder. Zur großen Freude wurde sein jüngster Sohn auch ein sportlich würdiger Nachfolger im Fußball, der sich in Esternbergs Kampfmannschaft einen Stammplatz erspielte.
Gesellig und heimatverbunden
Gesellige Stunden mit Freunden, frohe Stunden im Familienkreis und die Verbundenheit mit seiner Heimatgemeinde zählten für Alois Götzendorfer zu den schönen Momenten im Leben. Tiefen Schmerz hingegen hinterließ das frühe Ableben seines Bruders Josef im Jahr 1999 sowie der Tod seiner Schwester Maria vor zwei Jahren. Groß auch der Schmerz, dass er die Ankunft seines ersten Enkelkindes nicht mehr erleben durfte.
„Alles klar mein Freund“
Ganz Esternberg ist traurig in diesen Tagen über diesen unerwarteten menschlichen Verlust - der Amtsleiter mit seiner so gern und oft gehörten Zusage „Alles klar, mein Freund“ hinterlässt bei vielen großen Schmerz. Am Dienstag, 16. Jänner wurde der Trauergottesdienst zu einem eindrucksvollen Beleg für die Beliebtheit des so früh Verstorbenen - die große Trauerfamilie, die Gemeindevertretung mit Bürgermeister Rudolf Haas, die dankbaren Mitglieder des Sportvereines und die Kameraden der Feuerwehren nahmen Abschied von einem hochgeschätzten Freund.
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