ORF-Doku über den Eisernen Vorhang mit Zeitzeugen aus dem Bezirk Freistadt
BEZIRK FREISTADT. Für die zweiteilige historische Dokumentation „Österreich am Eisernern Vorhang“, die am 9. November um 20.15 Uhr auf ORF III gezeigt wird, waren die Filmemacher ein Jahr lang zum Drehen in den Grenzgebieten Österreichs unterwegs und trafen dafür auch Zeitzeugen aus dem Bezirk Freistadt.
Thomas Hackl (Regie) und Martina Hechenberger (Kamera und Schnitt) haben für den Doku-Zweiteiler zum Jahrestag des Berliner Mauerfalls eine Menge interessanter Zeitzeugen getroffen, mit Historikern gesprochen und in Archiven gestöbert - sogar im Geheimdienstarchiv in Prag. Ein Jahr lang haben die Filmemacher an der Dokumentation gearbeitet, die am 9. November auf ORF III ausgestrahlt wird.
„Eiserner Vorhang war mehr als Stacheldrahtzaun und Wachtürme“
„Ich finde, die Geschichte des Eisernern Vorhangs ist in den Köpfen der Menschen nicht mehr sonderlich präsent. Während zum Zweiten Weltkrieg, der viel länger her ist, beinahe jeden Tag ein Film im Fernsehen läuft, poppt der Eiserne Vorhang höchstens zu den Jahrestagen medial auf. Ich bin aber der Meinung, dass man den Leuten vor Augen führen muss, was zu Zeiten des Eisernen Vorhangs war. Viele wissen nicht, dass der Eiserne Vorhang mehr war als ein Stacheldrahtzaun und Wachtürme, sondern dass da ein ganzes System dahinterstand“, erläutert der Oberösterreicher Thomas Hackl seine Beweggründe für die Fernseh-Doku.
Zeitzeugen aus dem Bezirk Freistadt interviewt
Für den Film haben Hackl und Hechenberger namhafte Historiker und Zeitzeugen interviewt, darunter Hugo Portisch, Barbara Coudenhove-Kalergi, Paul Lendvai und Alt-Landeshauptmann Josef Ratzenböck, der im Dezember 1989 den Stacheldraht an der Grenze bei Wullowitz durchschnitt (wovon ein berühmtes Foto exisitiert).
Aber auch Zeitzeugen aus dem Bezirk Freistadt kommen in dem Film zu Wort. Etwa Hubert Roiß aus Windhaag, der im Film über die „geschliffenen“ Dörfer drüber der Grenze spricht. Oder Rudolf Nowak, der mit Freunden beim Schwimmen in der Maltsch bei Leopoldschlag von tschechischen Grenzern verhaftet und in Badehosen verhört wurde.
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