37. Festival "Der neue Heimatfilm": Preise verliehen
FREISTADT. Beim 37. Festival „Der neue Heimatfilm“ wurden die Preise vergeben. Der Spielfilmpreis ging an Bauryna Salu von Askhat Kuchinchirekov.
Der mit 2.500 Euro dotierte Spielfilmpreis der Stadt Freistadt wurde an den kasachischen Film Bauryna Salu von Askhat Kuchinchirekov verliehen. Bauryna Salu erzählt die Geschichte des Jungen Yersultan, der nach dem Tod seiner Großmutter gezwungen ist, zu seiner entfremdeten Familie zurückzukehren. Der Film zeigt mit rauer, aber einfühlsamer Klarheit, „herzzerreißend aber nie sentimental, und mit großer Kraft“, so die Jury in ihrer Begründung, die unterdrückten Konflikte zwischen Vätern und Söhnen.
Dokumentarfilmpreis
Die deutsch-iranische Koproduktion Sayyareye Dozdide Shodeye Man – My stolen planet von Farahnaz Sharifi wurde mit dem mit 1500 Euro dotierten Dokumentarfilmpreis und dem mit 1000 Euro dotierten Preis der Jugendjury ausgezeichnet. Der Film erzählt in Tagebuchform von Farah, die durch 8-mm-Filme Momente der Freude und des Widerstands im Iran sammelt, um das geraubte Gefühl der inneren Freiheit zurückzugewinnen. Der Film verknüpft, so die Dokumentarfilmjury, „meisterhaft persönliche und politische Erzählungen“ und zeigt, wie Menschen trotz äußerer Unterdrückung um ihr Überleben kämpfen und inmitten des Aufruhrs tanzen. Die Jugendjury hebt ein Zitat aus dem Film hervor, das im Gedächtnis bleibt: „Sie haben Waffen, doch wir haben einander“.
Würdigungspreis der Stadt
Mit dem Würdigungspreis der Stadt Freistadt wurde Maria Herzberger ausgezeichnet, die seit 40 Jahren im Verein Local-Bühne aktiv ist und das Festival seit seiner Gründung begleitet. Die Auszeichnung ist auch ein Zeichen der Anerkennung für ehrenamtliches Engagement im Kulturbereich.
Publikumspreis
Das Festival endete mit der Bekanntgabe des Publikumspreisträgers. Bis zum Ende des Festivals werden rund 3500 Kinobesucher erwartet, ein neuer Rekord für das 1988 gegründete Freistädter Festival. Das Rahmenprogramm, Konzerte, eine Fotoausstellung, ein Filmkritik-Workshop sowie Eröffnung und Preisverleihung, lockte weitere 500 Gäste an. Wolfgang Steininger, Festivaldirektor und Obmann des Kulturvereins Local-Bühne, zeigt sich zum Abschluss hocherfreut: „Das Filmfestival Freistadt zeigt, dass anspruchsvolles Kino auch im vermeintlich provinziellen Mühlviertel auf hohe Akzeptanz trifft und konsequentes Streben nach Qualität vom Publikum belohnt wird. Abseits von nationalistischer Heimatideologie bietet das Festival einen einzigartigen Blick auf Geschichten von Identität, Kultur und sozialem Wandel und zeigt, wie facettenreich Heimat ist.“
Das 37. Festival zeigte 52 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus 45 Produktionsländern und vier Kontinenten. Unter den vielen internationalen Festivalgästen waren neben den Preisträgern auch Volker Koepp, einer der bedeutendsten Dokumentarfilmer Deutschlands, mit seinem aktuellen Film Gehen und bleiben und der Schweizer Filmemacher Erich Langjahr, der schon beim ersten Festival 1988 mit einem Film in Freistadt vertreten war. Ihm war, ebenso wie dem italienischen Regisseur Mirko Locatelli, eine Werkschau gewidmet. Das 38. internationale Freistädter Festival Der neue Heimatfilm findet von 27. bis 31. August 2025 statt.
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