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Freistädter Familie im Mittelpunkt bei Dreharbeiten für Universum History Folge

Mag. Susanne Überegger, 02.06.2017 16:51

Ein einmaliges Erlebnis waren für alle Beteiligten aus der Region die Dreharbeiten zu einer Universum History Folge, in der die Erinnerungen der Familie Kohlberger aus Freistadt eine große Rolle spielen.

Teile der Familiengeschichte von Ferdinand Kohlberger wurden verfilmt. 
Foto: Weihbold
  1 / 7   Teile der Familiengeschichte von Ferdinand Kohlberger wurden verfilmt. Foto: Weihbold

Anfang der 1950er-Jahre im russisch besetzen Mühlviertel: Der 20-jährige Ferdinand Kohlberger beobachtet im Bus eine Frau, die zwei größere Stücke Speck unter ihrem Mantel versteckt hält. Beim Wachhäuschen auf der Nibelungenbrücke winkt der russische Wachsoldat die Frau zu sich...So spannend ist eine der Szenen, die in der Region für eine Universum History Folge der aufwändigen ORF-Zeitgeschichtereihe „Unsere Österreich“ gedreht wurden.

Folge wird am 26. Oktober gezeigt

Die Familiengeschichte der Familie Ferdinand und Brigitte Kohlberger aus Freistadt zieht sich wie ein roter Faden durch die Folge. „Darüber könnte ich eine ganze Ewigkeit erzählen“, sagt der bald 85-jährige Ferdinand Kohlberger. „Durch die Dreharbeiten sind so viele Geschichten wieder in mir wach geworden. Es war zwar anstrengend, weil wir über mehrere Wochen lang immer zur Verfügung stehen mussten, aber es war auch ein einmaliges Erlebnis. Und die Filmleute waren unheimlich lieb und nett zu uns“, freut sich Kohlberger schon auf die Ausstrahlung der Folge am 26. Oktober.

„Wir haben bei uns in der Wohnung gedreht, im Garten, in der Adlerschlucht, bei der Lexmühle an der Maltsch, bei der Schwedenschanze und in Krumau. Eigentlich hatten wir jeden Tag Programm. Jetzt kann ich wieder tun, was ich will“, lacht der Freistädter. Zum Beispiel den Schäferhund der Tochter ausführen und mit der Pensionisten-Herrenrunde ausmarschieren. Zehn Kilometer wandern die rüstigen Senioren dabei in zwei Stunden, und das fix einmal die Woche.

Picknickszene an der Grenze

Die vorhin beschriebene Busszene wurde in Rainbach und Steyr gedreht. Als Statisten mit von der Partie war auch Familie Chalupar aus Kefermarkt, die beim Casting überzeugte. Melanie Chalupar und ihre beiden jüngsten Söhne Luis (4) und Linus (2) drehten einen Tag lang im historischen Bus, Wolfgang Chalupar gab einen der russischen Wachposten.

Eine der Szenen spielt an der Schwedenschanze in Bad Leonfelden. Die Dreharbeiten für die Szene, in der die Familie Kohlberger picknickt und die Mutter panisch nach ihrer Tochter ruft, die im nahen Grenzwald verschwunden ist, dauerten einen ganzen Tag.

Unglaublicher Aufwand

Laurenz Chalupar (8) spielte dabei Wolfgang, den Sohn der Kohlbergers, im Alter von sechs Jahren. „Es war interessant zu sehen, wie aufwändig Dreharbeiten sind. Jede Szene wird unzählige Male aus allen möglichen Perspektiven gedreht, dann die Sprechszenen und Geräusche noch einmal extra von Tontechnikern aufgenommen“, berichtet Mama Melanie Chalupar, die an dem Tag als Begleitperson beim Dreh mit dabei war. „Es ist beeindruckend, welches Auge für Details Regisseurin Sabine Derflinger hat.“

Umsichtiges Filmteam

Und so war Laurenz als Wolfgang Kohlberger einen ganzen Tag damit beschäftigt, mit seiner Filmfamilie zu picknicken und mit der Filmschwester am Bach zu spielen und sich beim Versteckspiel suchen zu lassen. „Das Filmteam war so umsichtig mit den Laiendarstellern - angefangen von den Kameraleuten über die Hauptdarsteller mit Magdalena Plöchl und Dominik Singer als Brigitte und Ferdinand Kohlberger bis hin zu ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner, die ebenfalls am Set war.“ Mit letzterer hat sich Laurenz übrigens bestens unterhalten: Er zeigte ihr die Brunnenkresse am Bach und dass man diese essen kann.

Baby Otto mit dem Nostalgie-Kinderwagen

Auch die Freistädter Judith Hießl und Ferdinand Steininger durften als Statisten mit Baby Otto (zehn Monate) ihre Picknicksachen zusammenpacken, mit einem Nostalgie-Kinderwagen durch das Bild spazieren und sogar „Griaß eich!“ zur Film-Familie Kohlberger sagen. „Und das sicher mehr als zehnmal. In den Kinderwagen rein wollte unser Sohn nicht, also habe ich ihn getragen. Einmal hat Otto in die Kamera gewinkt. Das war nicht so optimal“, erzählt Mama Judith Hießl schmunzelnd. „Otto war sehr brav, das Filmteam hat auch immer Rücksicht genommen, wenn er ein Schläfchen hielt oder was zu essen bekam, und immer stand jemand mit einem Schirm parat, um den Kleinen vor der Sonne zu schützen“, berichtet Hießl von einem anstrengenden, aber unvergesslichen Tag an der Schwedenschanze.


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