Lauter Häufchen Elend: Tierheim Freistadt päppelt verwahrloste Schlittenhunde auf
BEZIRK. Abgemagert, verstört und verängstigt sind jene 18 Europäischen Schlittenhunde, welche Anfang der Woche ihrem völlig überforderten Besitzer im Bezirk Kirchdorf abgenommen worden waren. Die verwahrlosten Vierbeiner wurden in verschiedenen Tierheimen untergebracht, zehn davon im Tierheim Freistadt. „Vor den Hunden liegt noch ein langer Weg“, sagt Tierheim-Leiterin Karin Binder.
Ein Bild des Grauens bot sich den Polizeibeamten, der Amtstierärztin und den Tierheim-Mitarbeitern am 12. August bei einer von der Behörde angeordneten Tierabnahme in der Gemeinde Gemeinde Klaus an der Pyhrnbahn (Bezirk Kirchdorf). Ein Mann hatte 18 Europäische Schlittenhunde in einem nur 50 Quadratmeter großen Haus gehalten und die Tiere völlig verwahrlosen lassen.
Hündin mit sechs Welpen
Zehn der Hunde hat Karin Binder im Tierheim Freistadt aufgenommen, eine Hundemama mit sechs vier Wochen alten Welpen sowie drei sechs Monate alte Rüden. „Die Hunde sind Menschen überhaupt nicht gewohnt und waren zeit ihres Lebens in einem Verschlag untergebracht. Wir haben sie nur unter schwierigsten Bedingungen ins Auto verfrachten können“, kann Karin Binder nur den Kopf über den offenbar völlig überforderten Besitzer schütteln.
Völlig verängstigt
„Die Hunde sind sehr ängstlich und lassen sich nicht angreifen. Sie kennen nichts: kein Halsband, keine Leine, keine Futterschüssel, kein spazieren gehen. Einige sind völlig abgeschottet in einem Verschlag geboren worden und aufgewachsen. Weil sie sich nicht ausreichend bewegen konnten, sind ihre Muskeln verkümmert. Stark unterernährt sind die Schlittenhunde auch - um nicht zu verhungern, haben sie ihren eigenen Kot gefressen“, beschreibt Binder das unvorstellbare Martyrium, das diese Hunde durchmachen mussten.
Die Hundemutter mit den sechs Welpen lässt sich auch nach zwei Tagen im Tierheim Freistadt noch nicht anfassen. „Aber zumindest bleibt sie schon sitzen, wenn wir den Zwinger betreten und knurrt nicht mehr“, beschreibt Karin Binder die Situation. Auch die drei sechs Monate alten Rüden sind total verängstigt.
Langsam aufpäppeln
„Die Hunde müssen jetzt erst einmal zur Ruhe kommen. Wir päppeln sie auf, und dann werden wir langsam damit anfangen, mit ihnen zu arbeiten. Sie müssen sich an Menschen gewöhnen, an Halsband und Leine und an Freilauf. Außerdem sind diese Hunde noch nicht stubenrein“, wartet viel Arbeit auf Karin Binder und ihr Team. „Vor den Hunden liegt noch ein langer Weg.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden