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Unterricht zuhause: Video-Chats, Sport-Challenges und Selbstorganisation

Mag. Michaela Maurer, 09.04.2020 08:05

FREISTADT. Seit die Schulen geschlossen haben, findet der Unterricht digital statt. Professor Florian Bauer und Direktor Jürgen Ehling berichten aus dem neuen Schulalltag an der HLW Freistadt.

Florian Bauer, Professor an der HLW Freistadt, im Homeoffice   Foto: privat
Florian Bauer, Professor an der HLW Freistadt, im Homeoffice Foto: privat

Direkt nach Bekanntwerden der Schulschließungen konnten noch Unterlagen an die Schüler überreicht werden, bevor es ans Lernen zuhause ging. Auch wie die Programme für das Distance-Learning funktionieren, wurde den Schülern noch gezeigt. Mittels Videochats, E-Mails und Video-Nachrichten erhalten nun die Schüler ihre Arbeitsaufträge. „Am Anfang gab es bei der Software ein paar Schwierigkeiten, da manche Programme bei den Computern der Schüler installiert werden mussten, aber das hat sich alles schnell gelegt“, erzählt Florian Bauer, Klassenvorstand und Professor für Kommunikation und Mediendesign.

„Gut eingependelt“

„Die Situation war sowohl für Schüler als auch Lehrer neu. Alle waren sehr motiviert. Dabei wurde aber vergessen, dass die Schüler nun sehr viel verschriftlichen müssen und der Arbeitsaufwand war am Anfang etwas mehr als sonst. Mittlerweile hat sich aber alles gut eingependelt“, sagt Direktor Jürgen Ehling. „Die Zusammenarbeit zwischen Schülern und Professoren funktioniert ausgesprochen gut. Wir bekommen sehr positive Rückmeldungen“, sagt Bauer.

In den Informatik-Fächern wird das Programm Microsoft Teams genutzt, dabei können Lehrer und Schüler einfach mittels Videochat kommunizieren und bei Fragen können Schüler ihr Bildschirmbild an den Professor senden. „Ein paar Kollegen und ich haben noch eine weitere Technik. Wir filmen den eigenen Bildschirm ab und sprechen dazu. Dieses Video bekommen dann die Schüler zum Lernen und Nachmachen. Der Vorteil dabei ist, dass jeder Schüler die Lerngeschwindigkeit selbst steuern kann.“

Schullaptops ausborgen

Bei den klassischen Videokonferenzen wird nach dem bisherigen Stundenplan unterrichtet. Dabei kann es passieren, dass die Eltern der Schüler gleichzeitig im Homeoffice arbeiten und somit alle Laptops im Haus besetzt sind. Damit diese Schüler keinen Nachteil haben, können Schullaptops ausgeborgt werden. Bei den meisten Fächern können sich die Schüler momentan die Zeit frei einteilen und die Aufgaben bis zur Abgabgefrist fertigstellen.

Die Lernunterlagen und Aufgaben haben die Professoren natürlich überarbeiten müssen, damit der reguläre Stoff gut in dieser außergewöhnlichen Situation eingesetzt werden kann. „Es gibt auch eine gute Sammlung an Unterlagen für das digitale Lernen vom Ministerium online“, sagt Direktor Ehling.

Der Direktor selbst ist momentan der Einzige des Lehrpersonals, der in der Schule in Freistadt vor Ort ist. „Im oberen Stock wohnen noch Schulschwestern. Hier ist es sehr wichtig, dass wirklich Abstand gehalten wird, da sie schon ein gewisses Alter haben und somit zu den gefährdeten Personen zählen.“

Tests fallen aus

Tests und Schularbeiten fallen derzeit aus. Die Arbeiten werden als Mitarbeit gewertet und die Beurteilungen fließen in die Noten ein. Das Distance-Learning ist in allen Unterrichtsfächern möglich. „Auch Fächer wie Sport und Kochen finden weiter statt. Die Schüler erhalten Rezepte zum Ausprobieren zuhause oder Tipps und Infos zu Mitmach-Challenges für Sportübungen“, erklärt Ehling. „Bei manchen Übungen hat es sogar Vorteile, dass die Schüler diese zuhause alleine machen. Gerade in der Gruppe fällt es Jugendlichen manchmal schwer, bestimmte Aufgaben zu machen, weil sie diese peinlich finden. Zum Beispiel kam hier eine Achtsamkeits-Übunge sehr gut bei den Schülern an, die im Unterricht nicht so einfach zum Umsetzen gewesen wäre.“

„Disziplin und Selbstorganisation“

„Die aktuelle Lernsituation erfodert auf jeden Fall eine Menge Disziplin und Selbstorganisation der Schüler“, sagt Ehling. „Es ist bestimmt für die Schüler nicht leicht, ihre Freunde so lange nicht zu sehen. Ich denke, sie freuen sich genauso wie wir Lehrer, wenn die Schule wieder offen ist“, sagt Florian Bauer. Die Professoren versuchen viel Kontakt mit den Schülern zu halten. „Ich telefoniere regelmäßig mit den Schülern über Microsoft Teams. Auch unter den Kollegen tauschen wir uns aus. Das Konferenzzimmer ist quasi online. Der persönliche Kontakt fehlt uns allen.“

„Früh anfangen und regelmäßig Pausen machen“

Digitales Lernen gab es an der HLW Freistadt auch bereits vor den Schulschließungen. „Gerade vor Schularbeiten konnte so der Stoff mittels E-Learning nochmal selsbtständig durchgenommen werden. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass die Schüler jetzt alle Unterlagen digital bekommen und keine Zettel mehr verlieren können“, sagt Florian Bauer augenzwinkernd.

Er hat noch einen Tipp, wie das Lernen zuhause gut funktioniert: „Wichtig ist, dass man sich nicht verleiten lässt, lange im Bett liegen zu bleiben. Man sollte sich wie an einem Schultag um 8 Uhr an die Schulaufgaben ran machen und regelmäßige Pausen einlegen. So bleibt man produktiv und hat noch genug Freizeit. Und nicht von anderen Dingen ablenken lassen, das ist wahrscheinlich das Schwierigste.“ 


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