Wartbergs Ortsbäuerin Cornelia Auinger im Interview: "Mir war immer klar, dass ich eines Tages Bäuerin sein werde"
WARTBERG/BEZIRK. In einer neuen Serie stellt Tips die neuen Ortsbäuerinnen aus dem Bezirk Freistadt vor. Den Anfang macht Cornelia Auinger aus Wartberg.
Tips: Warum und wann sind Sie Bäuerin geworden?
Cornelia Auinger: Im April 2020 haben wir den elterlichen Betrieb meines Mannes übernommen. Für mich war es immer klar, dass ich eines Tages Bäuerin sein werde, da ich bereits auf einem Bauernhof aufgewachsen bin und mir die Arbeit rund um den Hof Spaß macht. Auch empfinde ich es als großes Glück, wenn ich aus dem Haus gehe und weiß, dass ich auf eigenem Grund und Boden stehe.
Tips: Welche Standbeine und Besonderheiten hat Ihr Betrieb?
Cornelia Auinger: Unser Betrieb ist ein Rindermast-Betrieb mit 120 Stück männlichen Rindern. Der Betrieb umfasst mit den Pachtflächen gut 42 Hektar Acker, drei Hektar Wiese und sieben Hektar Wald. Wir produzieren auch Raps für die Mühlviertler Ölmühle und vermehren Getreide für die Saatbau.
Tips: Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf als Bäuerin?
Cornelia Auinger: Das Schöne an dem Beruf ist die Abwechslung und das Leben mit der Natur. Jede Jahreszeit für sich hat etwas Schönes, ob es im Frühling das Säen und Wachsen der Pflanzen, im Sommer die Ernte, im Herbst das Einlagern von Vorräten oder im Winter die Zeit ist, wo wir alle wieder etwas ruhiger werden und die Wärme drinnen genießen können.
Tips: Was ist schwierig bzw. eine besondere Herausforderung in Ihrem Beruf?
Cornelia Auinger: Erst jetzt durchs Übernehmen wurde mir richtig bewusst, dass wir ein sehr kleiner Teil in einer langen Kette der Agrarwirtschaft sind. Das macht es natürlich schwierig, Dinge zu verändern. Wir sind doch sehr abhängig von der gesamten Welt und alles hängt zusammen. Trotzdem dürfen wir nie aufhören, unsere Ziele und Träume zu verfolgen. Was das Private angeht, finde ich es als eine große Herausforderung, dass man sich ausreichend Zeit für die Familie und die eigenen Hobbys nimmt. Da es immer was zu tun gibt und man nie fertig wird, werden oft die eigenen Bedürfnisse hintenangestellt.
Tips: Was hat sich an der Arbeit in der Landwirtschaft in den vergangenen Jahren geändert?
Cornelia Auinger: Alles wird durchgerechnet, ob es sich rentiert und es sich auszahlt. Die Geschwindigkeit und Menge spielen dabei eine große Rolle.
Tips: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Landwirtschaft?
Cornelia Auinger: Dass die Wertschätzung für Lebensmittel aus Österreich noch mehr zunimmt und wir alle wieder mit weniger auch genug haben und zufriedener sind. Auch sollte das Verständnis für die Landwirtschaft wieder steigen und ein gutes Miteinander die Grundlage sein.
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