
WINDHAAG. Als Tischlerin und Blitzschutzprüferin arbeitet Birgit Lauss in Männerdomänen. Nebenbei ist die zweifache Mutter aus Windhaag auch noch bei der Feuerwehr aktiv.
Auf der Suche nach einem passenden Lehrberuf hat sich Birgit Lauss viele verschiedene Jobs angeschaut, auch die klassischen Lehrberufe, die überwiegend von Mädchen gewählt werden. „Dabei war nichts, was mich wirklich interessiert hat“, sagt Lauss. Ihr Vater hat ihr dann die Tischlerlehre vorgeschlagen und nach einem Schnuppertag war Lauss sofort begeistert und hat mit der Ausbildung begonnen.
„Mein Vater ist Schlosser und handwerklich sehr geschickt. Er hat mich schon als Kind immer unterstützt und mich viel daheim mitwerkeln lassen“, erzählt die heute 33-Jährige. Sie hat sich dann entschieden, die Tischlertechniker-Lehre zu machen, die noch ein Jahr länger dauert. Spezialisiert hat sie sich dabei auf die Produktion. Nach der Lehre hat sie in ihrer Heimat Nußbach als Tischlerin gearbeitet.
Bei der Feuerwehr aktiv
Wegen der Liebe ist sie nach Windhaag gezogen. Durch ihren Mann Michael ist sie auch zur Feuerwehr gekommen. „Viele aus Michaels Familie sind bei der Feuerwehr und da hab ich es einfach auch ausprobiert“, sagt Lauss. Sie hat sogar zwei Perioden lang gemeinsam mit ihrem Kollegen Alois Jahn (FF Spörbichl) die Feuerwehrjugend ausgebildet. Sie hat mit der Jugend geübt und ist mit ihnen zu Bewerben gefahren. Vor kurzem hat auch die elfjährige Tochter Theresa ihren Beitritt zur Feuerwehrjugend erklärt. „Momentan finden coronabedingt leider keine Übungen statt, aber wir hoffen, dass es bald wieder losgeht.“
Blitzschutzprüferin
Nach der Karenz zu ihrem zweiten Kind Josef (3 Jahre) hat Lauss als Blitzschutzprüferin zu arbeiten begonnen. „Das kam eher zufällig“, erklärt die Windhaagerin. „Franz Zacharias aus unserem Dorf hat eine Blitzschutz- und Photovoltaik-Firma. Er war auf der Suche nach jemandem fürs Büro, der auch AutoCAD zeichnen kann. Da ich das bei meiner Ausbildung zur Tischlerin gelernt habe, hat er mich gefragt, ob ich mir den Job mal anschauen will.“
Neben den Büroarbeiten fährt Lauss mittlerweile auch einmal in der Woche zu den Außenterminen. „Anfangs bin ich nur mitgefahren, damit ich mir alles besser vorstellen und zeichnen kann. Jetzt bin ich regelmäßig dabei.“ In ihren Plänen zeichnet sie die Häuser aus der Vogelperspektive und zeichnet darin den Blitzschutz und die Ableitungen ein.
Wenn neben der Arbeit, Kinderbetreuung und Haushalt noch Zeit bleibt, arbeitet Lauss gerne im Garten. „In der Corona-Zeit war es schon schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen, vor allem mit dem Homeschooling. Mein Mann und ich sind sehr froh, dass wir immer auf die große Unterstützung meiner Schwiegereltern zählen können“, sagt Lauss.