"Die Pandemie verhindert die nächste Katastrophe nicht!"
MÖNCHDORF. Wie bereitet man sich auf schwere Unwetter, Stromausfälle oder andere Ausnahmesituationen vor? Antworten auf diese Frage gibt Christian Kloibhofer (46) seit 2014 als Mitarbeiter beim OÖ. Zivilschutz. Als langjähriger Kommandant der FF Mönchdorf gehört für ihn das Helfen auch privat zum Alltag.
Durch die Corona-Pandemie ist Christian Kloibhofers Kernaufgabe, die Durchführung der Zivilschutz-Kindersicherheitsolympiade und die Vortragstätigkeit, weggebrochen. Vorübergehend war der Mönchdorfer daher Mitglied des Contract Tracing-Teams des Landes OÖ. „Es war eine herausfordernde Erfahrung, die Stabsarbeit auf Landesebene kennenzulernen“, sagt Kloibhofer.
„Es gab auch Tränen bei Kontaktpersonen“
Obwohl der überwiegende Teil der Kontaktpersonen auf seinen Anruf positiv reagierte und sich auch noch bedankte, war es „nicht immer lustig, jemanden in Quarantäne zu schicken. Es hat auch Tränen gegeben, dann war Motivieren gefragt“, blickt der Helfer zurück. Eine Zeitlang saß er auch bei der Impf-Hotline des Landes am Telefon. „Immer freundlich bleiben, nur so geht das.“
Im Einsatz beim Covid-19-Massentest
Eine Selbstverständlichkeit war für Christian Kloibhofer und seine Kameraden von der FF Mönchdorf auch der Einsatz beim Covid-19-Massentest in Königswiesen im Dezember 2020. Die 154 Personen starke Wehr führt er bereits in der dritten Periode als Kommandant an. Der Übungs- und Schulungsbetrieb wird, so gut es geht und es erlaubt ist, während der Pandemie weitergeführt. „Die sozialen Kontakte gehen halt allen ab. Die sind aber wichtig, um das Ehrenamt aufrechtzuerhalten“, weiß Kloibhofer. Auch beliebte Veranstaltungen wie der Kuppelcup oder der Kindersicherheitstag in den Ferien sowie Besuche in Schulen und Kindergärten müssen coronabedingt ausfallen. „Aber ich bin ein positiv denkender Mensch, es wird mir schon gelingen, alle zu motivieren, dass sie nach der Pandemie wieder mit dabei sind“, ist er überzeugt.
Auf Krise vorbereiten
Unterstützung bekommt er dabei von seiner Gattin Elisabeth, Sohn Sebastian und den Töchtern Lisa-Maria und Jasmin. „Die ganze Familie steht hinter mir“, sagt er nicht ohne Stolz. Nun ist Christian Kloibhofer wieder zurück beim OÖ. Zivilschutz und damit beschäftigt, Ausbildungs- und Vortragsinhalte auf Webinare umzubauen. „Die Pandemie hält die nächste Katastrophe nicht ab, die Menschen sollen trotzdem informiert werden, wie sie sich auf Ausnahmesituationen und Krisen vorbereiten können. Und man kann sich auf Naturkatastrophen, Stromausfälle oder andere Notsituationen gut vorbereiten, nicht nur durch Bevorratung. Was spricht zum Beispiel dagegen, sich für den Lichtschacht in den Keller vorsorglich ein paar Sandsäcke anzuschaffen? Dann braucht man im Anlassfall nicht immer gleich einen Notruf abzusetzen.“
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