Primarärzte: Klinikum Freistadt braucht dringend MRT
FREISTADT. Das Klinikum Freistadt braucht dringend einen Magnetresonanztomographen (MRT). Diese seit Jahren bestehende Forderung, um die medizinische Versorgung der Patienten in der Region zu verbessern, erneuerten nun mit Vehemenz die Primarii aller Abteilungen des Regionalspitals. Neben einer besseren Diagnose seien mit einem eigenen MRT in Freistadt auch deutlich geringere Wartezeiten und Wegstrecken verbunden.
„Für die Akutversorgung ist ein MRT unabdingbar, er gehört heute zum medizinischen Standard auch in Regionalspitälern, ohne den die Erstellung einer Diagnose nicht mehr zeitgemäß ist. Viele Therapien können ohne MRT nicht begonnen werden. Es gibt keine Abteilung, die nicht mit MRT arbeitet“, erläutert der ärzliche Direktor des Klinkums Freistadt, Primar Norbert Fritsch. Täglich werden Freistädter Patienten daher an Spitäler und niedergelassene Ärzte mit MRT im Zentralraum überwiesen.
Diagnose und Behandlung verzögern sich
„Ein deutlicher Nachteil für sie, weil sich damit die sichere Diagnose und die Behandlung verzögern“, so Fritsch. Vier bis sechs Wochen beträgt derzeit die durchschnittliche Wartezeit für eine MRT-Untersuchung im Bereich Schulter oder Knie. „In dieser Zeit fallen die Patienten auch im Arbeitsleben aus“, fügt Primar Christoph Pirkl, Leiter der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie, hinzu. „Je schneller ein MRT durchgeführt wird, umso geringer ist der Schaden für die Patienten“, schließen sich auch der stellvertretende Leiter de Abteilung Radiologie, Wolfgang Hörmann, sowie die Primarii Michael Wacha (Chirurgie), Ludwig Neuner (Anästhesiologie und Intensivmedizin) und Oberarzt Sebastian Jülg (Gynäkologie und Geburtshilfe) der Forderung nach einem MRT für Freistadt an. Sogar in der Psychiatrischen Tagesklinik wird MRT eingesetzt, etwa bei der Abklärung von Demenzerkrankungen.
Einsparung auch bei Kosten
Auch aus Sicht der Kosten soll ein MRT in Freistadt Einsparungen bringen: „Wir rechnen mit 20 bis 30 Untersuchungen täglich und können nicht nur stationäre, sondern auch ambulante Patienten aus der Region mitbetreuen“, sagt Primar Fritsch. Den Betroffenen würde der Transport erspart, die Umwelt würde geschont und die Rettungskräfte nicht durch die langwierigen Fahrten nach Linz oder Rohrbach blockiert. In Zeiten der „Teleradiologie“ können die Ärzte in Freistadt auch jederzeit auf die Erfahrungen ihrer Kollegen in großen Spitälern zurückgreifen und sich austauschen.
Zwölf von 23 MRTs in Linz
Der Regionale Strukturplan Gesundheit 2025 bestätigt im Prinzip die Forderung der Ärzte im Freistädter Klinikum. Darin ist festgehalten, dass bei künftigen Änderungen des Großgeräteplans Augenmerk ...auf das Ziel einer regionalen möglichst gleichmäßigen Verteilung und bestmöglichen Erreichbarkeit... zu legen ist. „Derzeit ist diese Ziel keineswegs erreicht, zwölf der 23 MRTs in Oberösterreich stehen in Linz“, heißt es in Freistadt. Grob geschätzt müssten rund 1,5 Millionen Euro in die Hand genommen werden, um das Gerät anzuschaffen und den nötigen Zubau dafür zu errichten. Auch eigenes Personal wird dafür nötig sein. „In zwei Jahren könnten wir in Betrieb gehen“, skizziert Primar Fritsch den Wunsch-Zeitplan.
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