"Des Teufels Bad": Gutauerin und Bad Zellerin spielten bei Filmdrama mit
BAD ZELL/GUTAU. Die 14-jährige Franziska Holzer aus Bad Zell und Annemarie Schwarzenberger aus Gutau haben beim Film „Des Teufels Bad“, der vorige Woche bei der Berlinale Weltpremiere feierte, mitgespielt.

Neben den bekannten österreichischen Schauspielern Maria Hofstätter und David Scheid spielen auch einige Mühlviertler beim Film „Des Teufels Bad“ als Laiendarsteller mit. Das Drama (Inhalt: siehe Infobox) spielt in Oberösterreich. Um möglichst authentisch zu sein, wurden die Statisten und Komparsen zum Großteil in Oberösterreich gesucht. Auch Annemarie Schwarzenberger und Franziska Holzer gingen 2020 zum Casting und wurden engagiert.
„Nach den Kostümproben im Herbst 2021 durften wir uns wegen des Filmdrehs die Fingernägel und Haare bis Weihnachten nicht mehr schneiden und die Männer nicht mehr rasieren“, erzählt Schwarzenberger, die eine kleine, alte Frau spielte. „Es wurden markante Personen gesucht.“ Franziska Holzer, die zu Drehbeginn erst zwölf Jahre alt war, wurde jedes Mal ein Feuermal ins Gesicht gezeichnet.
„Viel Arbeit und Technik“
„Die Dreharbeiten waren sehr spannend“, sind sich Holzer und Schwarzenberger einig. „Man bekommt Einblick in eine neue Welt, sieht, wie viel Arbeit, Technik und Personen nötig sind, um einen Film zu drehen“, erzählt Holzer. „Manche Szenen wurden oft wiederholt, bis sie wirklich passten. Und es wurde großer Wert auf kleine Details gelegt, zum Beispiel auf die Haltung in der Kirche“, schildert Schwarzenberger. „Ich hatte immer fünf Schichten Kleidung an, da der Dreh wegen der Corona-Zeit trotz des kalten Herbstes und Winters draußen stattfand und wir oft den ganzen Tag gedreht haben“, so die Gutauerin. „Beim Dreh der Hochzeit bekamen wir eine Klachlsuppe (abgekochte Schweinshaxe) - was früher überall üblich war - zu essen.“
Gedreht wurde viel in Litschau, in Arbesbach und in der Nähe von Köln. Für einige Tonaufnahmen kam das Filmteam sogar auf den Bauernhof der Familie Schwarzenberger ins Mühlviertel. Für die Filmaufnahmen galt es für die Laiendarsteller, unter anderem alte Liedertexte und alte Glaubensbekenntnisse zu lernen. „Für uns gab es kein Drehbuch. Wir haben immer am morgen erfahren, welche Szenen an diesem Tag gedreht werden“, erklärt Schwarzenberger.
„Horizont erweitern“
„Am Filmset waren alle sehr zuvorkommend und haben sich gut um uns gekümmert. Ich würde gerne sofort wieder bei einem Film mitwirken“, sagt Holzer, die derzeit die Tourismusschule in Bad Leonfelden besucht und schon als Volksschülerin Theater gespielt hat. Schwarzenberger erzählt: „Jemand hat zu mir gesagt, er sei verwundert, dass ich bei so einem Film mitmache, wo ich doch bei der Kirche sehr engagiert bin. Ich sehe das aber so: Mein Leben ist bunt wie ein Mosaik. Als Mutter von sechs Kindern, Bäuerin und sehr engagiert im öffentlichen Leben, ist das Mitwirken beim Film ein kleiner Funkelstein, der meinen Horizont erweitert hat.“ Franziska Holzer und Annemarie Schwarzenberger wurden auch zur Vorpremiere am 29. Februar nach Wien eingeladen.
Am Dienstag, 5. März, um 20 Uhr, wird der Film in Anwesenheit von Veronika Franz und Maria Hofstätter im Kino Freistadt gezeigt, am 8. März ist Kinostart in ganz Österreich.
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