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Dogpoint Adventures: Wo die Huskys glücklich heulen

Mag. Claudia Greindl, 12.03.2024 19:00

KÖNIGSWIESEN. Heftiges Schwanzwedeln, lautes Geheul und das eine oder andere Küsschen von feuchten Nasen: So freundlich werden Besucher auf der Huskyranch Dogpoint Adventures in Schlag begrüßt. Dort leben Lisa Klaushofer und ihre Familie mit 23 Siberian Huskys.

(Foto: privat)
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Zwinger sucht man bei Dogpoint Adventures vergeblich: Die Vierbeiner leben im Rudel in großen Ausläufen mit vielen Häuschen und Liegeplätzen. „Unsere älteste Hündin ist knapp 15, die jüngsten sind vier Monate alt“, erzählt Lisa Klaushofer. Auf den Hund gekommen ist sie wegen ihrer Mama Sabine, die sich vor rund 16 Jahren ihren Traum vom Husky erfüllt hat. „Damals haben wir noch in Traun/Ansfelden gelebt. Die Züchterin hat uns davor gewarnt, dass Huskys zur Sucht werden können“, erinnert sich Lisa schmunzelnd daran, dass auf den ersten Hund bald ein weiterer folgte. „Bis zum achten Husky haben wir in Traun gewohnt, dann musste ein großes Gründstück mit viel Platz und möglichst wenig Nachbarn her, weil es manchmal auch ein wenig laut werden kann.“ Nach zweijähriger Suche folgte die Übersiedlung auf das Anwesen in Königswiesen, wo das Rudel heute auf 23 Schlittenhunde und vier Hundemenschen angewachsen ist. Die Nachbarn sind sehr tolerant. „Manchen geht das Heulen sogar ab, wenn wir mit den Hunden auf Trainingslager oder bei Rennen sind.“

Schlittenhunde ohne Schnee

Stolz ist Lisa darauf, dass die Huskys sich den ganzen Tag frei laufen können und auch Zugang zum Haus haben, wo sie gerne schlafen. Ihre Komfortzone reicht von 0 bis 10 Grad. Fast jeden Tag ist Bewegung angesagt. Vor 15 Jahren hat sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht, ist Hundtrainerin, betreibt einen Online-Shop für Schlittenhundezubehör und ist über ihren Lebengefährten Michael - selber Besitzer von mehreren Huskys - in den Schlittenhundesport hineingerutscht. „Es geht mir dabei nicht ums Geldverdienen, es ist eine Randsportart ohne große Preisgelder, aber es macht den Hunden und mir großen Spaß, ein Rennen in Österreich oder im benachbarten Ausland zu bestreiten. Dabei sein ist alles.“ Die eine oder andere Medaille holte das Mensch-Hunde-Team allerdings bereits ab. Trainiert wird übers ganze Jahr, bei genügend Schnee werden die Hunde vor den Schlitten gespannt oder ziehen ihren Menschen auf Schiern. Die Huskys laufen aber auch vor dem Mountainbike, Scooter oder Quad. „Heuer haben wir nur ein Rennen mit Schlitten auf der Postalm bestritten, sonst war immer zu wenig Schnee.“ Im Schlittenhundeverein würden bereits Alternativen für die Rennen auf Schnee angedacht.

Guter Rat für Huskybesitzer

Obwohl Bewegung für die Huskys alles ist, sind die sportlich geführten Tiere auch für einen Pausentag dankbar. In zwei 3.500 Quadratmeter großen Ausläufen können sie sich frei bewegen, spielen fangen oder graben nach Herzenslust Löcher in die Erde. Nur eines ist für sie tabu: Außerhalb ihres gut eingezäunten Areals frei zu laufen.“ Ohne Leine geht es wegen ihres Jagdtriebs nicht. Die Gartentüre darf nie offenstehen“, erklärt die Hundetrainerin. Die verbreitete Meinung, Huskys seien schwieriger als andere Hunderassen, relativiert Lisa Klaushofer. „Huskys sind nicht schlimmer als andere Hunde, aber sie haben einen Dickschädel, sind extrem bewegungsfreudig und wollen als Rudeltiere nicht gerne alleine bleiben. In den ersten drei Jahren kann es schon sein, dass sie einiges kaputt machen oder öfters stiften gehen.“ Nicht zuletzt deshalb gibt es bei Dogpoint Adventures öfters Anrufe verzweifelter Huskybesitzer. „Diese Woche hatten wir schon zwei Hilferufe. Manchen kann ich durch Ratschläge helfen, öfters nehmen wir aber auch Hunde von privaten Besitzern oder vom Tierschutz auf, wo sich meine Mutter stark engagiert.“ Allerdings kann nicht jeder Husky ins Rudel integriert werden. „Wir vermitteln daher auch Hunde an passende Besitzer.“ Auch gezüchtet wird auf der Huskyranch, die Jungtiere behält Lisa oder vergibt sie vorwiegend in der Schlittenhunde-Szene.

Huskycamps

23 Hunde zu betreuen ist nicht nur zeitmäßig, sondern auch finanziell eine Herausforderung. Drei der Hundemenschen bei Dogpoint Adventures sind daher Vollzeit berufstätig, Lisa betreut ihren Online-Shop. „Bis zu 20 Hunde sind so gut finanzierbar.“ Zusätzlich gibt es auf der Ranch im Sommer zwei Huskycamps für Kinder. Lisa bietet Husky-Trekking mit und ohne Schneeschuhe an, lädt Schulklassen auf den Hof ein und ermöglicht Schnupperbesuche. Ihre Schwester Nina unterstützt sie bei diesen Veranstaltungen tatkräftig.

Wer Lust auf einen Besuch bei den Huskys hat, informiert sich auf https://www.dogpoint-adventures.at/

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