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Stadtgemeinde Freistadt: Pop-up-Stores gegen den Leerstand und Härteausgleich

Mag. Michaela Maurer, 26.11.2024 11:05

FREISTADT. Bürgermeister Christian Gratzl spricht im Tip-Interview über den bevorstehenden Härteausgleich, Pop Up-Stores gegen den Leerstand und Projekte in der Gemeinde.

Bgm. Christian Gratzl (Foto: Nicole Stummer)
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Tips: Im Freistädter Budget fehlen 1,7 Millionen Euro. Was bedeutet das für die Stadtgemeinde?

Bgm. Christian Gratzl: Die Finanzlöcher in den Gemeinden werden immer größer. Wir müssen immer mehr Aufgaben übernehmen, werden dafür aber nicht entsprechend entlastet. Es braucht dringend neue Verteilmechanismen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden. Solange wir nicht mehr Geld bekommen, müssen wir massive Einsparmaßnahmen treffen, die leider zulasten der Bevölkerung gehen. So wie einem Großteil der Gemeinden im Bezirk bleibt uns – trotz aller Bemühungen – nur noch der Weg in den „Härteausgleich“. Das bedeutet: Wir müssen 19 strenge Kriterien erfüllen, damit uns das Land die Fehlbeträge im Budget ersetzt. Die größten Einschnitte betreffen die „freiwilligen Ausgaben“, die von knapp 500.000 auf 170.000 Euro gekürzt werden müssen. Ich habe bis zum Schluss gekämpft, um den Härteausgleich abzuwenden, leider ist er aber alternativlos. Wir müssen nun in einem Schulterschluss über die Parteigrenzen hinweg das Beste aus dieser Situation machen.

Tips: Welche Projekte wurden in diesem Jahr in der Gemeinde umgesetzt?

Bgm. Gratzl:Während viele Innenstädte aussterben, tragen unsere Bemühungen im Leerstandsmanagement ihre Früchte: Mit der Pop-up-Store-Initiative treffen wir den Nerv der Zeit. Im Inkoba-Gebiet im Süden von Freistadt entstehen wieder neue Arbeitsplätze. Der Um- und Ausbau unserer Berufsschule ist fast abgeschlossen. Zwei großartige neue Freizeitanlagen sind im Entstehen: die „Stadtinsel Frauenteich“ mit Strandbar und Eislauffläche sowie eine Minigolfanlage im Stadtgraben. Das zeigt: Freistadt ist attraktiv für Investoren. Wir haben dieses Jahr massiv in die Modernisierung der Infrastruktur investiert: Die Erweiterung der Kläranlage ist fast abgeschlossen, bei der Straßenbeleuchtung schaffen wir den Lückenschluss bei der Umstellung auf LED. Wichtige Investitionen haben wir in der Wasserversorgung getätigt, der Fernwärme-Ausbau ist zügig vorangeschritten.

Tips:Welche Projekte werden in nächster Zeit umgesetzt werden können?

Bgm. Gratzl: Wir bauen nächstes Jahr unser neues Kinderbetreuungszentrum in der Zemannstraße. Das bedeutet 89 zusätzliche Betreuungsplätze, die wir dringend benötigen. Ich freue mich sehr, dass wir hier ein echtes Vorzeigeprojekt realisieren. Mit dem betreuten Wohnen im alten Krankenhaus in unmittelbarer Nachbarschaft werden auf diesem Areal künftig drei Generationen Tür an Tür leben und wertvolle Zeit verbringen. Ein weiteres wichtiges Projekt ist der Neubau der Wiesmühlbrücke. Aus heutiger Sicht können wir im Frühjahr starten. Mit dem Ausbau des Klinikums Freistadt und einem neuen MRT-Gerät (Magnetresonanztomographie) werden im Bereich der Gesundheitsversorgung wichtige Meilensteine für die Region gesetzt.

Tips:Wie sieht es aktuell mit Bauland und verfügbaren Wohnungen aus?

Bgm. Gratzl: Die Stadtgemeinde Freistadt ist eine attraktive Wohngemeinde. Aktuell sind 143 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern in Bau sowie 16 Wohneinheiten in Doppelhäusern bewilligt. Freie Baugründe gibt es in der Schwandter Straße sowie in der Hirschbacher Straße beim Bahnhof.


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