Tourismusverband gegründet: neues Dach über dem Haus Mühlviertel
MÜHLVIERTEL. Ein starkes gemeinsames Dach über dem Haus Mühlviertel will der neue Tourismusverband Mühlviertel sein. Ihm gehören seit 1. Jänner 2025 die Tourismusverbände Ferienregion Böhmerwald, Mühlviertler Alm Freistadt und Mühlviertler Hochland an. Am Dienstagabend fand im Freistädter Taurum die Gründungsvollversammlung statt.
Rein formal wurde die Fusion der drei Tourismusverbände vom Land OÖ per 1. Jänner 2025 verordnet. „Der Prozess des Zusammenwachsens hat aber schon ziemlich genau vor einem Jahr begonnen“, erzählt Markus Obermüller, der den Tourismusverband (TVB) Mühlviertel als Geschäftsführer leitet. Sein bisheriger Dienstgeber, der TVB Mühlviertler Hochland, hat die Ferienregion Böhmerwald und den TVB Mühlviertler Alm Freistadt quasi aufgenommen.
„Der Zweck dahinter ist nicht Einsparung, sondern die Stärkung der Marke Mühlviertel, die ein starkes Dach über unserem gemeinsamen Haus bildet“, erklärt Obermüller. „Es geht um den einheitlichen Außenauftritt. Der Gast hat die Grenzen der Tourismusregionen ohnehin nie erkannt“, fügt er hinzu. Zum Mühlviertel würde eigentlich auch der Bezirk Perg gehören. Rechberg, St. Georgen am Walde, Pabneukirchen, St. Thomas am Blasenstein und Windhaag bei Perg sind auch beim neuen TVB Mühlviertel dabei. „Die weiteren Perger Kommunen sind entweder keine Tourismusgemeinden oder gehören wie Perg selbst und Grein schon dem sehr starken Tourismusverband Donau Oberösterreich an“, weiß Obermüller.
Was kann nun der 55 Gemeinden zählende TVB Mühlviertel, was die kleineren Verbände nicht konnten? „Wir haben bei Messeauftritten und bei der Homepage immer schon gut zusammengearbeitet. Jetzt können wir unsere Ressourcen richtig bündeln und Synergien schaffen, die die Effizienz im touristischen Service deutlich steigern werden“, sagt der Geschäftsführer. Die 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, überwiegend in Teilzeitbeschäftigung, bleiben an den fünf Bürostandorten Aigen-Schlägl, Bad Leonfelden, Freistadt, Unterweißenbach und Bad Zell tätig. Was sich ändert, ist, dass jeder auch mühlviertelweite Aufgaben bekommt. Obermüller: „Eine Mitarbeiterin in Unterweißenbach übernimmt zum Beispiel das Radmarketing für das ganze Mühlviertel, was eine noch stärkere Spezialisierung auf Themen ermöglicht.“ Andere Mitarbeiter wiederum konzentrieren sich künftig auf das Meldewesen oder auf den Webauftritt. Auf Ebene der Gemeinden werden vorwiegend ehrenamtlich besetzte Tourismusforen eingerichtet. Diese Plattform für den Austausch zwischen Gemeinden, Betrieben und Tourismusverband hat sich im TVB Mühlviertler Alm Kernland seit Jahren bewährt und wird in den kommenden Monaten in allen Gemeinden des neuen TVB ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt stehen Aktivitäten in Marketing, Kommunikation und Infrastruktur, wie etwa der Bau von Wander- oder Radwegen.
Schulterschluss mit Wirtschaft
Die drei bisherigen Geschäftsführer sind künftig im Management-Board des Mühlviertels vertreten und verantworten Teilbereiche wie Marketing, Finanzen oder Produktmanagement. Ein Anliegen ist Obermüller der Schulterschluss mit Betrieben abseits des klassischen Tourismus. „Die Mühlviertler Qualitäten werden überall geschätzt, warum sollte es nicht eine Radtour zur Abbundhalle von Holzbau Buchner in Mötlas geben?“, setzt der Geschäftsführer auf das Zusammenhelfen über Branchen hinweg.
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