Alois Walchshofer: Ausstellung zum 100. Geburtstag
HIRSCHBACH. Dem Leben Alois Walchshofers wird eine Sonderausstellung im Bauernmöbelmuseum gewidmet. Vernissage der Ausstellung „Liabs Hirschbach mei Hoamat“ ist am Sonntag, dem 18. Mai.
Mit seinen vielen Talenten und Begabungen bereicherte Alois Walchshofer, geboren am 27. Mai 1925, schon früh das kulturelle Leben in seiner geliebten Heimatgemeinde Hirschbach. Schon im Alter von elf Jahren schlug er bei der örtlichen Musikkapelle die kleine Trommel. Während seiner Lehrzeit erlernte er auch das Spiel auf dem Akkordeon und dem Flügelhorn.
Sein erstes Taschengeld verdiente er sich schon bald als Amateurfototgraf. Er machte dabei auch die Ausarbeitung und Vergrößerung selbst. Schon damals sorgte Alois Walchshofer bei verschiedenen Festlichkeiten für Musik. Besonders nach dem Krieg konnte er sich über Arbeitsmangel als Musiker nicht beklagen. Am häufigsten war er im Nachbarort Waldburg zu hören. Walchshofer erzählte: „Öfter bin ich auch im Winter die fünf Kilometer um drei Uhr früh zu Fuß durch den Schnee gestapft. Die Ziehharmonika und das Schlagzeug habe ich auf dem Rücken getragen, das Flügelhorn unter dem Arm. Ich glaube, bei so manchem Fußmarsch nach Hause habe ich eine Weile schon im Stehen geschlafen.“
Familienmusik gegründet
Ende der 1950er-Jahre begann der gelernte Huf- und Wagenschmied zusammen mit seiner Familie Hausmusik zu machen. Seine Frau Hildegard Walchshofer (Kontragitarre) und die anfänglich fünf, dann sieben Kinder waren mit Begeisterung dabei. Auch hier lebte er seine kreative Ader aus, indem er Bühnenbilder selbst malte oder Lieder komponierte. Das Hirschbacher Lied ist mittlerweile fixer Bestandteil der örtlichen Identität. Ein Höhepunkt als musikalische Familie war ein Auftritt in der Fernsehsendung ‚Guten Abend am Samstag‘ von Heinz Conrads im Jahr 1971. Das Fernsehgastspiel war zugleich das Ende der Musik-Familie.
Besonders verbunden war Alois Walchshofer auch zeit seines Lebens mit der Blasmusik. 40 Jahre lang war er aktiver Musiker bei der Ortsmusikkapelle Hirschbach und 7 Jahre bei der Chemie-Linz-Musikkapelle. Sein besonderer Stolz war die von ihm ins Leben gerufene Jugendkapelle Hirschbach, deren junge Mitglieder er zwei Jahre lang mit Begeisterung und Engagement führte.
Weitere Hobbys entdeckt
Neben der Musik entdeckte er ab 1970 auch die Malerei für sich. Dabei fesselte ihn vor allem die schöne Mühlviertler Landschaft. Die Mühlviertler Bauernhöfe, bäuerliche Arbeit am Land, aber auch Stilleben und Porträts waren seine Motive. Die Technik der Kupferbilderformung hat er sich ebenso angeeignet, wie die Schnitzerei. Es entstanden Reliefbilder und Kruzifixe, von denen einige in den Häusern in der Umgebung von Hirschbach hängen.
Theater und Gedichte
Auch literarisches Talent schlummerte in Alois Walchshofer. Theaterstücke wie „Hirschbach anno dazumal“ und „Weihnachtsfreuden im Forsthaus“ sind Beweis dafür. Selbst als Mundartdichter hat er sich mit Erfolg versucht. Im Jahr 1983 wurde ein Mundartgedichtsheftchen mit dem Titel „Zum Nachdenken und zum Schmunzeln“ herausgegeben. Alois Walchshofer wurde vom Landeshauptmann 1986 mit der Verdienstmedaille des Landes OÖ ausgezeichnet.
Vernissage
Die Familie Walchshofer und Freunde gestalten am 18. Mai ab 15 Uhr einen besonderen Nachmittag mit Musik, Gedichten und Geschichten, der über das Leben und Wirken von Alois Walchshofer einen Einblick gewährt. Die Ausstellung ist bis 10. August zu sehen.
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