Servus TV-Wetterchef: "Erneuerbare Energie ist eine von vielen Stellschrauben beim Klimawandel"
RAINBACH. Wie verändert sich unser Klima? Was bedeutet das für unser tägliches Leben im ländlichen Raum, und was können wir selbst tun? Antwort auf diese Fragen gab der Meteorologe und Servus TV-Wetterchef Sebastian Weber im vollen Saal des Gasthofs Blumauer. Dort gastierte er auf Einladung der Bürgerinitiative „Pro Windkraft Grünbach“.

Am 1. Juni sind die Bürger von Grünbach aufgerufen, über ein zukunftsweisendes Projekt abzustimmen: den Bau von vier Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Gemeinde. Im Vorfeld informierte die Veranstaltung über die Hintergründe und Auswirkungen des Klimawandels im ländlichen Raum mit dem Ziel, eine sachliche und fundierte Entscheidung über Windkraft in Grünbach zu ermöglichen.
Franz Steinmaßl von der Bürgerinitiative eröffnete den Abend mit dem Appell, die Diskussion nach dem Motto „Sehen – urteilen – handeln“ zu führen – auf Basis von Fakten, nicht Emotionen. Den inhaltlichen Auftakt übernahm Meteorologe Sebastian Weber, bekannt aus Servus TV.
Klimawandel auch in Oberösterreich spürbar
Weber zeigte eindrucksvoll, wie der Klimawandel auch in unserer Region bereits spürbare Folgen hat: steigende Temperaturen, zunehmende Trockenperioden und extreme Wetterereignisse setzen Mensch, Natur und Landwirtschaft unter Druck. Ursachenforschung und Prognosen lassen wenig Raum für Zweifel – laut wissenschaftlichem Konsens ist der Mensch für den CO₂-Ausstoß maßgeblich verantwortlich.
Der Schutz vor Extremereignissen wie Stürmen, Muren und Hochwasser wird teuer werden, ist aber unvermeidlich für einen zukunftsfitten ländlichen Raum. Der Ausbau von erneuerbaren Energien und ehr Effizienz sind ein wichtiger Beitrag. Windenergie kann hier eine Chance für die Region eröffnen, ist man seitens der Bürgerinitiative überzeugt.
Windkraft als regionale Chance
Die geplanten Windkraftanlagen rund um den Schiffberg könnten gemeinsam mit jenen in der Nachbargemeinde Rainbach bis zu 25.000 Haushalte mit Strom versorgen. Derzeit laufen dafür noch Windmessungen und ökologische Untersuchungen. Der Strom soll per Erdkabel ins Umspannwerk Apfoltern eingespeist werden.
Während Rainbach bereits den notwendigen Gemeinderatsbeschluss gefasst hat, fehlt in Grünbach noch die Zustimmung zur Flächenwidmung – darüber entscheidet nun die Bevölkerung. Die Fragestellung der Volksbefragung lautet: „Die Verbund AG plant im Gemeindegebiet Grünbach die Errichtung von vier Windrädern. Soll der Gemeinderat der Gemeinde Grünbach für diese Anlage die notwendige Widmung erteilen?“
In Rainbach fiel eine vergleichbare Entscheidung im Juni 2024 mit 56 Prozent Zustimmung aus. Die Gemeinde profitiert künftig von günstigem Strom, Ausgleichszahlungen und einem Bürgerbeteiligungsmodell namens „Klimasparen“, das auch in Grünbach zur Anwendung kommen soll.
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