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RAINBACH. 40 Jahre Markterhebung wird dieser Tage in Rainbach gefeiert. Einer, der diese Erhebung damals aktiv mitgestaltet hat, ist Altbürgermeister Franz Stockinger senior. Im Tips-Interview erzählt er, wie es dazu kam und wie sich die Gemeinde in den vergangenen 40 Jahren entwickelt hat.

Franz Stockinger, Jahrgang 1929, war Bürgermeister von 1979 bis 1991 und trug wesentlich zu Rainbachs Markterhebung im Jahr 1985 bei. (Foto: Privat)

Tips:Wie wurde man zur Marktgemeinde, was musste dafür getan werden?

Franz Stockinger:Einige unserer Nachbargemeinden waren schon Marktgemeinden und wir vom Dorf mit 3.000 Seelen wollten das deshalb auch. Im Grunde war es eine Modeerscheinung. Wir haben es diskutiert, der Gemeinderat hat zugesagt und wir haben beim Land dafür angesucht. Rainbach musste dazu seine Entwicklung offen legen. Es wurde geprüft, wie es um Kultur, Infrastruktur und andere Bereiche bestellt war. Rainbach war da natürlich überall gut aufgestellt. Das Land hat dann den Beschluss gefasst und Rainbach wurde am 18. März 1985 zum Markt erhoben. Das war für den Gemeinderat und die Verantwortlichen eine große Freude. Auch mich freut das heute noch sehr.

Tips:Was ist für Sie die bemerkenswerteste Entwicklung in der Gemeinde der vergangenen Jahre?

Stockinger: Rainbach war damals mit dem Kanalprojekt ein Vorreiter im Bezirk. Dann war die Wasserversorgung ein wichtiges Kapitel, welche natürlich ständig erneuert und erweitert wurde und wird, denn die Entwicklung geht in Richtung mehr Wasserverbrauch.

Der Badeteich wurde Ende der 80er-Jahre errichtet. Das war auch so eine Modeerscheinung. Überall gab es einen Badeteich, Rainbach braucht auch einen. Dazu eine kleine Anekdote: Der für Gemeinden zuständige Landesrat war damals Karl Grünner, wir hatten ein gutes Auskommen. Als wir mit der Idee an ihn herangetreten sind, meinte er: „Einen Badesee? Im Mühlviertel? Herr Stockinger, wenn ich ins Mühlviertel fahre, nehme ich einen Mantel mit, weil da ist es immer kalt! Und dort wollen's einen Badesee machen?“ „Nein“, hab ich gesagt. „Wir machen eh keinen Badesee, wir machen einen Freizeitteich.“ „Guter Name“, hat er gemeint. Und wir haben das Geld dafür bekommen!

Tips: Worauf sind Sie als Bürgermeister stolz, es erreicht zu haben?

Stockinger: Für mich war es immer wichtig, dass alles gemeinsam geschieht. Gemeinsam diskutieren, Probleme angehen und verwirklichen. Und das, glaube ich, hat mir die Ehre und Freude eingebracht, den Goldenen Ring und die Ehrenbürgerschaft zu erhalten. Das hat mich wirklich gefreut. Ich bin ja aus dem Oberen Mühlviertel als Wirtschafter und Knecht nach Rainbach gekommen und hier zum Ehrenbürgerernannt worden, dieser Werdegang ist schon besonders.

Tips: Was wünschen Sie der Gemeinde Rainbach für die Zukunft?

Stockinger: Ich wünsche Rainbach weiterhin eine gute Entwicklung und dass es auch in Zukunft noch möglich ist, anstehende Projekte verwirklichen zu können.

Tips: Was können Sie anderen Bürgermeistern aus Ihrer Erfahrung mitgeben?

Stockinger: Ich bin immer gut mit allen Fraktionen ausgekommen. Wir haben viel und oft intensiv diskutiert, aber wenn ich heimgekommen bin, dann war das vergessen. Ich konnte gut abschalten.


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