Nach Ausflug beim Burgspektakel: Steinadler „Odin“ ist wieder daheim
TRAGWEIN/SCHÖNAU. Ein Happy End gefunden hat der sprichwörtliche Ausflug eines jungen Steinadlermännchens: „Odin“ war bei einem Flug beim Prandegger Burgspektakel nicht zu seinem Falkner zurückgekehrt. Tierretterin Tamara Binder gelang es nach Tagen, den Raubvogel zu sichern.
Ein riesiger Vogel sei auf seiner Kuhweide gelandet, meldete ein Tragweiner Bauer bei der Tierhilfe Gusental. Die Tierretter Tamara und Lisa vom Tierheim/der Tierschutzstelle Freistadt rückten aus und staunten nicht schlecht, einen Steinadler vorzufinden. Mit Futter gelang es, den stolzen Raubvogel, der Ledermanschetten und -bänder („Geschüh“) trug, dingfest zu machen. Ein paar Telefonate genügten, um seinen Besitzer zu finden. Rene Hofer-Hörndler vom Greifvogelhof Feyregg in Pfarrkirchen bei Bad Hall holte seinen Schützling umgehend ab. Er kennt Tamara schon länger von der gemeinsamen Arbeit mit Vögeln.
Adler hat in Freiheit gejagt
Der sechs Jahre alte Steinadler „Odin“ hat seinen Ausflug bestens überstanden, stellte der Falkner fest. „Er ist jeden Tag im Umkreis von 30 Kilometern gesehen worden und er hat auf jeden Fall gejagt, das lässt sich feststellen, weil er schwerer ist als zuvor“, sagt Hofer-Hörndler. „Odin kann seit seinem 18. Lebensmonat jagen, er ist auf Hase und Fuchs eingeflogen. In den Tagen, in denen er unterwegs war, gab es viel Wind und eine gute Thermik, das ist ihm entgegen gekommen. Er kann für sich selbst sorgen und hätte auch auf Dauer überleben können“, erklärt der Falkner. Seinen GPS-Sender hatte „Odin“ bei seinem Ausflug verloren. Dass der Raubvogel schlussendlich auf einer Weide gelandet ist und sich sichern ließ, erklärt Hofer-Hörndler damit, dass es für ihn eine bekannte Situation war: „Zu Hause trainieren wir oft in der Nähe von Kühen. Das Tier wird ja grundsätzlich vom Falkner abgeholt, das war er gewohnt.“
Keine Flugvorführung
Die Flüge beim Burgspektakel waren übrigens Trainingsflüge für die Vögel des Greifvogelhofs. Sie werden für die Jagd vorbereitet. „Heuer haben wir Jagderlaubnis in Schönau und haben das Mittelalterfest genützt, um unsere Tiere vor Publikum zu trainieren“, so der Falkner.
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