FREISTADT. Die Grillzeit im Sommer ist Hochsaison der Magen-Darm-Infektionen. Viele denken dabei an Salmonellen. Viel häufiger sind allerdings Campylobacter-Bakterien – auch „Grillkeime“ genannt – die Ursache für die Beschwerden. Dies geht auch aus Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts hervor. Die Zahl der Erkrankungen steigt jährlich. Umso wichtiger sind in der Sommerküche einige Hygieneregeln.
Säuglinge, Kleinkinder und Senioren sind besonders gefährdet, sich mit dem Campylobacter-Erreger anzustecken. Auch am Landeskrankenhaus Freistadt gab es bereits einige Fälle. Oberarzt Dr. Klaus Gstöttenbauer, Innere Medizin, erklärt: „Vor allem bei Geflügelfleisch ist das Risiko, sich mit dem Grillkeim zu infizieren, hoch. Aber auch bei Hackfleisch, Fisch, Ei, Speiseeis und Mayonnaise ist Vorsicht angebracht. Die klassischen Symptome einer Infektion sind Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, heftige Bauchschmerzen und -krämpfe, Übelkeit sowie extreme Durchfälle. In schlimmen Fällen kann es sogar zu rheumatischen Gelenks- oder Hirnhautentzündungen kommen.“ Sind die Symptome nach zwei bis drei Tagen nicht deutlich zurückgegangen, sollten sich Betroffene unbedingt an einen Arzt wenden, da die Durchfälle stark entwässern.
Hygiene überall und Fleisch ausreichend durchgaren
Ob Lebensmittel mit Campylobacter-Erregern belastet sind, lässt sich weder am Geruch noch am Aussehen der Ware erkennen. Wer grillen möchte, sollte daher ein paar grundsätzliche Regeln beachten: Am wichtigsten ist es, das Fleisch immer ausreichend durchzugaren – nur so sterben die Erreger ab. Das bedeutet, dass im Kern des Fleisches für mindestens zwei Minuten eine Temperatur von 70 Grad erreicht werden muss. Einfrieren tötet die Erreger hingegen nicht ausreichend ab.
Trennung rohes Fleisch und andere Zutaten
Zudem sollte man aufpassen, dass Marinade und Tauwasser des rohen Fleisches auf keinen Fall mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen. Auch Salate und andere Zutaten sollten immer auf separaten Brettern geschnitten werden. Zudem sollte das fertig gegrillte Fleisch auf einen eigenen Teller gelegt werden. Zur Reinigung der Arbeitsfläche am besten Küchenrolle benutzen und diese dann entsorgen. Wer Lappen oder Geschirrhandtücher benutzt, sollte diese regelmäßig wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen.
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