Milch: Gesundes Lebensmittel kämpft mit seinem schlechten Ruf
BEZIRK FREISTADT. Milch ist in den letzten Jahren stark in Verruf gekommen. Viele Menschen greifen auf Ersatzprodukte zurück. Dabei liefert Milch viele wertvolle Inhaltsstoffe.
Milch versorgt den Organismus mit allem, was benötigt wird, um sich optimal entwickeln zu können. Rund 85 Prozent aller Nord- und Mitteleuropäer können auch als Erwachsene das Enzym Laktase produzieren und weisen keinerlei Unverträglichkeiten auf den Milchzucker Laktose auf, wie die Landwirtschaftskammer in einer aktuellen Presseaussendung informiert. In Oberösterreich kümmern sich täglich rund 8.300 Milchbauern darum, den Rohstoff von den Kühen zu gewinnen und diesen in höchster, gentechnikfreier Qualität bereit zu stellen.
Elisabeth Kranzl, Diätologin am Landeskrankenhaus Freistadt, kann dies nur bestätigen: „Milch ist tatsächlich ein wertvoller Nährstofflieferant. Dennoch ist sie als Lebensmittel und nicht als Getränk zu betrachten, da sie in großen Mengen getrunken viel Energie liefert.“
Künstliche Drinks als Ersatz?
Im Lebensmittelhandel werden immer mehr Ersatzprodukte für die vermeintlich ungesunde Kuhmilch angeboten, zum Beispiel Mandeldrinks. Doch in einem Liter dieses Drinks stecken gerade einmal zwölf Mandeln. Eine weitere Zutat ist Zucker – und zwar mit 6,5 Gramm pro Liter nicht zu wenig. Natürlich ist in Milch ebenso Zucker enthalten, eben Laktose. Diese erfüllt aber eine wichtige Rolle im Dünndarm: Sie hilft bei der Aufnahme von Kalzium, das unter anderem die Knochengesundheit gewährleistet. Ein Mandeldrink enthält nebenbei noch Verdickungsmittel, Emulgatoren und Stabilisatoren, um eine ähnliche Konsistenz wie Milch zu erzeugen.
Diätologin Elisabeth Kranzl empfiehlt: „Menschen mit diagnostizierter Laktoseintoleranz können auf laktosefreie Milchprodukte zurückgreifen. In diesen Produkten ist einfach der Milchzucker bereits gespalten, aber alle anderen Inhaltsstoffe sind genauso enthalten wie in „normalen“ Milchprodukten.“
„Bei Milch-Ersatzprodukten wie Mandeldrinks werden billige Rohstoffe mit aufwändigen chemischen Verfahren aufbereitet und zu teuren Preisen verkauft. Bei Frischmilch weiß jeder Konsument, was er im Packerl hat: gentechnikfreie Qualität von heimischen Kühen“, bringt es Karl Grabmayr, Vizepräsident der OÖ. Landwirtschaftskammer, auf den Punkt.
Testverfahren
Auf Laktose verzichten brauchen nur jene Menschen, die eine definitive Diagnose der Laktoseintoleranz erhalten haben. Eine Unverträglichkeit wird mittels H2-Atemtest festgestellt, der in vielen Krankenhäusern, wie auch am LKH Freistadt, durchgeführt wird. Andere Diagnoseverfahren wie etwa der IgG-Test oder Bioresonanz sind medizinisch nicht anerkannt und dafür nicht geeignet.
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