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Neuer Vorsitzender zu Besuch im Krankenhaus Freistadt: "Wir wollen miteinander etwas Neues entwickeln"

Mag. Michaela Maurer, 03.07.2019 16:04

FREISTADT. Der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Oberösterreichischen Gesundheitsholding GmbH, Franz Harnoncourt, stattete dem Krankenhaus Freistadt einen Besuch ab. Dabei konnte er sich einen Einblick in die Anliegen der Mitarbeiter und Besonderheiten des Krankenhauses gewinnen. 

Pflegedirektor Ernst Weilguny, KH-Betriebswirtin Andrea Gündhör, Franz Harnoncourt, Vorsitzender Geschäftsführer, OÖ Gesundheitsholding, Christine Haberlander, Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheitslandesrätin, Ärztlicher Direktor Norbert Fritsch Foto: OÖ Gesundheitsholding

Mit 3. Juni 2019 hat der 57-jährige Franz Harnoncourt den Vorsitz der Geschäftsführung der Oberösterreichischen Gesundheitsholding GmbH übernommen. Damit verantwortet der erfahrene Krankenhausmanager die acht Landesspitäler, ihre Ausbildungseinrichtungen sowie Tochter- und Beteiligungsgesellschaften im Bereich Pflege, Ausbildung und Rehabilitation.

Die Gesundheitsholding vereint die ehemaligen gespag-Spitäler und in Kürze auch das Kepler Universitätsklinikum unter einem Dach. Damit kann eine abgestimmte und vernetzte regionale Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau garantiert werden. „Ich bin davon überzeugt, dass es für die regionalen Spitäler einen großen Vorteil bedeutet, einen strukturierten Zugang zu universitärer Forschung und Kompetenz im Verbund zubekommen. Wichtig ist mir hierbei festzuhalten, dass die medizinische Grundversorgung so nah wie möglich an den Patienten sein muss – hochkomplexe Eingriffe hingegen sollen in spezialisierten Zentren erfolgen, wobei mit Zentrum nicht immer Linz gemeint ist. Und wichtig ist mir außerdem,durch Synergien in den administrativen Bereichen finanzielle Freiräume für die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Kernbereiche – Medizin,Pflege und Therapie – zu schaffen“, sagt Harnoncourt. 

„Miteinander etwas Neues entwickeln“ 

Was Krankenhäuser ganz allgemein verbindet, ist die Tatsache, dass sie immer große Arbeitgeber und Orte von Freud und Leid sind. Sie sind zweifelsohne starke Integrationsorte ihrer jeweiligen Region und zeichnen sich durch einen ganz eigenen Spirit aus. “Diesen individuellen Spirit zu halten und zugleich in eine größere Organisation einzugliedern, ist unser Ziel. Das heißt, es geht um Gemeinsamkeit,nicht Einheitlichkeit. Die große Herausforderung, vor der wir stehen, lautet: eine Kultur des Miteinanders zu schaffen. Wir wollen nichts wegnehmen, sondern miteinander etwas Neues entwickeln“, sagt der Vater von vier Kindern über seine Vision einer gemeinsamen Identität.

Herausforderungen

Zwei große Herausforderungen für Krankenhäuser sind die demografische Entwicklung der Patienten und der Mitarbeiter und die Digitalisierung. „Menschen werden, auch aufgrund der guten medizinischen Versorgung, immer älter. Dabei entstehen neue Krankheitsbilder und auch der Umgang mit Demenz wird wichtig.“ Auch die zunehmende Digitalisierung stellt Krankenhaus-Mitarbeiter vor neue Herausforderungen. „Durch eine gute Zusammenarbeit und Kooperationen können alle von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren.“ 

Kooperation in der gynäkologischen Versorgung 

„Dass Kooperationen innovative Versorgungsmodelle oft erst vorantreiben, zeigt allen voran das Beispiel der gynäkologischen Versorgung bei uns im Bezirk. Kassenleistungen werden hierbei seit kurzem im Rahmen unserer gynäkologischen Ambulanztätigkeit durchgeführt“, betont der Ärztliche Direktor des LKH Freistadt, Norbert Fritsch, und ergänzt:“Solche Modelle werden sich auch in anderen Bereichen entwickeln. Im Vordergrund steht weiterhin eine optimale medizinische Versorgung der gesamten Bevölkerung.“

Auch das Beispiel am LKH Rohrbach, wo seit 1. Februar 2019 ein neuer Magnetresonanztomograf (MRT) sowohl den Spitalspatienten als auch den zugewiesenen Patienten zur Verfügung steht, unterstreicht eindrucksvoll, wie durch ein gemeinsames Bekenntnis und kooperatives Miteinander alle Beteiligten profitieren können. „Auch für Freistadt ist eine Kooperation mit einem MR-Standort geplant“, verrät Fritsch. 

Wohnortnahe Versorgung

„Ich freue mich persönlich sehr, dass wir mit Dr. Franz Harnoncourt einen profunden Kenner des oberösterreichischen Gesundheitswesens als Manager für die OÖ. Gesundheitsholding gewinnen konnten. Er kehrt für eine spannende Aufgabe zurück nach Oberösterreich und wird seine internationale Erfahrung zum Wohle unserer Landesspitäler und deren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften einbringen. Gemeinsam werden wir in den nächsten Tagen und Wochen alle Spitalsstandorte des Unternehmens besuchen und die Führungskräfte sowie die Mitarbeiter im Rahmen von Informationsveranstaltungen über die zukünftige Entwicklung der OÖ. Gesundheitsholding informieren. Dabei steht die wohnortnahe Gesundheitsversorgung im Mittelpunkt und damit verbunden die Weiterentwicklung moderner Strukturen, patientenorientierter Versorgungsprozesse sowie die Schaffung noch attraktiverer Arbeitsbedingungen“, sagt LH-Stellvertreterin und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander.

Chirurg und Führungsposition

Franz Harnoncourt wurde 1961 geboren, sein Vater war der 2016 verstorbene Dirigent Nikolaus Harnoncourt. Aufgewachsen ist er in Wien und St. Georgen im Attergau. Er studierte Medizin in Graz und arbeitete ab 1986 als Chirurg bei den Elisabethinen in Linz. Dort wechselte er 2011 in eine Führungsposition. Zuletzt war Harnoncourt Geschäftsführer der Malteser Deutschland. Der 57-Jährige ist verheiratet und Vater von vier Kindern.


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