24-Stunden-Betreuung: „Corona-Krise darf nicht zu Pflege-Krise werden“
BEZIRK FREISTADT. Aufgrund des restriktiven Grenzmanagements einiger osteuropäischer Länder kann in den nächsten Wochen ein personeller Engpass in der 24-Stundenbetreuung entstehen, heißt es vom Land Oberösterreich. Für Probleme, die sich durch den Ausfall von 24-Stunden-Betreuungskräften ergeben, gibt es eine zentrale Anlaufstelle. Die Hotline ist vorläufig Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr unter 0732/7720-78333 erreichbar.
Eine Vereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern, die ein 100 Millionen Euro-Paket für die Pflege beinhaltet, soll weiterhin die bestmögliche Pflegebetreuung garantieren. Oberösterreich stehen dem Bevölkerungsschlüssel entsprechend rund 16,7 Millionen Euro zu. Mit diesem Geld werden unter anderem temporäre Ersatzbetreuungsmöglichkeiten geschaffen, aber auch Mittel für Clearingmaßnahmen und telefonische Beratung zur Verfügung gestellt.
„Auf Engpässe vorbereiten“
„Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass es zu Engpässen bei den osteuropäischen Pflegern in der 24-Stunden Betreuung kommt. Durch dieses 100 Millionen Euro-Paket können wir Bundesländer Ersatzangebote und bestmögliche Beratung ermöglichen. Gerade die ältere und pflegebedürftige Bevölkerung und ihre Familien müssen sich darauf verlassen können, dass eine hochwertige Pflege weiterhin stattfinden wird. Die Corona-Krise darf jedenfalls nicht zu Pflege-Krise werden darf“, betonen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landesrätin Brigit Gerstorfer.
„Ein Teil der Pflegebedürftigen kann vorübergehend von der Familie betreut werden. Auch mobile Dienste werden vermehrt in Anspruch genommen werden“, sagt Bezirkshauptfrau Andrea Außerweger.“Wo das nicht möglich ist, werden Kurzzeitpflegeplätze in Seniorennheimen in Anspruch genommen werden müssen.“ Generell sind die Kapazitäten in den Pflegeheimen eher knapp. „Aber wir arbeiten hier gut zusammen, sind gut abgestimmt und finden für jeden eine Lösung.“ Das Sozialressort des Landes Oberösterreich ist dabei die kurzfristige stationäre Unterbringung in derzeit freistehenden Trakten in Alten- und Pflegeheimen beziehungsweise über Ersatzunterkünfte sicherzustellen.
„Werden niemanden in Stich lassen“
„Die Corona Krise und die damit verbundenen Grenzschließungen stellen eine enorme Herausforderung für das System der 24-Stunden-Betreuung dar. In Oberösterreich wird aber niemand im Stich gelassen“, betont Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Betreuungsalternativen
Wenn sich Lücken oder längere Ausfälle in der 24-Stunden-Betreuung abzeichnen, kann eine Meldung an die zentrale 24-Stunden-Betreuungshotline ergehen. Aufgabe der dortigen Mitarbeiter ist es, Betreuungsalternativen abzuklären und zu koordinieren.
Zur Abdeckung der personellen Bedarfe ist auf Ersuchen von Landesrätin Gerstorfer bereits ein Schreiben des AMS an alle derzeit arbeitslos gemeldeten Oberösterreicher ergangen, die eine berufliche Vorerfahrung im Pflegebereich haben. Daneben kann das Personal auch durch Praktikanten, die gerade eine Altenbetreuungsausbildung machen sowie durch Zivildienstleistende verstärkt werden.
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