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Ein Jahr im Ausnahmezustand: Rückblick und Tipps für den Alltag

Mag. Michaela Maurer, 18.02.2021 15:15

BEZIRK FREISTADT/OÖ. Experten der TelefonSeelsorge – Notruf 142 blicken gemeinsam mit Psychiaterin Katharina Glück auf das Corona-Jahr zurück und informieren über Möglichkeiten, den von Corona geprägten Alltag gut zu bewältigen.

Silvia Breitwieser, Katharina Glück und Barbara Lanzerstorfer-Holzner   Foto: Diözese Linz/Appenzeller
Silvia Breitwieser, Katharina Glück und Barbara Lanzerstorfer-Holzner Foto: Diözese Linz/Appenzeller

Seit fast einem Jahr bestimmt Corona den Alltag. Der Ausnahmezustand ist zum Normalzustand geworden. Die meisten Menschen fühlen sich ausgelaugt und müde. Selbst jenen, die gut durch die vergangenen Lockdowns gekommen sind, geht allmählich die Kraft aus.

„Hohes Ausmaß an Rückfällen“

Glück (Vorstand der Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin im Klinikum Wels-Grieskirchen) berichtet von ihren Erfahrungen aus der Akutpsychiatrie: „Bereits der erste Lockdown war eine enorme Belastung – vor allem für Menschen mit psychischen Vorerkrankungen. Hier kam es zu einem hohen Ausmaß an Rückfällen.“

Weil viele Patienten jedoch fürchteten, sich im Krankenhaus anzustecken, nahmen sie psychologische Betreuung nur mäßig in Anspruch. Erst mit der Lockerung des Lockdowns Anfang Mai sei es zum Ansturm gekommen. Die Entspannung der Covid-Situation im Sommer führte zu einer Entspannung, dafür hat die zweite Welle die Menschen umso härter getroffen. Jetzt nach dem dritten Lockdown sei eine „allgemeine Corona-Müdigkeit und Frustration nicht mehr zu übersehen“, sagt die Fachärztin.

Kinder und Jugendliche besonders betroffen

„Ganz besonders betroffen sind derzeit Kinder und Jugendliche. Bei ihnen wirkt sich der Wegfall der Tagesstruktur durch regelmäßigen Schulbesuch sowie der sozialen Kontakte besonders dramatisch aus“, erklärt Glück. Die Folge sind Antriebsstörungen, Depressionen mit Suizidalität und Essstörungen. Erheblich belastet sei vor allem auch das Pflegepersonal.

Besonders hart treffe es laut der Fachärztin auch Menschen, die ihre Arbeit verloren haben oder jene, die in Kurzarbeit sind sowie Selbstständige und Kulturschaffende. Glück appelliert an Menschen mit anhaltenden Sorgen, darüber zu sprechen und Hilfe bei der TelefonSeelsorge, bei Haus- oder Fachärzten oder anderen Beratungsstellen in Anspruch zu nehmen.

Was helfen kann

Tagesstruktur: zu Bett gehen vor Mitternacht, aufstehen um spätestens 8 Uhr, drei Mahlzeiten am Tag und kein Mittagsschlaf. Außerdem sollte man nicht den ganzen Tag im Pyjama bleiben. Auf gesunde Ernährung achten, wenn möglich frisch kochen! Jeden Tag zumindest einmal an die Luft gehen: je öfter und je länger, desto besser.

Bewegung wirkt antidepressiv. Nachrichten, vor allem schlechte, maßvoll konsumieren: sich nicht nur mit Corona beschäftigen. Quellen überprüfen: meiden von ungeprüften News in den sozialen Medien. Substanzmissbrauch vermeiden: Alkohol in Maßen konsumieren, Nikotin nicht mehr als früher, besser weniger, andere Substanzen meiden.

Kontakte pflegen: per Telefon oder Mail oder WhatsApp oder Face Time. Hobbies pflegen, sich Gutes tun. Bei anhaltenden Sorgen, Schlafstörungen und Motivations- und Hoffnungslosigkeit: darüber sprechen und Hilfe suchen bei der TelefonSeelsorge, dem Hausarzt oder einer Beratungsstelle.


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