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Wie kommt eine Schottin ins Landespflege- und Betreuungszentrum Schloss Haus?

Olivia Lentschig, 04.05.2023 08:22

WARTBERG OB DER AIST. Sie ist gerade im intensiven Austausch mit einem Bewohner des Landespflege- und Betreuungszentrums (LPBZ) Schloss Haus. Hört man zu, merkt man nicht, dass die Pflegefachassistentin nicht aus dem Mühlviertel stammt. Denn sie war ursprünglich mehr als 2.000 Kilometer entfernt beheimatet - Kayleigh Robertson ist gebürtige Schottin.

  1 / 2   Kayleigh Robertson mit LPBZ Schloss Haus-Direktorin Dr.in Daniela Braza-Horn und Pflegedirektorin Nicole Lengauer. (Foto: Dominik Derflinger / OÖG / 2023)

2017, ein Jahr nach dem Brexit-Entscheid Großbritanniens, begann Kayleigh Robertson (32), die das europäische Leben auch aufgrund längerer vorangegangener England- und Spanien- Aufenthalte gewohnt war, ihre Fühler in den EU-Raum auszustrecken. Deutschland war schon immer interessant für sie. Als dann jedoch die Liebe in Person eines Österreichers „zuschlug“ und es zudem Job-Angebote aus Österreich gab, war es für die aus Inverness Stammende klar, den Weg nach Österreich, genau genommen nach Freistadt, aufzunehmen. Die studierte Sprachpädagogin begann hier 2017 eine Tätigkeit als Sprachlehrerin. Parallel dazu arbeitete sie eigenständig von Null an am Aufbau ihrer Deutsch-Kenntnisse. Mit perfektem Ergebnis – wie man heute hören kann.

Persönliches Schicksal war Wegbereiter

2020 begann Kayleigh Robertson eine Pflegefachassistenz-Ausbildung in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Freistadt. Auch aus persönlichem Interesse, denn ihr Onkel liegt schon seit Jahren im Wachkoma. Das erste Wahl-Praktikum absolvierte sie im Landespflege- und Betreuungszentrum (LPBZ) Schloss Haus auf der Wachkoma-Station. Für das zweite Wahl-Praktikum entschied sie sich neuerlich für Schloss Haus und zwar für die Chorea Huntington-Station, wo BewohnerInnen mit teils plötzlich eintretenden Bewegungsstörungen und psychischen wie kognitiven Beeinträchtigungen betreut und gepflegt werden.

Bezugspflege schafft Sicherheit und Vertrauen

„Ich war begeistert von den Teams, die im LPBZ Schloss Haus tätig sind. Die tolle Unterstützung, die ich schon als Praktikantin hier erfahren habe, war großartig. Ich habe mich da einfach wohl gefühlt“, schildert sie. Und wohl fühlt sie sich noch immer. Denn kürzlich nahm sie an der GuKPS Freistadt ihr Pflegefachassistenz-Diplom entgegen. Bereits zuvor war es für die Schottin fix: Sobald sie ihr Diplom hat, will sie im LPBZ Schloss Haus arbeiten. Fachlich hat es ihr das Konzept der Bezugspflege angetan, nach dem in den LPBZ gearbeitet wird. „Bei der Bezugspflege haben die Bewohner bzw. Patienten keine wechselnden Pflegepersonen, sondern zumeist eine einzige Ansprechperson. Das schafft Sicherheit und Vertrauen bei den Bewohnern und Patienten. Und Mitarbeiter haben damit den ganzheitlichen Blick auf „ihre“ zu betreuenden bzw. zu pflegenden Menschen.“

LPBZ Schloss Haus-Pflegedirektorin Nicole Lengauer kennt ihre Mitarbeiterin schon seit deren erstem Praktikum: „Kayleigh ist eine sehr herzliche und stets gut gelaunte Mitarbeiterin, die unseren Bewohnern schon sehr ans Herz gewachsen ist. Sie ist unsere erste Pflegefachassistentin im Haus und ist fachlich top ausgebildet.“

Was vermisst die Schottin an ihrer Heimat? „Schottische Macaroni Cheese Pies – ein Auflauf mit Makkaroni und ganz viel schottischem Cheddar Käse!“

In ihrer Freizeit genießt Kayleigh Robertson die oberösterreichische Bergwelt: „Die Berge hier sind doch viel höher als in Schottland“. Und sie genießt das Schwimmen speziell im Attersee.


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