
PREGARTEN. Ein Roman, ein Kochbuch, Lebensbetrachtungen oder eine kritische Hinterfragung der Entwicklung beim Kochen – das alles ist das neue Buch des bekannten Kochs Georg Friedl.
Der gebürtige Pregartner, Jahrgang 1970, bezeichnet sich selbst als Koch, der den Weg zum Autor fand, nach wie vor kocht und Lebensfreude darin findet. „Kochen und arbeiten mit Lebensmitteln ist viel mehr als nur Essenszubereitung“, sagt Friedl. Bereits in seinen Berufsanfängen hinterfragte er viel, suchte nach vergessenen Lebensmitteln, verwendete Wildkräuter und formte einen Koch-Stil, der seiner Zeit voraus war. Bereits damals achtete Georg Friedl auf Regionalität, was die Lebensmittel betraf, im Besonderen aber auf das Rezeptgut der Region, welches einen Teil unserer Lebenskultur darstellt. Er erforschte alte Rezepte gründlich und dokumentierte dies in zwei Kochbüchern. Altes bewahren, um im Neuen Erfahrungen zu sammeln, diese Haltung prägte seine Kochlaufbahn.
Mehr als nur ein Koch
Hinterfragen, reflektieren und genau hinsehen, welche Auswüchse manch ein Kochtrend nahm, ist ihm wichtig. Aber nicht nur sich als Koch weiterzuentwickeln erscheint erstrebenswert, sondern vielmehr auch als Mensch zu reifen und zu spüren, was wichtig ist und wer er wirklich ist – mehr als nur ein Koch!
Die Corona-Zeit stoppte das alltägliche Küchengeschehen und so begann Friedl ein Buch über die Entwicklung des Kochens zu schreiben. Gedanklich schlüpfte der Autor in die Rolle eines Burschen, der in unterschiedlichen Zeitepochen wiedergeboren wird, um über das Kochen und für sein Leben und Menschsein zu lernen.
In dieser Erzählung reiste er fantasievoll durch die Zeiten, von der frühen Entwicklungsgeschichte der Menschheit über das Ancien Régime bis hin zur Jetztzeit. Letztendlich erinnert er sich seines göttlichen Funkens und versucht, über seinen Ausdruck im Kochen das wahre Menschsein zu finden. Passend zu den Epochen hat Friedl Rezepte eingefügt.
Wertvolles Vermächtnis
Das Thema forderte den Autor heraus, die Entwicklungen des Kochens zu betrachten. Einerseits in der Form, in der Kochen das Leben erleichtert, andererseits in jener, in der es zur Ausbeutung auf allen Ebenen des Menschseins, der Tier- und Pflanzenwelt führt. Seine Erkenntnis: In der Beziehung zum Lebensmittel und in der Hingabe beim Kochen eröffnen sich vielerlei Botschaften. „Die beseelte Natur ist uns dienlich, soweit wir mit ihr arbeiten und sie respektvoll weiterentwickeln. Ein wertvolles Vermächtnis. Wir sollten uns der Botschaften der Lebensmittel erinnern und deren Wert erkennen!“
„Ein Koch, drei Leben, ein Topf voller Erfahrung und ein Schöpfer Weisheit“ / Fischer Verlag Frankfurt / 234 Seiten / 23,90 Euro
Termine für Lesungen mit Kostproben: Freitag, 23. Juni, 18 Uhr, MÜK Freistadt, Eintritt frei, ohne Reservierung; Mittwoch, 5. Juli, 19 Uhr, Seyrhof Gutau, Reservierung unter office@muehlvierteln.at. Weitere Informationen: www. muehlvierteln.at
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