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BEZIRK FREISTADT/PERG. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, sind aber besonders im heurigen Hitzesommer eine Plage für den Menschen: die Wespen. Immer mehr Stichopfer brauchen medizinische Hilfe.

Beim Essen und Trinken im Freien ist derzeit besondere Vorsicht geboten. (Foto: Ingo Bartussek/Adobe Stock)

52 Patienten mit Wespenstich wurden im Klinikum Freistadt im Juni und Juli 2024 versorgt. Vom 1. August bis zu Redaktionsschluss am 26. August waren es weitere 64, die nach Stichen ins Spital kamen. „Dazu kommen mehrere Patienten mit Hornissen- und Bienenstichen sowie etliche, die nicht genau wussten, was sie gestochen hat“, heißt es im Freistädter Klinikum, das auch von vielen Perger Patienten frequentiert wird.

Viele Radfahrer gestochen

Besonders fällt dem medizinischen Personal der Anstieg von gestochenen Radfahrern auf. Die meisten Stichopfer können ambulant versorgt und bald wieder entlassen werden. Stationär werden vor allem allergische Patienten aufgenommen. „Allergiker werden auch immer wieder mit dem Hubschrauber zu uns gebracht“, weiß Norbert Fritsch, ärztlicher Direktor des Klinikums Freistadt und Leiter der Abteilung Innere Medizin. Er begrüßt es, dass viele Allergiker ein Notfallset besitzen und nach einem Stich sofort handeln können. Diese lebensrettenden Sets verschreibt der Arzt bei erwiesener Insektengift-Allergie. Das Rezept muss in einer Apotheke eingelöst werden.

Tipps von der Apothekerin

„Heuer ist tatsächlich das Jahr der stechenden Gesellen“, sagt die Apothekerin Heide Löser von der St.-Georg-Apotheke in St. Georgen an der Gusen. Die Zahl der verordneten Notfallsets mit den drei Bestandteilen Adrenalin-Pen, Antihistaminikum und Cortison sei heuer eklatant angestiegen. „Auch Mittel zur Insektenabwehr, sogenannte Repellents, und Salben gegen die Folgen von Stichen werden heuer ganz besonders stark nachgefragt“, so Löser. Als erste Maßnahmen nach Wespenstichen empfiehlt die Apothekerin, die Einstichstelle zu kühlen – oder den gegenteiligen Effekt auszunützen: „Es gibt Hitzestifte, die man kurz auf den Einstich drückt. Dadurch wird das Eiweiß denaturiert, das das Insekt abgegeben hat.“ Die Stelle sollte weniger anschwellen und jucken. Bei allergischen Reaktionen braucht es aber unbedingt sofort ärztliche Hilfe. Damit es erst gar nicht zu Stichen kommt, empfiehlt Löser beim Aufenthalt am Gartentisch Räucherspiralen oder Citronella-Kerzen zu verwenden, deren Duft die Insekten scheuen. „Oder man lenkt sie durch süße ,Opfergaben‘ in der Umgebung ab.“

Wenn es zu einem Wespenstich kommt, ist schnelle Hilfe gefragt. Einstichstelle sofort kühlen, um Schwellungen und Schmerzen zu lindern, oder Hitzestift verwenden. Hausmittel wie eine aufgeschnittene Zwiebel oder ein Löffel feuchtes Backpulver können eventuell helfen, Beschwerden zu mindern. Bei Stichen im Mund- oder Rachenraum sollte schnellstmöglich medizinische Hilfe gesucht werden. Vor allem bei allergischen Reaktionen wie Atemnot, Schwellungen im Gesicht oder Schwindel muss sofort ein Arzt aufgesucht werden, da dies auf eine lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktion hinweisen kann. Auch bei mehreren Stichen ist medizinische Hilfe anzuraten.

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