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"Ein Pfarrer mit Leib und Seele": Gutau trauert um Pfarrer Josef Atteneder

Olivia Lentschig, 28.04.2025 11:22

GUTAU. Am 23. April ist Pfarrer Josef Atteneder im 86. Lebensjahr friedlich im Seniorenheim der Franziskusschwestern in Linz verstorben. Er war 32 Jahre Pfarrer in Gutau und anschließend 15 Jahre Krankenhausseelsorger im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz. Krankheitsbedingt übersiedelte er vor fünf Jahren in das Seniorenheim, wo er noch fleißig Gottesdienste mit den Heimbewohnern feierte.

Pfarrer Josef Atteneder hat Spuren hinterlassen – in der Gemeinschaft, in den Herzen und im Glauben vieler Menschen. (Foto: privat)

Geboren in Liebenau, wuchs er gemeinsam mit fünf Brüdern und drei Schwestern auf dem elterlichen Bauernhof auf. Schon früh zeichnete sich seine Berufung ab. Nach dem Besuch des Gymnasiums trat er 1958 ins Priesterseminar in Linz ein. 1963 empfing er die Priesterweihe und feierte seine Priminz in Liebenau.

Sein seelsorgerischer Weg begann als Ferienkaplan in Pichl bei Wels, anschließend wurde er Kaplan in Ottnang am Hausruck. Nach weiteren fünf Jahren als Kaplan, zuletzt in der Pfarre Christkönig in Linz, trat er 1972 seine Aufgabe als Pfarrer in Gutau an. Hier warteten große Aufgaben auf den jungen Pfarrer. Sein Vorgänger hat ihm eine große Baustelle hinterlassen und er musste die Renovierung des Kirchturms fertigstellen. Trotz all dieser großen Herausforderungen behielt er die Freude am Bauen und Renovieren. In seinen 32 Jahren als Pfarrer von Gutau wurde die Kirche sowohl innen als auch außen renoviert, das Pfarrheim saniert.

Brückenbauer und Freund der Jugend

Vor allem war Pfarrer Atteneder aber ein Brückenbauer, er öffnete die Türen des Pfarrhofes für alle und pflegte einen besonders guten Kontakt zur Jugend. Vorausschauend etablierte er eine moderne Pfarrstruktur mit Ortschaftsvertreterinnen, die sich bis heute bewährt hat. Schon sehr früh erkannte er die wichtige Rolle der Frauen in der Kirche.

Eine besondere Herzensangelegenheit war ihm ein Schulprojekt mit Lira in Uganda. Mit diesem von ihm vor dreißig Jahren angeregten Projekt konnte mehr als 600 Menschen der Abschluss einer Mittelschule oder eines Studiums ermöglicht werden.

Neben der Seelsorge war er ein leidenschaftlicher Gärtner und freute sich über Gemüse und Obst aus dem eigenen Pfarrgarten.

Seine innige Leidenschaft galt aber vor allem der Feier der Liturgie, die er in einer verständlichen und lebensnahen Sprache gestaltete. Es verstand es, die Jugend in die Liturgie einzubinden und war stolz darauf, sie alle persönlich und mit ihrem Namen zu kennen.

Nach seinem Wechsel im Jahr 2004 zu den Elisabethinen in Linz war er 15 Jahre lang Krankenhausseelsorger und begleitete Patienten und Schwestern mit großer Hingabe.

Trotz gesundheitlicher Einschränkungen, den Glauben weiter verbreitet und gefeiert

Sein gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich aber vor allem in der Zeit der Corona-Pandemie und so wechselte er 2020 in das Seniorenheim der Franziskusschwestern. Auch dort feierte er noch regelmäßig den Gottesdienst und spendete vielen Bedürftigen die Krankensalbung.

Seinen Kontakt zu seiner Pfarre Gutau pflegte er vor allem durch regelmäßige Besuche der Religionslehrerin Marianne Penz, die sich bis zum Tod um ihn gekümmert hat.

Nach fortschreitender Demenz, mehreren Stürzen und Krankenhausaufenthalten verschlechterte sich der Gesundheitszustand. Von einer Lungenentzündung konnte er sich nicht mehr erholen und verstarb am Mittwoch, 23. April. „Wir danken Pfarrer Josef Atteneder für sein segensreiches Wirken und seine tiefe Verbundenheit mit den Menschen. Er hat Spuren hinterlassen – in der Gemeinschaft, in den Herzen und im Glauben vieler Menschen“, so seine Gemeinde.

Der Auferstehungsgottesdienst für Pfarrer Josef Atteneder findet am Freitag, 2. Mai, um 14 Uhr in der Pfarrkirchen Gutau statt. Am Vorabend wird um 19.30 Uhr in der Kirche für ihn gebetet.


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