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Emergency Eye: Technik hilft Rotkreuz-Mitarbeitern, Leben zu retten

Mag. Claudia Greindl, 11.08.2025 10:38

OÖ/BEZIRK FREISTADT. Livebilder vom Notfallort schon während des Notrufs: Das ermöglicht das neue Bildübertragungssystem „Emergency Eye“ den Mitarbeitern des Roten Kreuzes.

  1 / 2   In den Rotkreuz-Leitstellen bearbeiten rund 250 Mitarbeitende täglich etwa 4.500 Anrufe. Emergency Eye hilft, das richtige Einsatzmittel zu wählen. (Foto: OÖRK)

Mit dem neuen Bildübertragungssystem „Emergency Eye“ kann das OÖ. Rote Kreuz Notfälle schneller und gezielter einschätzen. Über das Smartphone der anrufenden Person – ohne App-Installation – erhält die Leitstelle nach Zustimmung Livebilder und den Standort. Seit April 2025 ist das System im Echtbetrieb und hat sich bereits in zahlreichen Einsätzen bewährt. Besonders wertvoll ist die Technik bei Notfällen an schwer auffindbaren Orten, etwa in der Natur, auf Landstraßen oder an abgelegenen Plätzen. Durch die präzise Standortübermittlung finden Rettungsteams schneller zum Einsatzort. Die Sichtverbindung ermöglicht es den Mitarbeitenden der Leitstelle, Erste-Hilfe-Anweisungen gezielter zu geben, noch bevor der Rettungswagen eintrifft. In der Leitstelle in der Linzer Körnerstraße sind mehrere Mitarbeiter aus dem Bezirk Freistadt tätig (siehe www.tips.at/n/378201).

Chat und Übersetzung

Zusätzlich verfügt „Emergency Eye“ über eine Chatfunktion mit automatischer Übersetzung. Sie hilft bei Verständigungsproblemen und unterstützt auch Menschen, die nur eingeschränkt hören oder sprechen können. Alle Daten werden DSGVO-konform verarbeitet. Die Nutzung erfolgt ausschließlich mit Einwilligung der Betroffenen. Bilddaten werden nicht beim Roten Kreuz gespeichert. Lediglich Standortdaten und Chatverläufe werden für kurze Zeit dokumentiert.

„Emergency Eye“ ergänzt bestehende Digitalisierungsprojekte wie die elektronische Transportanmeldung, den Telenotarzt oder die barrierefreie Notruf-App DEC112. Es hilft, das richtige Einsatzmittel rasch an den richtigen Ort zu bringen und entlastet das komplexe Rettungssystem. In OÖ fahren jährlich unzählige Rettungs- und Notarztfahrzeuge aus. 2024 wurden in OÖ mehr als 588.000 Transporte durchgeführt, darunter rund 82.000 Notfälle. Die neue Technik sorgt dafür, dass Ressourcen dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten gebraucht werden.

Nach dem Anruf über 144, 1450 oder beim HÄND-Telefonarzt sendet die Leitstelle bei Bedarf – mit Zustimmung der anrufenden Person – einen Link per SMS. Ein Klick genügt, und es erfolgt die Liveübertragung von Kamera und Standort

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