Ansteckender Frauenfußball-Virus: Vereine wollen auf EM-Euphoriewelle mitsurfen
BEZIRK FREISTADT. Österreich steht im Semifinale! Für eine Welle der Begeisterung sorgen derzeit die Damen der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft bei der EM in den Niederlanden, die am Sonntagabend die Spanierinnen in einem Elfmeter-Krimi aus dem Bewerb kickten und somit am Donnerstag im Halbfinale auf Dänemark treffen. „Das ist die beste Werbung für den Frauenfußball in den kleineren Vereinen“, freuen sich die Kickerinnen aus dem Bezirk Freistadt, die ihre Leistungen auch alles andere als verstecken müssen.
Beim Semifinal-Match Österreich-Dänemark sicher vor dem Bildschirm sitzen werden die Kickerinnen der Spielergemeinschaft Schweinbach/Hagenberg, die vergangene Saison Meister geworden und in die LT1-Liga aufgestiegen sind.
Ansteckender Fußball-Virus
„Die Frauen-Nationalmannschaft spielt wirklich sehr gut“, verfolgt auch Julia Sailer, Co-Trainerin der SPG Schweinbach/Hagenberg, die Spiele mit Spannung. Sie traute den Österreicherinnen den Sieg gegen Spanien durchaus zu und sollte Recht behalten. Umso mehr freut sich Sailer, die selbst ihre aktive Fußballkarriere im Vorjahr beendet hat, auf das Halbfinale. Sie trainiert mit Fabian Sailer 30 Fußballerinnen zwischen 14 und 36 Jahren. „Die Begeisterung durch den Erfolg der Österreicherinnen in den Niederlanden ist ansteckend“, hofft Sailer, dass sich noch mehr Mädels mit dem Fußball-Virus infizieren und in den örtlichen Vereinen anheuern.
Männlicher Fanclub
Die Fußballerinnen aus St. Oswald/Freistadt kicken in der Landesliga. Der Kader umfasst 20 Kampfmannschafts-Spielerinnen. „Ich bin die Älteste und die Kleinste“, scherzt Kapitänin Eva Kern, die in 129 Spielen für die Kampfmannschaft beachtliche 80 Tore geschossen hat. Die 29-Jährige freut sich, das die St. Oswalder nach anfänglicher Skepsis schön langsam einen Narren an „ihren“ Kickerinnen gefressen haben und immer zahlreicher zu den Meisterschaftsspielen kommen.
„Mit dem Erfolg kam das Publikum. Wir haben sogar einen eigenen – übrigens männlichen – Fanclub, der zu allen unseren Spielen fährt“, sagt die Kapitänin. Zum Nationalteam sagt Kern: „Die sind sehr gut drauf, ein voll lässiges Team! Es ist toll, dass Frauenfußball durch die Erfolge bei der EM noch präsenter wird, das hilft den kleinen Vereinen.“
Nicht spannend? Come on!
Warum Frauenfußball bislang nicht so viele Fans hatte, erklärt die gebürtige St. Leonharderin so: „Das Problem ist noch immer die Meinung der Mehrheit über den Frauenfußball – dass er nicht sehr spannend ist und wenig Qualität hat. Wir konnten jedoch schon einige vom Gegenteil überzeugen!“
„Erfreulich, sensationell!“
Und noch eine dritte Damen-Mannschaft aus dem Bezirk Freistadt spielt Meisterschaftsspiele, nämlich die der Sportunion Kefermarkt. „Wir sind seit dem Vorjahr dabei und spielen mit 25 Damen in der 1. Frauenklasse Nord/Ost“, sagt Trainer Thomas Grabner, der bisher alle Spiele der Österreichischen Damen-Nationalmannschaft gesehen hat: „Erfreulich, einfach sensationell!“
Das nächste Meisterschaftsspiel der SPG Schweinbach/Hagenberg wird übrigens am Freitag, 18. August um 19 Uhr in Hagenberg ausgetragen und am Samstag, 19. August wird um 17 Uhr in Scharnstein das Match St. Oswald gegen Scharnstein angepfiffen. Die Kefermarkter Frauen-Mannschaft trifft in ihrem ersten Meisterschaftsspiel der Saison am 25. August in Kefermarkt auf Schweinbach/Hagenberg 1b – viele Zuschauer sind ausdrücklich erwünscht!
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