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Vier Fragen an die Nationalratswahl-Spitzenkandidaten des Bezirks

Regina Wiesinger, 10.10.2017 12:25

BEZIRK FREISTADT. Die Freistädter Spitzenkandidaten zur Nationalratswahl haben in den vergangenen Tips-Ausgaben Fragen zur Wahl und der Politik beantwortet. Hier nochmal alle Antworten zusammengefasst - als Entscheidungshilfe für die Wahl am 15. Oktober:

Johanna Jachs   Foto: ÖVP
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Was wollen Sie in Wien für die Menschen im Bezirk Freistadt erreichen?

Johanna Jachs (ÖVP): Ich will, dass die Anliegen und Sorgen der Freistädter auf Bundesebene gehört werden und dafür braucht es eine starke Stimme in Wien. Ich sehe mich als Sprachrohr und Vermittlerin auch über die Parteigrenzen hinweg. 

Michael Lindner (SPÖ): Ich will ordentliche Löhne und Pensionen, von denen die Menschen leben können. Es braucht ein Pflegesystem, das sich alle leisten können und für das die Superreichen und Millionen-Erben mit einer fairen Steuer zahlen sollen! Für unsere Region braucht es endlich einen Magnetresonanztomographen im Krankenhaus und einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs, Stichwort: Ausbau der Summerauer Bahn, Regiotram. Dafür werde ich weiterkämpfen!

Peter Handlos (FPÖ): An erster Stelle steht für mich ein Vertiefen und Intensivieren der Beziehungen und Kontakte zwischen der Bundeshauptstadt Wien und dem ländlichen Raum, im Speziellen natürlich dem Mühlviertel und der Region Freistadt.Wir müssen in Österreich durch Dezentralisierung Arbeitsplätze in den ländlichen Raum verlagern. In Bayern passiert das zum Teil bereits. Warum können nicht Einrichtungen des Bundes in ländlicheren Regionen angesiedelt werden.Es müssen ja nicht gleich Ministerien nach Freistadt oder Zwettl verlegt werden, aber es gibt hier sicher Möglichkeiten. Günstiger Wohnraum, die Belebung des ländlichen Raumes und eine Entlastung der Verkehrssituation im Zentralraum wäre positive Nebeneffekte. Wir brauchen Arbeitsplätze in der Region für die Arbeitnehmer aus der Region.

Sebastian Merten (GRÜNE): Ich werde mich für die Umwelt im Bezirk Freistadt einsetzen. Zum Beispiel für nachhaltigen und ökologischen Hochwasserschutz, gegen Atommülllager an der tschechisch-österreichischen Grenze und für einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Ich fordere nicht nur günstige Öffis, sondern auch ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz. Das Versprechen, die Summerauer Bahn mit dem S10-Bau zweigleisig auszubauen, ist gebrochen worden. Ich setze mich dafür ein, dass der Ausbau spätestens in der nächsten Nationalratsperiode beginnt. Außerdem möchte ich mit der Entwicklung von Gegenmaßnahmen zur Abwanderung die Lebensqualität in kleineren Gemeinden im Bezirk sichern und weiter fördern.

Paul Pfahnl (NEOS): Da ich von einem Familienunternhemen im Bezirk Freistadt stamme und daher auch gewisse Problemfelder kenne, wäre es mir am wichtigsten die „Freundalwirtschaft“ abzustellen. Das fängt bei Unternehmen an und hört bei einem Wohnungsumbau auf. Ich bin der Meinung, dass die Leistung und Unabhängigkeit der Menschen zählt und nicht wer wen kennt. Ich bin der festen Überzeugung, dass es nicht nur mir so geht. 

Rainer Widmann (FLÖ): Ich werde Sprachrohr für die Menschen im Mühlviertel sein und kein Parteisoldat. Das was die Menschen bei uns drückt, muss auch im Parlament glasklar gesagt und vorangetrieben werden. Aktuelle Themen sind für mich ein Einwanderungsstopp, echte direkte Demokratie, ein besseres Bildungssystem, das Sichern der Pensionen, der Pflege, des Gesundheitssystems und die Entlastung der Tüchtigen im Land. Da wurde schon zu lange geredet und nicht gehandelt! Bei der EU verlange ich eine Radikalreform oder eine neue EU – Volksabstimmung über den Verbleib Österreichs. 

Was zeichnet Sie als Politiker aus?

Johanna Jachs (ÖVP): Politik macht mir Spaß und ich weiß was ich will. Ich bin Teamplayerin und stelle das „große Ganze“ immer vor Eigeninteressen – nur gemeinsam sind wir stark. 

Michael Lindner (SPÖ): Mir ist es wichtig, weg vom Schreibtisch hin zu den Menschen zu kommen, dort wo sich das „echte Leben“ abspielt. Deshalb bin ich viel bei Sprechtagen und Veranstaltungen unterwegs. Ich beschreibe mich als „grader Michl“, der „härter als Granit“ bei Anliegen sehr konsequent ist und Probleme offen anspricht. 

Peter Handlos (FPÖ): Dieses ewige „Herumgerede“ in der Politik macht mich zum Teil fast Wahnsinnig. Die Wahrheit ist den Leuten absolut zumutbar und die Leute haben sich ehrliche Antworten verdient. Daher stehe ich für Einsatzbereitschaft und Geradlinigkeit

Sebastian Merten (GRÜNE): Meine Nähe zu den Menschen und mein offenes Ohr für ihre Probleme! Trotz meines jungen Alters habe ich mich schon für verschiedene Anliegen eingesetzt, zum Beispiel als Schülervertreter und Klassensprecher für die Bedürfnisse und Wünsche der Schülerinnen und Schüler – das will ich jetzt für alle Österreicherinnen und Österreicher tun.Insbesondere die Anliegen der regionalen Bevölkerung möchte ich ins Parlament tragen und diese dort, gemeinsam mit den anderen Abgeordneten aus der Region, umsetzen.

Paul Pfahnl (NEOS): Mein Alter. In meinem jungen Alter ist man noch nicht so von Ideologie verblendet. Ich kann nach gutem Wissen und Gewissen entscheiden, das kann auch schonmal gegen die Parteilinie gehen. Mir gehts um die Leute und nicht um irgendwelche Parteibücher. Wichtig finde ich, dass man in Zukunft mehr parteiübergreifend arbeiten soll und muss. Das Ziel aller Politiker sollte doch sein, dass in diesem Land was weitergeht . Und nicht, was die Parteien wollen. 

Rainer Widmann (FLÖ): Dass ich in Wien und Brüssel dazu stehe, was ich im Mühlviertel sage! Das habe ich schon fünf Jahre im Parlament bewiesen. Bei mir gibt es Klartext, weil Vieles schiefläuft. Aber auch umsetzbare Lösungen, weil Kritik alleine zu wenig ist. Mein Herz schlägt für Österreich ohne Wenn und Aber!

Welches Thema brennt am meisten unter ihren Nägeln?

Johanna Jachs (ÖVP): Das Mühlviertel muss am Puls der Zeit bleiben. Der Bezirk Freistadt ist einer der Bezirke mit höchster Lebensqualität und profitiert extrem von innovativen Betrieben und guter Verkehrsanbindung, darauf müssen wir setzten. Ich will mehr Chancengerechtigkeit sowohl für den ländlichen Raum als auch für zukünftige Generationen, Stichwort Schuldenbremse und zukunftsfittes Österreich. 

Michael Lindner (SPÖ): Als Jung-Papa will ich, dass wir endlich einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung haben. Jede Familie soll selbst entscheiden, ab wann ihre Kinder in den Kindergarten kommen – aber es soll für ALLE ein Platz da sein. Und da haben wir in unserem Bezirk noch Aufholbedarf! 

Peter Handlos (FPÖ): Arbeitsplätze in den Regionen mit einem durch Steuerentlastungen attraktiverem Einkommen. Es muss wieder Fairness herrschen für Arbeitnehmer wie Unternehmer, Leistung muss sich wieder lohnen.

Sebastian Merten (GRÜNE): Der Erhalt der Lebensqualität, die wir aktuell in Österreich genießen dürfen! Und das ist nur mit nachhaltigem Klimaschutz möglich. Ich möchte nicht, dass meine Kinder oder Enkelkinder einmal einen Mundschutz brauchen, wenn sie auf die Straße gehen, so wie jetzt schon in vielen Großstädten in China. Ich möchte, dass sie – genauso wie ich jetzt – in den Wald gehen können, um dort die Natur zu genießen. Deshalb müssen erneuerbare Energien ausgebaut werden, und die Politik muss sich endlich an vereinbarte Klimaziele halten und Alternativen zum Auto, also zum Beispiel Öffi- und Fahrradverkehr, fördern.

Paul Pfahnl (NEOS): Generationengerechtigkeit. Es ist in diesem Land eine Frechheit, wie die Politik mit den kommenden Generationen umgeht. Das fängt bei Staatsschulden an und hört bei Bildung auf. Die Schlüsselfrage in fast allen Bereichen ist Bildung. Da kann ich es zum Beispiel nicht einsehen, dass die neue Volkspartei bei der Erhöhung des Unibudgets dagegen stimmt (als einzige Partei!!!), aber bei Luxuspensionsrechten und Parteienförderung immer dafür stimmt. Das ist doch bitte keine generationengerechte Politik! Wichtig ist mir auch, dass jemand, der sein ganzes Leben lang gearbeitet hat von seiner Pension leben kann. Ein Armutszeugnis für Österreich ist es, dass auf der einen Seite ASVG versicherte Frauen eine Durchschnittspension von 850 Euro (nicht leicht, damit gut auszukommen) bekommen und auf der anderen Seite Luxuxpensionisten eine Pension von bis zu 30.000 Euro im Monat erhalten. Wo bleibt da die soziale Gerechtigkeit?

Rainer Widmann (FLÖ): Wir geben Milliarden für diese EU, für Wirtschaftsflüchtlinge und für EU Verhandlungen mit einem türkischen Diktator aus. Umgekehrt wissen viele Österreicher oft nicht, wie sie ihre Wohnung heizen können. Familien und Senioren müssen beim Essen sparen. Eine gute Ausbildung der Kinder wird zum Luxusproblem. Damit muss Schluss sein!

Warum gerade Sie/Ihre Partei wählen?

Johanna Jachs (ÖVP): Sebastian Kurz spricht die Probleme klar an: Es ist an der Zeit für Veränderung, Stillstand gab es jetzt lange genug und auch ich persönlich möchte Teil der Erneuerung sein. Durch die neue Vorzugsstimmenregelung besteht die echte Chance auf den Einzug in den Nationalrat, dieses Ziel möchte ich erreichen. 

Michael Lindner (SPÖ): Mit Christian Kern haben wir einen Bundeskanzler, der mit viel Lebenserfahrung, Verantwortung und Kompetenz unser Land in eine positive Zukunft führen wird. Er sorgt für wirtschaftlichen Aufschwung, der sozial gerecht verteilt wird – damit der Wohlstand bei allen ankommt!

Peter Handlos (FPÖ): In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass gerade die FPÖ ein Garant für Beständigkeit geworden ist. Die ständigen Wechsel an der Spitze von SPÖ und ÖVP verunsichern die Bevölkerung und machen ein Arbeiten für eben diese ja schier unmöglich. Unser Forderungen der letzten Jahre sind „Mainstream“ geworden. Die FPÖ wurde als Partei der Hetzer diffamiert. Kern und Kurz präsentieren nunmehr die gleichen Vorschläge, plötzlich gilt das Gleiche als staatsmännisch. Wir haben gezeigt, dass wir die Probleme der Menschen einfach früher erkennen und der Schutz unserer Heimat Österreich für uns an erster Stelle steht.

Sebastian Merten (GRÜNE): Ich möchte mich schon in jungen Jahren für ein faires Bildungssystem, eine vernünftige Sozialpolitik und ein bewusstes Umgehen mit unserer Umwelt einsetzen. Im Nationalrat braucht es junge, engagierte und zukunftsorientierte Menschen, welche die Anliegen der Jugend und der regionalen Bevölkerung repräsentieren.Ich bin davon überzeugt, dass das nur mit den Grünen möglich ist, da Die Grünen diejenigen sind, die Themen ansprechen, die für zukünftige Generationen relevant sind.Wer weiterhin eine Partei im Nationalrat haben möchte, die sich konsequent für Umweltschutz einsetzt, für Grund- und Menschenrechte steht und transparente Politik macht, der muss am 15. Oktober Grün wählen!

Paul Pfahnl (NEOS): Neos ist die einzige Partei, die nicht nur von ihren Werten und Prinzipien spricht, sondern diese auch einhält und dazu steht. Nicht anders ist es bei mir. Wenn ich das, was ich verspreche, nicht einhalten würde, hätte ich genauso gut zur ÖVP oder zur SPÖ gehen können. Die anderen Politiker streiten drei Jahre und befinden sich dann zwei Jahre im Dauerwahlkampf. Lassen wir doch mal jegliche Ideologie außen vor und arbeiten fünf Jahre durch, anstatt uns immerzu zu streiten. Ich stehe für neue Politik und werde diese im Nationalrat auch umsetzen!

Rainer Widmann (FLÖ): Die Freie Liste Österreich (FLÖ) ist eine Wahlgemeinschaft besorgter Staatsbürger. Keiner von uns braucht eine Partei oder Politik zum Leben. Wir sehen aber, wie politische Mogelpackungen, Blender, Bierzeltredner, Versprecher und Populisten bei dieser Wahl versuchen die Österreicher zu verführen. Mit den etablierten Parteienvertretern ist aber kein Staat mehr zu machen. Sie hatten schon genügend Zeit dafür. Daher Freie Liste Österreich!


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