Blühstreifenaktion – mach mit für Oberösterreichs Bienen
BEZIRK FREISTADT/OÖ. Das Bienenzentrum Oberösterreich und der Maschinenring Oberösterreich greifen eine vorausdenkend nachhaltige Idee des Maschinenrings Bayern auf und organisieren heuer erstmals die Kampagne „Blühstreifenaktion – mach mit“ zur Aussaat von Blühstreifen mit kombiniertem Anbau inklusive Spezialsaatgut.
Ziel sind viele Kilometer Blühstreifen in Oberösterreich, um verstärkt Nahrungsinseln und Lebensräume für alle Bienen und blütenbestäubenden Insekten im Hoch- und Spätsommer zu schaffen. Das Angebot richtet sich an die oberösterreichischen Landwirte und an alle, die über eine entsprechend aufbereitete Fläche verfügen.
Vor allem im Hoch- und Spätsommer ist für Bienen eine ausreichende Nahrung wichtig, da hier die Jungbrut für den Winter heranwächst und das Überleben des Bienenstockes über den Winter von der Vitalität der Winterbienen abhängt. Mit der nun startenden Blühstreifenaktion des Bienenzentrums Oberösterreichs und des Maschinenrings Oberösterreich wird genau dies unterstützt.
Hilfe für Bienen
„Auf Initiative des Landes Oberösterreich wurde ein unabhängiges Bienenzentrum bei der Landwirtschaftskammer Oberösterreich angesiedelt. Nun setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt: Der Schutz der Honig- und Wildbienen sowie aller blütenbesuchenden Insekten liegt im Interesse des Landes Oberösterreichs, seiner Bürger und vor allem seiner Landwirtschaft. Zur Verbesserung der Vitalität der Honigbienen und anderer blütenbestäubenden Insekten und damit der Widerstandsfähigkeit gegenüber multiplen Stressfaktoren (wie Varroa-Milben, Pflanzenschutz und wärmere Winter) ist es wichtig, die Versorgung mit einem vielseitigen Pollen- und Nektarangebot während der ganzen Vegetationsperiode sicherzustellen. Dies wird mit der Blühstreifenaktion maßgeblich unterstützt“, erklärt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Blühstreifen entlang von Mais und Soja
Als Blühstreifen-Nachbarn eignen sich besonders die Ackerkulturen Mais und Soja. Der Saatzeitpunkt und somit die Bodenbearbeitung erfolgen zur gleichen Zeit und in einem Arbeitsgang. Wenn die Saatgutmischung zu blühen beginnt, ist der Pflanzenschutz bereits abgeschlossen. „Neben Landwirten dürfen sich alle an der Aktion beteiligen, die über eine geeignete Fläche verfügen. Eine Voraussetzung zur Teilnahme ist die entsprechende Vorbereitung der Anlagefläche. Der Blühstreifen darf nicht vor dem 1. September umgebrochen werden, um das Pollenangebot möglichst lange zu gewährleisten“, erklärt Petra Haslgrübler vom Bienenzentrum OÖ.
Blühstreifenaktion Paketpreis
Im Rahmen der Blühstreifenaktion werden zwei Saatgutmischungen der Kärntner Saatbau angeboten: eine Ackerblühmischung und eine zertifizierte Gumpensteiner Feldblumenmischung. Bei der Ackerblühmischung handelt es sich um eine reichblühende, hochwüchsige Saatgutmischung mit einjährigen Feldblumen, Kräutern und Kulturpflanzen. Die Gumpensteiner Feldblumenmischung ist eine artenreiche, reichblühende Feldblumenmischung aus einjährigen, regionalen Feldblumen. Alle Blumen dieser Mischung stammen ursprünglich aus heimischen Wildsammlungen und werden nach den Vorgaben des Gumpensteiner Herkunftszertifikates von Landwirten in Ober- und Niederösterreich vermehrt.
Schon mit 15 Cent ein Bienenparadies schaffen
Der Preis für den Laufmeter Blühstreifen liegt je nach Saatgutmischung zwischen 15 Cent und 30 Cent plus zehn Euro Pauschale für die Anfahrt. Die Anlage übernimmt der ortsansässige Maschinenring. Im Preis inkludiert sind Saatgut inklusive Aussaat pro Laufmeter mit einer drei Meter breiten Sämaschine. „Interessierte Landwirte melden sich einfach bei den ortsansässigen Maschinenringen. Diese übernehmen die Koordination und Abwicklung der Anlage. Anmeldungen werden noch bis Mitte Mai entgegengenommen. Alle Teilnehmer erhalten zudem Infotafeln, um auf die Bienenschutzaktivitäten aufmerksam zu machen“, informiert Landesrat Hiegelsberger.
Vorteile für die Landwirte
„In einer ohnehin stressigen Periode brauchen sich die Landwirte mit dieser Blühstreifenaktion kein extra Saatgut besorgen und es bleibt kein Saatgut übrig. Auch mit der speziellen Einstellung der Sämaschine brauchen sich die Landwirte nicht befassen. Nur die Saatbeetvorbereitung ist durchzuführen“, erläutert Reisecker.
Bei der Teilnahme an der Blühstreifenaktion gibt es für den Landwirt keine speziellen Zahlungen, es gibt aber im Rahmen des sogenannten Mehrfachantrages Direkt-Zahlungen für beantragte Maßnahmen. Für das Jahr 2018 wird die „Bienentrachtbrache“ als Schlagnutzung im Mehrfachantrag neu angeboten. Diese Schlagnutzung bringt für jene Landwirte Vorteile, die zur Anlage von Ökologischen Vorrangflächen verpflichtet sind. Im Gegensatz zu einer „normalen“ Grünbrache wird die „Bienentrachtbrache“ mit der eineinhalbfachen Fläche als Ökologische Vorrangfläche angerechnet. Somit wird beispielsweise ein Hektar „Bienentrachtbrache“ mit 1,5 Hektar als Ökologische Vorrangfläche berücksichtigt.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden