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Sonnberg Biofleisch baut "gläsernen" Rinderschlachthof

Mag. Claudia Greindl, 18.04.2018 10:50

UNTERWEISSENBACH. So stressfrei wie möglich sollen Rinder bei Sonnberg Biofleisch künftig zu Schlachtung gehen. In den neuen Bio-Rinder-Schlachthof werden 8,5 Millionen Euro investiert. Interessierte können den Produktionsablauf von A bis Z direkt erleben.

  1 / 3   "Auch ein Bio-Fleischer kann Tiere nicht zu Tode streicheln, aber wir geben ihnen die nötige Zeit, um möglichst stressfrei zur Schlachtung zu gehen"; sagt Sonnber Biofleisch-Geschäftsführer Manfred Huber. Foto: Greindl

Das Tierwohl ist die maßgebliche Komponente für den neuen Schlachthof, der bei der Schaufleischerei in der Sonnbergstraße entsteht. Vom kurzen, höchstens vierstündigen Transport der Tiere, die von 800 Bio-Landwirten aus dem Mühl-, Wald- und Mostviertel stammen, bis zur Betäubungsbox sollen die Rinder möglichst wenig Stress ausgesetzt werden.

Nicht zur Schlachtung treiben

Im neuen Schlachthof werden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in Sachen Lichtführung und Luftströmung umgesetzt, um die Rinder nicht zur Schlachtung treiben zu müssen. „Wichtig ist auch die Trennung von der Schweineschlachtung, die in unserem Betrieb in der Almstraße verbleibt“, sagt Geschäftsführer Manfred Huber. Pro Stunde werden von fix angestellten, ausgebildeten Mitarbeitern höchstens 15 Rinder geschlachtet, während es in großen Schlächtereien rund 60 bis 70 sind.

Respektvoller Umgang mit dem Tier

„Auch ein Bio-Fleischer kann ein Tier nicht zu Tode streicheln. Aber wir geben die notwendige Zeit, um in Respekt vor dem Lebewesen alle notwendigen Schritte zu setzen“, sagt Huber. Das soll sich vor allem in der Fleischqualität niederschlagen. Fertig im Sommer 2019Interessierte können im „gläsernen“ Schlachthof alle Verarbeitungsschritte mitverfolgen, den Akt der Schlachtung selbst über einen Bildschirm. Huber: „Das soll keine Tourismusattraktion werden, sondern zur Transparenz beitragen. Wir haben nichts zu verbergen!“ In Betrieb gehen wird der Rinderschlachthof inklusive neuer Klima- und Reiferäume im Sommer 2019. Zeitgleich wird der Umbau des Bio-Schweineschlachthofs in der Almstraße abgeschlossen sein.

Sonnberg Biofleisch ist Österreichs größter reiner Biofleischer. Gegründet wurde der Betrieb 2004, der Umsatz betrug 2,4 Mio. Euro. 2010, der Umsatz war auf 8 Mio. Euro gestiegen, wurde der Standort in der Sonnbergstraße errichtet. Jährlich werden 10.000 Schweine, 5000 Jungrinder, 600 Kälber und ebenso viele Lämmer aus Bioproduktion geschlachtet. Das vorige Wirtschaftsjahr wurde mit 20 Mio. Euro Umsatz abgeschlossen. Der Exportanteil beträgt 20 Prozent.


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