SPÖ Freistadt: „Wir wollen zeigen, dass sich jeder politisch engagieren kann“
FREISTADT. Zwei Spitzenfunktionen der SPÖ Freistadt wurden mit zwei Jungpolitikern besetzt. Tips bat die 23-jährige Stadtparteivorsitzende Alexandra Röhrenbacher und den 31-jährigen Fraktionsvorsitzenden Julian Payrleitner zum Gespräch über Jugend und Politik.
Tips: Wie hat eure eigene politische Laufbahn gestartet?
Röhrenbacher: Durch Freunde bin ich zur Sozialistischen Jugend (SJ) gekommen. Beim Start meines Studiums an der Fachhochschule für Soziale Arbeit habe ich gemerkt, in wie vielen Bereichen es Probleme gibt und dass ich anderen helfen will. Daher habe ich mich bei der SPÖ Freistadt engagiert. Im Vorjahr hat mich dann Christian Gratzl gefragt, ob ich statt ihm den ehrenamtlichen Vorsitz übernehmen will.
Payrleitner: Ich war ebenfalls bei der Sozialistischen Jugend und danach im Freistädter Gemeinderat. Besonders in der Kommunalpolitik kann man direkt vor Ort im unmittelbaren Umfeld etwas bewirken.
Tips: Ist es schwierig, Jugendliche für Politik zu interessieren? Wie sind eure Erfahrungen dazu?
Röhrenbacher: Ich glaube, da lebe ich in einer Blase, da viele meiner Freunde politisch interessiert sind. Ein Teil meiner Freunde sind in der SJ und auch meine Uni-Freunde sind großteils politisch aktiv und sehr interessiert.
Payrleitner: Als Lehrer merke ich, dass viele Schüler einfach die Meinung ihrer Eltern übernehmen. Wenn zuhause Politikverdrossenheit herrscht, dann ist das oft auch bei den Kindern so. Leider kommt auch in der Schule Politische Bildung oft zu kurz. Bei den Stundenkürzungen war das Fach Geografie und Politische Bildung besonders betroffen. Im Lehrplan steht nur, dass man politische Bildung in den Unterricht einbringen soll. Es hängt also von den Lehrern ab, wie stark sie das Thema in den einzelnen Unterrichtsfächern bringen.
Tips: Habt ihr durch euer junges Alter einen anderen Zugang zur Politik?
Röhrenbacher: Wir haben ein gutes Team, das hinter uns steht und entscheiden auch gemeinsam. Wir haben einen guten Mix aus jungen und älteren Mitgliedern, Frauen und Männern. Wir wollen zeigen, dass sich jeder politisch engagieren kann und Politik nicht eine Runde alter Herren ist, die entscheiden. Langjährige Mitglieder unterstützen uns mit ihren Erfahrungen und wir Jüngeren bringen wieder neue Ideen ein.
Payrleitner: Auch bei anderen Parteien im Gemeinderat sind mittlerweile viele Junge dabei. Das Besondere bei uns in der SPÖ Freistadt ist, dass bei uns auch Spitzenfunktionen mit jungen Leuten besetzt werden. Wir haben auch einen eigenen Instagram-Account angelegt. Jugendliche arbeiten heute viel mit Bildern und Videos. Da kommen die klassischen Textbotschaften nicht mehr gut an. Durch die sozialen Medien kann man gut in Kontakt treten und erfährt viel über die Themen, die jungen Leuten wirklich wichtig sind.
Tips: Welche Themen liegen euch besonders am Herzen?
Röhrenbacher und Payrleitner: Generell die Themen Jugend und Kampf gegen die Kinderarmut. Ein Platz zum Treffen für Jugendliche und eine Tribüne für die Sporthalle stehen bei uns ganz oben.
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