Leserbrief: Wasserhaushalt und Hochwasserschutz als Ganzes in Einem verwirklichen
PREGARTEN. Einen flammenden Appell richtet Fritz Robeischl, Sprecher der Initiative für Wasserhaushalt, Klima und Naturschutz, wieder an die Bevölkerung im allgemeinen und an die verantwortlichen Politiker im besonderen: Wasser darf nicht möglichst schnell aus der Region abgeleitet werden, sondern sollte zum Votteil für Mensch und Natur vor Ort gespeichert werden. Hier seine Worte:
„Die Niederschläge im Sommer waren vergleichsweise mehr als gut. Gott sei Dank, dass es dabei (noch) zu keinem Hochwasser kam und die Temperaturen erträglich waren, obwohl wir uns mitten in der Erderwärmung befinden und das Wasser tendenziell knapper wird. Deshalb sollten wir den Umgang mit dem noch verfügbarem Nass im Auge behalten und hinterfragen. Wollen wir es uns weiterhin leisten, dass Wasser von Häusern und Straßen ungenützt abfließt? Im Wissen, dass dadurch Hochwasserabflüsse verschärft werden und viele Menschen darunter leiden!
Dem Wasser wieder Raum geben
Können wir verantworten, wenn Gewässer dadurch noch mehr kaputt gehen und alles Leben darin stirbt? Geben wir unserem Wasser wieder Raum und gönnen wir ihm längeres Verweilen in unserer Region, zum Vorteil für Mensch und Natur.Noch viel dramatischer wird sich in Zukunft die Erderwärmung auf unseren Wasserhaushalt auszuwirken. Denn mit jedem Temperaturplus erhöht sich die Verdunstung überproportional. Auf der Erde angekommen, steigt das Wasser als Dunst immer schneller in luftige Höhen auf. Die gleichbleibende Anziehungskraft der Erde unterliegt im Kampf um das Wasser immer mehr der klimabefeuerten, steigenden Hebekraft der Atmosphäre. Das führt unausweichlich zu Austrocknung mit Folgen für den gesamten Wasserhaushalt.
„Überschüssiges“ Wasser speichern
Daher sollten wir „überschüssiges“ Wasser in Zukunft speichern, um Dürreperioden besser zu überstehen. Aber auch, um Starkregenabflüsse zu minimieren, zu Gunsten des Hochwassserschutzes. Zehn Jahre bemüht sich die Initiative für Wasserhaushalt, Klima und Naturschutz bei Bund, Land und Gemeinden um eine gemeinsame Berücksichtigung der vielen Herausforderungen. Am besten durch Einbindung in das Hochwasserschutzprojekt Aist und Wasserspeicherung dort, wo es vom Himmel fällt. Großspeicherbecken sind nur zum Drosseln von Hochwasserabflüssen konzipiert. Das ist zu wenig, denn dadurch werden nicht einmal die kostenaufwändigen Hochwasserbegleitschäden verhindert.
Appell an Politik: Forschungsprojekt gefordert
Dass sich weder die Mitglieder des Umweltausschusses des OÖ Landtages, noch die ÖVP-FPÖ geführte Landesregierung, trotz Läuten der Alarmglocken für eine Verbesserung des Hochwasserschutzprojektes Aist einsetzen, ist unerklärlich. Sie gehorchen ihrem Beamtenapparat und dort geht es um andere Interessen, jedenfalls nicht um interdisziplinäres Handeln. Ein gemeinsamer Antrag der Gemeinden an die OÖ Landesregierung könnte Bewegung in die verfahrene Situation rund um das HWS-Projekt Aist bringen. Darauf hoffen wir, denn viele Bürgermeister und Funktionäre machen sich Sorgen, sie kennen die prekäre Situation. Ein Forschungsprojekt könnte Kosten und Nutzen errechnen und den Weg zur Realisierung ebnen.
Region lebbar erhalten
Mit den Bürgern, mit den Gemeinden, mit dem Land und mit allen betroffenen Fachrichtungen soll die Region zukunftsfit gemacht werden, damit auch unsere Nachkommen noch gut und gerne hier leben können. So wie es wir Älteren erleben durften, wo es in unserer Jugendzeit noch wimmelte vor Fischen, Vögeln, Käfern usw. und wo uns die Wörter Wasser-und Klimakrise noch fremd waren.
Fritz Robeischl(für die Initiative für Wasserhaushalt, Klima und Naturschutz)
NS: Wenn Sie die Initiative unterstützen möchten, dann bitten wir Sie um Überweisung einer kleine Spende auf das Konto AT95 2033 1000 0002 2186 Besten Dank dafür!“
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