
BEZIRK FREISTADT/OÖ. Am 24. Jänner findet die Landwirtschaftskammer-Wahl statt. Neben dem gewohnten Gang zur Wahlurne steht auch die Möglichkeit zur Briefwahl offen. Kandidieren werden bei der Wahl dieselben fünf Fraktionen wie 2015.
Zur Wahl stehen Kandidaten folgender Fraktionen: OÖ Bauernbund – Team Langer-Weninger, UBV – Unabhängiger Bauernverband OÖ, Freiheitliche Bauernschaft OÖ (FB), SPÖ-Bauern Oberösterreich, Grüne Bäuerinnen und Bauern (GBB). OÖ Bauernbund
Bauernbund
Für den OÖ Bauernbund – Team Langer-Weninger kandidieren im Bezirk Freistadt auf Listenplatz 9 Johanna Miesenberger aus Pregarten und auf Platz 20 Christian Dumhard aus Weitersfelden. Rindermast, Ackerbau, Grünland, Forst und Direktvermarktung im Aufbau: Johanna Miesenbergers Betrieb hat einige Standbeine und diese Vielfalt schätzt sie. „Die Landwirtschaft von der Produktion bis hin zur Kommunikation zu gestalten gibt ein gutes Gefühl“, sagt die 46-Jährige. Bei allem Idealismus muss es den Bauernfamilien aber gelingen, ein Einkommen zu erwirtschaften, um die flächendeckende Landwirtschaft aufrecht zu erhalten. Dafür setzt sich Miesenberger ein. Als Landwirtschaftskammerrätin, als Bezirksbäuerin und als Bundesrätin. Das Netzwerk des Bauernbundes bis in jede Ortsgruppe macht für sie die Stärke der Interessenvertretung aus.
Für Ortsbauernobmann Christian Dumhard, Landwirt und Gemeindebediensteter, ist der Konsument der wichtigste Verbündete der Bauern. „Er muss unsere Produkte kaufen und bezahlen. Deshalb ist die Kommunikation mit ihm eine der wichtigsten Aufgaben der Landwirtschaft. Gewaltig fordern wird uns aber auch die gemeinsame Agrarpolitik“, sagt der 41-Jährige. An seinem Beruf als Milchbauer schätzt er besonders die vielen unterschiedlichen Tätigkeiten – von der Arbeit mit den Tieren und in der Natur über die Landtechnik bis hin zur Nutzung neu entwickelter Software.
Unabhängiger Bauernverband
UBV-Bezirksobmann Hannes Winklehner aus Neumarkt, Paul Pree aus Lest, Gemeinde Kefermarkt, und Christian Kernecker aus Waldburg kandidieren für den UBV im Bezirk Freistadt auf Listenplatz 4, 18 und 29. Paul Pree lebt mit seiner Familie in Lest, bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb mit Aufzucht und Mast. Weiters betreibt er eine hofeigene Biogasanlage ausschließlich mit Gülle. Christian Kernecker ist Ortsbauernobmann in Waldburg und Vertreter des UBV im Ausschuss für Bergbauern und ländlichen Raum in der Landwirtschaftskammer. Kernecker bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb mit Nachzucht. Die beiden Kandidaten wollen bessere Bedingungen für die Landwirte erkämpfen, damit sie wieder faire Einkommen erwirtschaften können. Eine höhere Prämie für die ersten 30 ha, eine CO2-Abgabe auf ausländische Produkte, indexangepasste Ausgleichszahlungen sowie leistbare Sozialversicherungsbeiträge und einen Importstopp von Holz. Eine weitere Forderung ist, die Leistungen der Bauern für den Umweltschutz besser anzuerkennen.
Freiheitliche Bauernschaft
Michael Spörker, Stiermäster aus St. Oswald bei Freistadt, Josef Hackl aus Unterweißenbach und Alois Affenzeller aus Rainbach finden sich auf der Kandidatenliste der Freiheitlichen Bauernschaft OÖ auf den Plätzen 4, 25 und 34. Die Ziele der FB sind unter anderem Planungssicherheit für Landwirte. „Konsumenten, Politiker und Bauern selbst müssen der landwirtschaftlichen Arbeit wieder den Stellenwert geben, der ihr zusteht. Je regionaler die Landwirtschaft gestaltet ist, desto höher ist auch die Wertschätzung der Konsumenten.“
SPÖ-Bauern OÖ
Anna Prandstetter, Landesvorsitzende-Stellvertreterin der SPÖ Bauern aus Kefermarkt und Florian Kastner, Vorsitzender der SPÖ-Bezirksbauern aus Liebenau führen die Kandidatenliste der SPÖ-Bauern im Bezirk an (Plätze 2, 15). Ihre Hauptforderungen: Vorrang für regionale Lebensmittel und faire Produktpreise, bessere Chancen für kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe. „Die Landwirtschaft soll zu einem gesunden Leben beitragen, qualitätsvolle und möglichst regionale Ernährung sicherstellen und besondere Rücksicht auf Tierrechte und Tierwohl nehmen. Biologische Produktion, traditionelle Anbauweisen und eine kleinstrukturierte Landwirtschaft leisten hierzu wichtige Beiträge. Zusätzlich sind die technische Entwicklung und insbesondere die Digitalisierung zu beachten. Alle diese Faktoren können eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion ermöglichen“, sagt Anna Prandstetter. „Österreich hat im Vergleich mit anderen EU-Ländern mehrheitlich kleinere landwirtschaftliche Betriebe. Daher muss es in der neuen GAP-Periode für die ersten 20 bis 30 Hektar höhere Prämien je Hektar-Fläche geben. Am besten wäre es, natürlich weg von Flächenprämien, dafür mehr die Arbeitskraft in den Vordergrund zu stellen. Nur so wird es möglich sein, den Strukturwandel zu verlangsamen“, so Florian Kastner.
Grüne Bauern/Bäuerinnen
Keine Kandidaten stellen die Grünen Bäuerinnen und Bauern im Bezirk. Das Wahlprogramm sieht unter anderem leistbare Sozialversicherungsbeiträge für kleine und mittlere Betriebe, eine ökologische und soziale Förderpolitik und zukunftsfähige Raumordnung vor.