Stadtpolitik kritisiert Millionen-Investition in "Geisterbahnhof"
FREISTADT. Keine neue Bahn-Haltestelle bei der Neuen Park&Ride-Anlage im Süden der Stadt, dafür umfassende Modernisierung des abgelegenen Freistädter Bahnhofs: die Pläne der ÖBB stoßen der Stadtpolitik sauer auf.
Die ÖBB investiert in die Summerauerbahn, unter anderem soll der Bahnhof Freistadt heuer modernisiert werden. Gleichzeitig erteilen die ÖBB dem Vorschlag der Freistädter Stadtpolitik, eine Personenhaltestelle in Nähe der neuen P&R-Anlage Süd anzustreben, eine Abfuhr.
Widmann spricht vom „Geisterbahnhof“
„Zweimal hat der Gemeinderat Umweltministerin Gewessler seit 2019 aufgefordert, nur technisch unbedingt notwendige Sanierungen am abgelegenen Freistädter Bahnhof durchzuführen. Trotzdem pumpt man jetzt rund fünf Millionen Euro in den Geisterbahnhof. Eine neue Bahn-Haltestelle bei der P&R-Anlage errichten die ÖBB nicht, obwohl dort der Zug knapp vorbei fährt. Damit bleibt der regionale Busbahnhof vom Eisenbahnbahnhof weiter getrennt“, empört sich Verkehrsstadtrat Rainer Widmann (Wiff).
ÖBB: „Umfangreicher Ausbau der Strecke wäre erforderlich“
Auf Tips-Nachfrage heißt es von den ÖBB: „In intensiven Gesprächen mit der Gemeinde Freistadt wurde der Wunsch nach einer Verlegung der Haltestelle thematisiert und diskutiert wurde. Anschließende Prüfungen zu Möglichkeiten und Auswirkungen einer Verlegung des Bahnhalts haben aber ergeben, dass diese unter anderem einen umfangreichen Ausbau der Strecke erfordern würde.“
Um langfristig die Entwicklungsmöglichkeit eines Bahnhalts beim Betriebsentwicklungsgebiet nicht zu verunmöglichen, sei jedoch vereinbart worden, entsprechende Vorkehrungen – wie Vorhaltung von Grundflächen oder die Berücksichtigung in der Raumordnung bzw. -planung – zu treffen. „Die ÖBB sind weiterhin im Austausch mit der Gemeinde.“
Großteil der Investition fließt in Modernisierung der Eisenbahn-Sicherungsanlage und der Gleise
Ein Großteil der Investitionen am Bahnhof Freistadt fließt in die Modernisierung der Eisenbahn-Sicherungsanlage und der Gleise. „Auf die Modernisierung des Gebäudes und des Bahnsteiges entfällt ein geringerer Teil der Investitionssumme“, so die Auskunft der ÖBB.
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